Donnerstag, 16. Februar 2012

»Sozialismus und Nationalsozialismus sind nicht das Gleiche ...

... sind sich höchstens oberflächlich ähnlich«.

Meint wenigstens Kolumnist »RAU« alias Hans Rauscher im »Standard« (nö, auf diese rosa Postille verlinke ich nicht!), und bezieht sich damit auf eine »Presse«-Kolumne Christian Ortners, mit der er unter dem Titel »Wäre Adolf Hitler heute führender Aktivist der Occupy-Bewegung?« eine für zeitgeistige Ohren höchst inopportune Frage stellte. Denn nichts ist für unsere Sozen aller Couleurs (mit grob geschätzt 99% Anteil an den Parlamentsmandataren) unangenehmer, als daran erinnert zu werden, daß die »Nationalsozialstische Deutsche Arbeiterpartei« aben nicht nur national, sondern eben auch sozialistisch war.

Da geißelt man doch viel lieber den »Marktfetischismus« und den selbstmurmelnd »kalten Neoliberalismus«, und wie all die Nebelkerzen sonst noch heißen mögen. Denn die Erkenntnis, daß die gemeinsame Wurzel des nationalen wie des internationalen Sozialismus die Versklavung der Menschen im Namen einer kollektivistische Ideologie ist, egal ob sie die Gleichmacherei von »Genossen« oder von »Volksgenossen« bezweckt, ist einfach zu schmerzhaft, als daß die Träumer eines Paradieses auf Erden sich dadurch den Spaß an der Freud' verderben lassen wollten.

Dennoch: nur wer sich von der Idee dieses Paradieses verabschiedet und erkennt, daß »der Markt« nicht eine Heilsverheißung, sondern schlicht die Akzeptanz der Realität ist, kann den Weg aus der Knechtschaft zurückgehen, damit er irgendwann — mit Anstrengung und Blessuren, ohne Frage! — wieder in der Freiheit landet. Statt sich mit Attac & Occupy über angeblichen »Raubtierkapitalismus« zu empören, sollte man nämlich lieber nachsehen, wo denn dieser erbittert bekämpfte angebliche »Raubtierkapitalismus« existiert. Und man wird schnell feststellen: vorwiegend bloß virtuell in den Hirnen seiner selbsternannten Bekämpfer. Und in der Realität höchstens im politisch-korporatistischen Geflecht der Systemgünstlinge. Nur — kann man uns verraten, was das anderes sein soll, als Sozialismus in Reinkultur?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

10 von 10 Punkten, wie die angeberisch beschriebene "Punktlandung" Gerard Radnitzkys in seinem vardammten 20. Buch (oder so ähnlich).

Und dies nur, damit Sie nicht meinen, ich würde Ihren Blog nicht mehr lesen. Es ist ein Zeichen der Zivilisation, daß es noch Menschen gibt, die diese stete Mühe nicht scheuen.

EmilS

FDominicus hat gesagt…

Oberflächlich ähnlich? Meine Güte es gibt Oberflächen, die sind unglaublich tief. Blödsinn. Es sind 2 Seiten der gleichen Medaille. Unterdrückung, Ausgrenzung, Nepotismus, Gewalt und Ausbeutung. Wer will kann gerne noch mehr "anfügen".

Carolus hat gesagt…

Die erschütternde Doku „Die Sowjet-Story“ zeigt klar die Verwandtschaft zwischen National- und Internationalsozialismus: http://vimeo.com/29854607

Interessant, dass das Thema „NS=links“ gerade an mehreren Stellen diskutiert wird:
http://www.sezession.de/29973/29973.html War der Nationalsozialismus sozialistisch? – Steinbach twittert
http://www.sezession.de/30039/war-der-nationalsozialismus-links.html MKH
http://www.freiewelt.net/blog-4009/von-sozialisten-und-national-sozialisten.html
http://michael-mannheimer.info/2012/02/08/deutscher-historiker-der-national-sozialismus-war-eine-linke-bewegung/