Sonntag, 28. März 2010

Nazikrise

Während der ORF durch beherztes Engagieren von Skinhead-Darstellern wenigstens zu einer abendfüllenden Nazi-Fernsehdokumentation »Am Schauplatz« kam (man könnte sie auch »Am Set« nennen, denn bis auf die kleine Ungeschicklichkeit mit H.C. Strache klappte die Inszenierung so gut wie in jeder anderen Serienproduktion des ORF, z.B. »Kommissar Rex« — nur daß der Hauptdarsteller nicht so sympatisch rüberkam. Aber welcher Skinhead hat schon einen Pelz und frißt Wurstsemmeln?), während also der ORF naziquotenmäßig das Plansoll erfüllen konnte, bricht in Deutschland die
NAZIKRISE
aus. Schrecklich! Geht doch
einfach die Zahl der Naziverbrechen zurück! 2009 wurden mit 19500 Straftaten um 4,7% weniger »Taten rechter Gewalt« verübt als 2008. Das darf nicht sein, weshalb man gleich zu rechnen begann, und durch Herausrechnen der Propagandadelikte wie z.B. das (gewaltsame?) Schmieren von Hakenkreuzen, dann doch noch zu einer Steigerung um 0,6% kam. Uff! Das war knapp!
Es geht also immer noch aufwärts, und stellten wir vor einem Jahr noch fest, daß jeder Bundesbürger rein statistisch innerhalb von 82.117 Jahren einmal Opfer einer rechten Gewalttat wird, so ist dieser Wert seit 2010 geringfügig auf 85.976 Jahre gestiegen. Die dräuende Faschismus-Gefahr bleibt also bestehen, zumal die „tageszeitung“ zu schlagzeilen weiß: „Neonazis schlagen härter zu“. Qualität statt Quantität auch bei den Neonazis – die statistische Option immerhin bestünde, einen harten Schlag doppelt oder dreifach zu zählen.
schlägt Netzwerkrecherche vor, wie man dieser drohenden Krise Abhilfe schaffen könnte. Aber vielleicht wäre einfach der Export einiger ORF-AgitatorenRedakteure angebracht, die den diesbezüglich etwas unbeholfen agierenden ARD/ZDF-Kollegen beibringen könnten, wie man rechte Gefahr inszeniert.

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