Jene, die sich heute „Liberale“ nennen, vertreten politische Ziele, die genau das Gegenteil dessen sind, was die Liberalen des 19. Jahrhunderts in ihren Programmen befürwortet haben. Sie vertreten die sehr weit verbreitete Meinung, dass Redefreiheit, Gedankenfreiheit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Schutz vor Willkür, dass alle diese Freiheiten auch ohne wirtschaftliche Freiheit bewahrt werden können. Sie erkennen nicht, dass alle diese Freiheiten in einem System ohne Markt, in dem die Regierung alles bestimmt, nur Illusionen sind, auch wenn sie im Gesetz verankert und in die Verfassung aufgenommen werden.
Dem ist — leider — nichts hinzuzufügen, denn diese Spezies von Pseudo-Liberalen, die wohl vollmundig z.B. Ehe-Rechte für Schwule fordern, ohne auch nur einen Gedanken darauf zu verschwenden, daß dadurch die Privatautonomie von Hauseigentümern (z.B. durch gesetzliche Eintrittsrechte in den Mietvertrag seitens "geschiedener" bwz. "verwitweter" Schwuler) eingeschränkt wird, oder denen die Bevormundung von Marktteilnehmern, deren elementarste Vertrags- und Meinungsfreiheit durch gutmenschliche „Diskriminierungsverbote“ aller Arten und „Schutznormen“ (vom rauchfreien Café bis zum Hinweis auf die Schädlichkeit von Alkohol auf Weinetiketten) etc. etc. geraubt werden, piepegal ist, will einfach nicht aussterben.
Der letzte von ihnen wird vermutlich am Strick, den er seinen strammen, gerade freigelassenen Alt-68er-„Freunden“ verkauft hat, aufgehängt werden. Was mich offengestanden nicht weiter störte. Die freiheitsliebenden und selbstverantwortlichen Mitbürger werden aber leider ebenso enden — und das stört mich an der Sache dann doch einigermaßen ...