Freitag, 7. Juni 2024

NATO schafft „Landkorridore“ in Europa für US-Soldaten

von Helmut
 
 
Ein Bericht von Thomas Oysmüller
Jahrgang 1990, studierte Philosophie und Sozialwissenschaften, ist freier Journalist.

 

Die NATO bereitet die Entsendung von US-Truppen an die Ostfront vor und schafft dafür die Logistik. Ein aktueller Bericht zeigt, wie weit die Kriegsvorbereitung bereits ist.

Die NATO hält weiterhin am Eskalationskurs fest. Während Gerüchte sagen, dass Frankreich bald die Entsendung von Truppen verkünden wird, schicken auch die USA mehr Soldaten nach Europa – Richtung Russland. Dafür arbeitet die NATO an „Landkorridore“ durch Europa.

Deutschland im Visier

Konkret geht es um die Entsendung amerikanischer Truppen an die EU-Russland-Fronten im Falle eines umfassenden Konflikts mit Russland. Entsprechende Details wurden von Beamten an den britischen Telegraph weitergegeben. Der Schritt kommt nur kurz nach der großen NATO-Übung „Steadfast Defender“. Die Übung endete am 31. Mai und war offenbar eher Generalprobe als Übung. Außerdem zeigen die militärischen Pläne, den Status der EU: Man ist nicht viel mehr als ein US-amerikanisches Protektorat.

Denn nun richtet man „Landkorridore“ ein, um die Verlegung von US-Soldaten durch Mitteleuropa zu beschleunigen und bürokratische Hürden abzubauen. Damit könne man „schnell reagieren“, falls Russlands „aggressives Vorgehen in der Ukraine nach Westen ausufert.“ „Alles ist so angelegt, dass die nötige Widerstandsfähigkeit vorhanden ist – Robustheit, Reserven und auch Redundanzen“, sagte Generalleutnant Alexander Sollfrank, der Chef des Joint Support Enabling Command der NATO, gegenüber Telegraph.

Die Routen der NATO sind bereits abgesteckt. Hier die wichtigsten Punkte des Telegraph-Berichts, der zeigt, wie weit die Kriegspläne bereits sind:

Der Plan sieht vor, dass die US-Truppen in niederländischen Häfen landen und dann mit dem Zug durch Deutschland nach Polen reisen. Hinter den Kulissen werden Vorkehrungen getroffen, um die Routen zu anderen Häfen zu verlängern, damit die Moskauer Streitkräfte diese Logistik nicht abschneiden können.

Sollte die NATO-Zugverbindung aber doch zerstört werden, durch Sabotage oder russischen Bomben, wird man auf Häfen Italien, Griechenland und der Türkei ausweichen. Denn die Häfen in den Niederlanden, Deutschland und im Baltikum gelten als besonders anfällig für russische Raketenangriffe.

Von den italienischen Häfen aus können die US-Truppen auf dem Landweg durch Slowenien und Kroatien nach Ungarn verlegt werden, das an die Ukraine grenzt. Es gibt Pläne, Truppen von türkischen und griechischen Häfen durch Bulgarien und Rumänien zu verlegen. Und auch über Häfen in den Balkanländern, über Norwegen, Schweden und Finnland.

Dies geschieht inmitten von Warnungen führender NATO-Mitglieder, dass sich die westlichen Regierungen auf einen Konflikt mit Russland in den nächsten zwei Jahrzehnten vorbereiten sollten. Seit die NATO-Führung beschlossen hat, 300.000 Soldaten für die Verteidigung des Bündnisses auszubilden, haben die Logistikrouten höchste Priorität.

Angesichts der Warnungen, dass die NATO nur 5 Prozent ihrer Luftverteidigungsmittel zur Verfügung hat, um ihre Ostflanke zu schützen, zeigt sich Generalleutnant Alexander Sollfrank, Chef des NATO-Logistikkommandos, besorgt: „Wir haben festgestellt, dass Russland ukrainische Logistikbasen angegriffen hat. Offensichtlich sind riesige Stützpunkte wie in Afghanistan und im Irak nicht möglich, weil sie sehr früh im Konflikt zerstört werden.“

 „British troops exercise in Estonia as part of the NATO’s eFP (Enhanced Forward Presence)“ by Defence Images is licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

 

Schon im letzten Jahr hat dieser Autor seine Betrachtungen publiziert:

Die NATO und Österreich

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Ich habe es bereits gesagt und ich wiederhole es:

Ich bin überzeugter Österreicher und liebe mein Vaterland, obwohl ich schon seit mehr als zwei Jahrzehnte in Siebenbürgen lebe. Unser Staatsfeiertag ist mir wichtig, und der wird auch jedes Jahr – zusammen mit anderen - hier in Siebenbürgen würdig gefeiert. Mein Verhältnis zu meiner Abstammung wird sich nie ändern, auch, wenn ich mit der Politik der Regierung schon seit Jahren gebrochen habe. Ich lebe hier in Siebenbürgen als Österreicher und bin auch als solcher akzeptiert, und als Österreicher wird man mich einmal hier begraben.

Sollte aber der Fall eintreten, dass Österreich ein Vollmitglied der NATO wird, dann werde ich meine österreichische Staatsbürgerschaft, die ich seit mehr als sieben Jahrzehnte habe, zurückgeben. Lieber lebe ich dann als Staatenloser in dem Land, das geht ja auch.

Aus dem einfachen Grund, weil mich dann der österreichische Staat betrogen hat. Ich habe mich zu einer Kommandoeinheit freiwillig gemeldet, um meine Heimat besser verteidigen zu können. Auch meinen beiden Söhnen habe ich geholfen, mit ihrem Militärdienst dem österreichischen Vaterland zu dienen. Aber für das alles gab es eine prinzipielle Voraussetzung von meiner Seite:

Militärdienst, ja, jederzeit ... aber nur in einem neutralen 
Staat und niemals in einem NATO-Staat.
 

2 Kommentare:

helmut-1 hat gesagt…

Ein Hinweis aus dem Gelben Forum:


Es würden inzw. keine Gefangenen gemacht bei europäischen Söldnern oder offiz. Soldaten der NATO.

Bei diesem längeren Video wird indirekt bei einem Interview geäußert von einem russ. Senator, daß alle Europäer, egal ob als Söldner oder offiz. Soldaten die Ukraine inzwischen nicht lebend verlassen (im Unterschied zu 2022). In der russ. Truppe soll die Meinung vorherrschen, daß nur Ukrainer gefangen genommen werden - auch als Reaktion auf die Eskalation des Westens.

Die Genfer Konventionen gelten für NATO-Soldaten in der Ukraine nicht.

Anonym hat gesagt…

In "Das Totenschiff" von B.Traven schildert der Romanheld eine Szene in Spanien Mitte der Zwanziger, wo Konservative, Liberale, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten gemeinsam gegen eine geplante Gemeinheit der Regierung demonstrieren. Zwar alle in ihrem eigenen Block, aber ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu fahren.

Man sollte meinen, in dieser Situation, wo es ohne Übertreibung auf Leben und Tod geht, sollte eine Art Burgfrieden möglich sein - aber das wohl eher doch nicht.