... wird traditionell das Gedächtnis des Apostels Thomas gefeiert. Die Liturgiereform verlegte ihn zwar an irgendeinen Tag im Sommer (was mir altem Konservativen aber schnuppe ist), mit der von rationalistischer Gedankenblässe angekränkelten Begründung, ein solcher Festtag sei »im Ablauf der Adventzeit ein störender Fremdköprer«. Naja.
Über den Apostel wissen wir mit Ausnahme seiner Erwähnungen in den Evangelien und ein paar — wie üblich: mehr oder weniger dubioser — Legenden eigentlich nichts. Aber was wir über ihn überliefert bekamen, reicht aus, ihn gerade für den 21. Dezember, also ganz aktuell den heutigen 21. Dezember, an dem bekanntlich die Welt untergehen soll, als besonders geeigneten Tagesheiligen anzusehen.
Verkörpert er doch die heilsame Skepsis des Menschen, nicht irgendwas auf Gerede und Gerüchte hin zu glauben, sondern nur auf persönliche Vergewisserung. Nun benutzen die Theologen und Kirchenführer, die gern Leute um sich scharen, die auf »Gerede und Gerüchte« hin glauben (und zwar nur auf ihr Gerede und ihre Grüchte hin, selbstmurmelnd!), gerne die Worte Jesu an diesen seinen »ungläubigen« Apostel Thomas, daß die, die nicht sähen und doch glaubten, seliger seien, als die, die erst aufs Sehen hin glaubten — was aber nichts daran ändert, daß Jesus jeden Hinweis vermeidet, daß die, die nicht sehen und doch glauben immer selig (oder gar: seliger) sind, als die erst durch ihr Sehen Glaubenden, und er tut gut daran, besonders eingedenk des heutigen 21. Dezembers, an dem einige unbesehen an einen Weltuntergang glauben, den es — Wetten werden gern angenommen — heute aber nicht spielen wird.
Ja, ja, der Skeptizismus ... da muß ich doch gleich noch kurz ein Kuriosum einfügen, auf das ich im Zuge meiner kirchenhistorisch-hierarchologischen Forschungen gestoßen bin. Da gab es doch tatsächlich einen mittlerweile in partibus infidelium gelegenen kleinasiatischen Bischofssitz, der auf den schönen Namen »Skepsis« (kirchenlateinisch natürlich »Scepsis« geschrieben) lautete. Der »Annuario Pontificio«, also das päpstliche Jahrbuch der Katholischen Kirche, verzeichnet ihn unter vielen anderen untergegangenen Bischofssitzen des Altertums, die dem Ansturm der Muselmanen zum Opfer gefallen sind. Der frühere sceptische Bischof saß in einem Kaff, das heute Kurşunlu Tepe heißt, war Suffragan des Metropolitans von Cyzicus, und führt — zu meiner Enttäuschung, wie ich gestehen muß — den nomen »de curia«, also jene Bezeichnung, unter der der Bischof jeweils in die Listen von Konzilien etc. einzutragen war, »Scepsien(sis)«. Für meinen Geschmack wäre »Sceptic(us)« freilich weitaus origineller. Und nebenbei: das Patrozinium seiner (virtuellen) Kathedrale müßte wohl der Apostel Thomas sein ...
Über den Apostel wissen wir mit Ausnahme seiner Erwähnungen in den Evangelien und ein paar — wie üblich: mehr oder weniger dubioser — Legenden eigentlich nichts. Aber was wir über ihn überliefert bekamen, reicht aus, ihn gerade für den 21. Dezember, also ganz aktuell den heutigen 21. Dezember, an dem bekanntlich die Welt untergehen soll, als besonders geeigneten Tagesheiligen anzusehen.
Verkörpert er doch die heilsame Skepsis des Menschen, nicht irgendwas auf Gerede und Gerüchte hin zu glauben, sondern nur auf persönliche Vergewisserung. Nun benutzen die Theologen und Kirchenführer, die gern Leute um sich scharen, die auf »Gerede und Gerüchte« hin glauben (und zwar nur auf ihr Gerede und ihre Grüchte hin, selbstmurmelnd!), gerne die Worte Jesu an diesen seinen »ungläubigen« Apostel Thomas, daß die, die nicht sähen und doch glaubten, seliger seien, als die, die erst aufs Sehen hin glaubten — was aber nichts daran ändert, daß Jesus jeden Hinweis vermeidet, daß die, die nicht sehen und doch glauben immer selig (oder gar: seliger) sind, als die erst durch ihr Sehen Glaubenden, und er tut gut daran, besonders eingedenk des heutigen 21. Dezembers, an dem einige unbesehen an einen Weltuntergang glauben, den es — Wetten werden gern angenommen — heute aber nicht spielen wird.
Ja, ja, der Skeptizismus ... da muß ich doch gleich noch kurz ein Kuriosum einfügen, auf das ich im Zuge meiner kirchenhistorisch-hierarchologischen Forschungen gestoßen bin. Da gab es doch tatsächlich einen mittlerweile in partibus infidelium gelegenen kleinasiatischen Bischofssitz, der auf den schönen Namen »Skepsis« (kirchenlateinisch natürlich »Scepsis« geschrieben) lautete. Der »Annuario Pontificio«, also das päpstliche Jahrbuch der Katholischen Kirche, verzeichnet ihn unter vielen anderen untergegangenen Bischofssitzen des Altertums, die dem Ansturm der Muselmanen zum Opfer gefallen sind. Der frühere sceptische Bischof saß in einem Kaff, das heute Kurşunlu Tepe heißt, war Suffragan des Metropolitans von Cyzicus, und führt — zu meiner Enttäuschung, wie ich gestehen muß — den nomen »de curia«, also jene Bezeichnung, unter der der Bischof jeweils in die Listen von Konzilien etc. einzutragen war, »Scepsien(sis)«. Für meinen Geschmack wäre »Sceptic(us)« freilich weitaus origineller. Und nebenbei: das Patrozinium seiner (virtuellen) Kathedrale müßte wohl der Apostel Thomas sein ...
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