... ist aus Irland zu vernehmen: der Chef von Ryanair, Michael O'Leary, erteilt all dem vrschwurbelten Gedöns à la »Reiche müssen solidarisch sein und bereit sein, mehr Steuern zu zahlen« im »Irish Independent« eine glasklare Absage:
So einfach ist Ökonomie. Nur wollen das weder die Berufsökonomen, die von Staatsaufträgen und beamteten Professorengehältern leben, noch die Politiker, die am liebsten das Geld anderer Leute verteilen, um sich mal so richtig gut und unentbehrlich zu fühlen, zur Kenntnis nehmen.
Nun, dann fangen wir bei den nächsten Wahlen damit an, es letzterer Sorte mal mitzuteilen. Es wird sich schon bis an die Universitäten durchsprechen ...
I start to get pissed off when tax rates get to 60 per cent or up to 80 per cent. At a certain point, people just leave. I would have no compunction about becoming non-resident if the rates went up to 75 or 80 per cent. I won't work for that.Na schrecklich — wie unsolidarisch und unsozial! Aber O'Leary hat völlig recht: statt die Steuern zu erhöhen wäre vielmehr der Sparstift anzusetzen. Und er gibt der irischen Regierung gleich ein paar Nachhilfelektionen, wo man das tun könnte:
One of the upsides of this is that we can't afford all these ludicrous social programmes that we've inherited over the years. The lesbian rights association lose their funding -- great -- they shouldn't be getting it anyway.Die letzten Absätze haben's in sich, denn sie rühren an der heilige Kuh der britischen Inseln (UK ebenso wie Irland): am verstaatlichten Gesundheitswesen. Aber ohne dessen Totalreform wird es nicht gehen. Nirgends und niemals. Und es wird nicht besser, wenn man Diskussionen darüber mit der PC-Keule niederprügelt:
One of the great things we did was free education, but once the children go to school at the age of five, cut the children's allowance. There's € 2 billion saved.
You can no longer get breast enhancements on [Britain's] NHS: tough. We can't afford this any more.
Europe will realise, as they are in the US, that a tiny proportion of the working population supports a ludicrous amount of incentives and feather-bedding for people who don't want to or won't work.
[...]
I'd privatise the health system. Everybody should have mandatory national health insurance. The government pays the health insurance for the poor. Then you or your insurance company are paying for your treatment.
[...]
We waste billions a year in this way: expensive machines and operating theatres are not being used for two-thirds of the week. I've got a €70m aircraft and it's flying from 6am to 11pm seven days a week. Hospitals and their expensive machines should be the same.
Whether it's the doctors or whoever owns the hospitals can make a profit out of it, because the usual bullshit that we'll be exploiting people's health is nonsense. Profit comes from maximising efficiency and lowering costs.
But you're not allowed to say that in this country, because we've had 20 years of social partnership. But that has helped to destroy the economy.Hier sind nicht die politisch exzellent vernetzten Staatsgünstlinge in Großkonzernen und halbstaatlichen Unternehmen, sondern der nüchtern kalkulierende Kaufmann O'Leary auf dem richtigen Dampfer: man saniert sich nicht durch die Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen, sondern durch jeden Cent, den man nicht ausgibt, sondern erspart.
So einfach ist Ökonomie. Nur wollen das weder die Berufsökonomen, die von Staatsaufträgen und beamteten Professorengehältern leben, noch die Politiker, die am liebsten das Geld anderer Leute verteilen, um sich mal so richtig gut und unentbehrlich zu fühlen, zur Kenntnis nehmen.
Nun, dann fangen wir bei den nächsten Wahlen damit an, es letzterer Sorte mal mitzuteilen. Es wird sich schon bis an die Universitäten durchsprechen ...