Dienstag, 11. Juli 2017

Es bröselt

von Fragolin

Wieder mal die Grünen. Die zerbröselt es jetzt aber so richtig nach Strich und Faden. Nach den Jungen Grünen, die man getrost als ultralinken Rand bezeichnen kann, die sich provokant auf die Hinterfüßchen stellten und dafür von der alten Stute rausgebissen wurden, stolperte die Alleinherrscherin über ihre eigenen Fallstricke und verlor ihre Macht an die Hardcore-Feministinnenriege und ihre Pudel. Die vergraulten dann den Spaltpilz, der daraufhin bockig hinwarf und sich jetzt als One-Man-Show feiert (was scheinbar hip ist). Und jetzt schmeißt auch die Kärntner Landeschefin Marion Mitsche die Kiste hin.

Ich könnte jetzt jammern, wie bedauerlich ich diese Entwicklung fände, aber ich finde, auch beim Lügen sollte man bestimmte Anstandsgrenzen nicht übertreten. Und so gebe ich gerne zu, dass einige Aussagen im „Standard“-Interview der Frau durchaus mit Wohlwollen zur Kenntnis zu nehmen sind. Es bestätigt nämlich meine an anderer Stelle hinter den Kulissen einer erzlinken Organisation gesammelten Erfahrung, dass es keinen größeren, unfähigeren und giftigeren Intrigantenstadel als einen meist von Frauen geführten linken Verein gibt, egal ob das eine Partei oder eine ihrer Vorfeldorganisationen ist. Da wird intrigiert, Gerüchte gestreut, hier ein bisschen gehetzt, dort ein bisschen gelogen – alles im Interesse des eigenen Machterhaltes und der Freunderlversorgung. Präpotenz, Kaltschnäuzigkeit und Hemmungslosigkeit (auch das Vernichten von Karrieren und damit oft der wirtschaftlichen Existenz von Familien wird nicht nur lächelnd betrieben, sondern noch mit genüsslichem Nachtreten quittiert) paaren sich mit einer Kompetenzfreiheit, die ein Musterbeispiel des Dunning-Kruger-Effektes darstellt.

Und so wundert es einen nicht wirklich, dass es hinter den Kulissen dieser Grünen nicht anders zuzugehen scheint.

Der Auslöser, praktisch der Stein des Anstoßes dieser Lawine, ist kurioserweise genau der Umgang mit Vernunft und Realität, der den Grünen schon mehrmals wohlwollend empfohlen wurde, an ihnen aber teflonesk abzuperlen scheint. Sie begreifen es nicht einmal, wenn man es ihnen ganz langsam und in einfachen Worten erklärt, dass es nicht funktioniert, aus lauter Toleranzbesoffenheit und Gutmenschtümelei jeden Menschen der Welt einzuladen, Mitglied der Partei zu werden und bei Abstimmungen mitzustimmen. Es speilt sich nämlich spätestens dann, wenn diese Leute, nicht eines einzigen deutschen Wortes mächtig (Außer vielleicht „fikifiki“, aber ob das gilt?), Entscheidungen mitbestimmen sollen, die sie nicht verstehen. Die ihnen erklärt werden müssen. Wo man ihnen bei der „Abstimmung“ die Hand führen muss, um ihnen zu helfen, ein Kreuz zu machen bei einem Multiple-Choice-Test, dessen Frage sie nicht verstanden haben.
Und dann holt einen die böse Realität eben irgendwann ein, denn man kann sie natürlich bockig ignorieren, das hindert die Realität aber weiterhin nicht am Sein.

Die Asylwerber, die mitgestimmt haben, wurden statutenkonform aufgenommen. Aber es geht darum, ob die Abstimmung ungültig war, weil einige von ihnen nicht Deutsch konnten. Es ist bezeugt, dass man ihnen auf den Abstimmungsgeräten zeigte, wo sie drücken sollen. Bei der Landesversammlung hatten wir Abstimmungsgeräte. Aber auch bei den Wahlkreiswahlen, wo man auf Papier abgestimmt hat, wurde mir aus Klagenfurt gemeldet, dass gezeigt wurde, wo sie ankreuzen sollen. Das wollten Menschen sogar eidesstattlich erklären.“

Hihi. Da sitzt wohl ein Wurm in den Statuten, und die nützlichen Idioten waren willkommen, bis zu dem Punkt, als klar wurde, dass sie dem Falschen nützten. Erinnert mich übrigens an das rote Wahlverhalten in Wiener Pensionistenheimen, gegen das die Grünen einst aufgestanden sind. Tja, und jetzt sind die größten Kritiker der Elche selber welche.
Wenn man Regeln in Statuten schreibt, nicht, weil das Einhalten dieser Regeln zu einem besseren Funktionieren der Organsiation führen würde sondern weil sie sich gut anhören und so menschlich klingen und man eine klare Abgrenzung zum permanent rechtsruckenden politischen Mitbewerb anbieten möchte, der klarstellt, dass man eben moralisch höherwertig und zivilisatorisch fortschrittlich ist, dann kann das gewaltig in die Hose gehen. Das ist politisches Russisch Roulette. Und siehe da, es war eine Kugel im Lauf. Na bumm!

Es geht mir nicht darum, dass sie [die Asylwerber, Anm.] Mitglieder werden dürfen. Ja, wir sind eine offene Partei, aber man muss zumindest darüber diskutieren, wie man damit umgeht. (…) Zum Beispiel eine Art Probezeit, eine Mitgliedschaft vorerst auf ein Jahr, damit man die Abläufe kennenlernt. Dass es Mobilisierung gibt, ist klar. Da nehme ich mich nicht aus. Ein gewisser interner Wahlkampf ist normal. Aber jetzt sind wir in der Bevölkerung nicht mehr glaubhaft.“

Abgesehen davon, dass bekanntermaßen derjenige, der für alles offen ist, nicht ganz dicht sein kann, ist es absolut nicht so, dass die Grünen jetzt in der Bevölkerung nicht mehr glaubhaft wären. Das Wort jetzt ist absolut fehl am Platz. Ihr seid es nämlich schon lange nicht mehr, was man an den Umfragewerten der letzten Monate deutlich ablesen kann. Und nein, die Talfahrt ist noch lange nicht vorbei. Da geht noch was bis Oktober...

Seit der Wahl Alexander Van der Bellens bröselt es nur noch.“

Warum nur? Der ist doch gar kein Grüner mehr, hat er gesagt. Und trägt Tracht und ist ein Freund der Jagd und findet, dass ein Gewehr eigentlich gar keine Waffe ist und so.
Merkt ihr es selbst, woran ihr zerbröselt? Oder muss euch das wirklich noch einer von außerhalb erklären?

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