... (also heute vor 170 Jahren) starb der zwar sehr talentierte, doch angesichts der allzu monumentalen Größe seines Vaters nur zu bescheidener Bedeutung verurteilte jüngere Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart — Franz Xaver Wolfgang Mozart, zu Lebzeiten meist nach seinem familiären Rufnamen »Wolfgang Mozart Sohn« genannt (seine ersten beiden Vornamen gaben Anlaß zu manch boshafter Vermutung über die tatsächliche Vaterschaft Franz Xaver Süßmayers) — nur drei Tage nach seinem 53. Geburtstag, nach einem durchaus erfolgreichen Leben als Klaviervirtuose und schließlich als Mentor des Musiklebens in Galizien, wo er als Direktor des Konservatoriums in Lemberg beispielhaft wirkte, während eines Kuraufenthaltes in Karlsbad.
Österreichs großer Dichter Franz Grillparzer, dem bei seiner persönlichen Stacheligkeit und geradezu schrullenhaften Unzugänglichkeit ein wacher, warmer Sinn für vom Schicksal geprüfte Menschen eignete, verfaßte nach dessen Tod ein Gedicht, das diesen, in seiner stillen Bescheidung zwar vielleicht nicht tragisch, doch schmerzlich zu nennenden Lebensweg in einigen Strophen einfühlsam vor Augen stellt:
Österreichs großer Dichter Franz Grillparzer, dem bei seiner persönlichen Stacheligkeit und geradezu schrullenhaften Unzugänglichkeit ein wacher, warmer Sinn für vom Schicksal geprüfte Menschen eignete, verfaßte nach dessen Tod ein Gedicht, das diesen, in seiner stillen Bescheidung zwar vielleicht nicht tragisch, doch schmerzlich zu nennenden Lebensweg in einigen Strophen einfühlsam vor Augen stellt:
- Am Grabe Mozart des Sohnes
- So bist du endlich hingegangen,
- Wohin der Geist dich ewig zog,
- Und hältst den Großen dort umfangen,
- Der adlergleich zur Sonne flog.
- Daß keiner doch dein Wirken messe,
- Der nicht der Sehnsucht Stachel kennt,
- Du warst die trauernde Zypresse
- An deines Vaters Monument.
- Wovon so viele einzig leben,
- Was Stolz und Wahn so gerne hört,
- Des Vaters Name war es eben,
- Was deiner Tatkraft Keim gestört.
- Begabt, um höher aufzuragen,
- Hielt ein Gedanke deinen Flug;
- »Was würde wohl mein Vater sagen?«
- War dich zu hemmen schon genug.
- Und wars zu schaffen dir gelungen,
- Was manchen andern hoch geehrt,
- Du selbst verwarfst es, kaum gesungen,
- Als nicht des Namens Mozart wert.
- Nun öffnen sich dem guten Sohne
- Des großen Vaters Arme weit,
- Er gibt, der Kindestreu zum Lohne,
- Ein Teilchen dir Unsterblichkeit.
- Der Name, dir ein Schmerzgenosse,
- Er wandelt sich von heut in Glück;
- Tönt doch von Salzburgs Erzkolosse
- Ein Echo auch für dich zurück.
- Wenn dort die Menge sich versammelt,
- Ehrfürchtig Schweigen alle bannt,
- Wer dann den Namen Mozart stammelt,
- Hat ja den deinen auch genannt.
Was zu diesem Namen bis vor wenigen Jahren fast unbekannt blieb, und erst durch den content-Hunger der CD-Industrie vor wenigen Jahren ausgegraben wurde, ist beispielsweise sein zweites Klavierkonzert op. 25, Es-Dur aus dem Jahre 1818, das einen direkten Vergleich mit den Konzerten seines Vaters natürlich nicht unbeschadet besteht, aber sich neben Kompositionen z.B. eines Johann Nepomuk Hummel durchaus ebenbürtig hören lassen kann:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen