Ein Beitrag eines gescheiten Menschen über Energie und die Fehler der Politik, wunderbar zusammen-gefasst und erklärt, sodass sogar ich als Nicht-Techniker es verstehen konnte:
Offener Brief an Minister Robert Habeck
19. Mai 2022
Sehr geehrter Herr Minister Robert Habeck,
als
Wirtschafts- und Klimaminister arbeiten Sie an der Energiewende und an
der „Dekarbonisierung“ Deutschlands zur Abwendung der
„Klimakatastrophe“. Ihr Ziel ist 100 % „Erneuerbare“ in wenigen Jahren.
Ihr „Osterpaket“ zur Energiewende lässt viele Fragen offen. Der Anteil
von Wind- und Solarenergie beträgt nur 5 % am Primär-energieverbrauch
(2021) in Deutschland. Durch den Doppelausstieg aus Kohle und
Kernenergie entsteht eine gewaltige Versorgungslücke. Zudem explodieren
die Kosten der Energiebeschaffung.
Sie
trauen sich dennoch zu, die „Energiewende“ zu schaffen und sind
überzeugt die notwendigen Kompetenzen zu haben. Vorsorglich sagen Sie
aber schon mal: „Für die vielleicht arrogante Überheblichkeit bitte ich
um Entschuldigung“. Sie wollen „große und harte Entscheidungen treffen!“
Meinen Sie damit die Kosten, die auf uns Bürger zukommen werden? Die
Veränderungen des Landschaftsbildes? Die Strommangelwirtschaft? Darf man
Ihnen dann entgegenhalten: „Bringen Sie die Lösung, oder Sie sind das
Problem.“?
Ich
habe Fragen zur Energiewende an Sie. Für die Beantwortung möchte ich
mich im Voraus aufrichtig bedanken. Wenn ich nachfolgend „Sie“ schreibe,
meine ich auch die GRÜNEN und ihre angeschlossenen Organe, die NGOs,
Greenpeace, FFF, das PIK, Deutsche Umwelthilfe usw.
Thema:
Der
Anteil der „Erneuerbaren“ an der Stromversorgung lag im Jahr 2021 bei
43 %. Binnen 8 Jahren wollen Sie diesen Anteil auf 80 % erhöhen. Durch
eine einfache Verdoppelung der Windräder und PV-Anlagen in Kombination
mit großen Speichern soll der Wunsch Wirklichkeit werden. Das kann
natürlich nicht funktionieren, denn bei Dunkelflaute produzieren auch
10-mal so viele nicht regelbare(!) Erneuerbare keinen Strom.
Dunkelflauten, auch über mehrere Tage, werden bisher durch das
Hochfahren der Kohle- und Gaskraftwerke überbrückt. Im Prinzip steht
hinter jedem Windrad oder jeder PV-Anlage ein konventionelles Kraftwerk.
Bei Ihrem Ausbauziel erzeugen bei durchschnittlicher Windhöffigkeit und
mittlerer Sonnenscheindauer die „Erneuerbaren“ ungeregelt viel zu viel
Strom, der dann vernichtet, d.h. abgeschaltet, werden muss oder ins
Ausland zu negativen Strompreisen verklappt werden wird. Die Überschüsse
im Bereich von 10 bis 20 Terawattstunden für eine Dunkelflaute zu
speichern, ist technisch und finanziell (Billionen Euro) unmöglich.
Also
stellt sich die ganz einfache Frage: „Woher kommt der Strom nach dem
Aus für Kohle, Gas und Kernenergie?“ Fast jeden Abend öffnet sich eine
große Versorgungslücke. An insgesamt 60 Tagen im Jahr 2021 gab es
praktisch keinen Ökostrom! Die Fießdiagramme aus ihrem Haus zeigen das
sehr deutlich: https://www.smard.de/home
In
Bayern Windräder zu errichten ist ökologisch und ökonomisch ziemlicher
Unsinn. Die Windgeschwindigkeit ist durchschnittlich nur halb so hoch
wie an der Küste. Windräder in Süddeutschland haben bei halber
Wind-geschwindigkeit nicht die halbe Leistung, sondern nur 12,5 %, denn
die Windenergie skaliert in der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit. Acht
Windräder in Süddeutschland produzieren nur so viel Strom wie eines an
der Küste. Das ist übrigens Physik und nicht Politik.
Sehen
Sie die schädlichen Nebenwirkungen wie das Schreddern von Vögeln und
Fledermäusen, Infraschall, Abholzung der Wälder, Verschandelung der
Landschaft durch Windräder als vertretbar an? Ist der Flächenverbrauch
von Ackerland und naturbelassenen Flächen für riesige PV-Anlagen und
Windräder einfach hinnehmbar? Gibt es genügend Bodenschätze, um Ihre
Pläne in Sachen Energiewende umzusetzen? Nach verschiedenen Szenerien
könnten Kupfer, Lithium und Kobalt sehr schnell knapp werden.
Das
benötigte Material für nur eine einzige Windturbine besteht aus: 1.200 t
Beton, 260 t Stahl, 4,7 t Kupfer, 3 t Aluminium und 2 t Seltene Erden
und viele Tonnen Verbundwerkstoffe mit Kunststoffen. Für Ihre
zusätzlichen 24.000 Windräder bis 2030 kommen somit unfassbare Massen in
Betracht.
Können
Sie von Nachhaltigkeit sprechen bei nur max. 20 Jahren Laufzeit von
Windrädern? Warum haben Sie die Entsorgung der Windräder nicht
geregelt?
Solarpaneele
werden in China mit billigem Kohlestrom hergestellt. In den Wüsten
Nordafrikas braucht es nur 4 Jahre, um die Energie (Joule oder kWh), die
zu ihrer Herstellung gebraucht wurde, zu erzeugen (ETH, Zürich). PV
braucht in Süditalien 10 Jahre und nördlich der Alpen etwa 18 Jahre,
um die Energie seiner Herstellung zu erzeugen. Sie haben sich aber durch
hohe Subventionen bereits nach wenigen Jahren finanziell rentiert. Ist
das etwa ökonomisch, ökologisch oder nachhaltig?
An
Tagen mit neuen Produktionsrekorden von Ökostrom wird das von Ihnen
bejubelt. In der Mittagszeit wird dann mehr Strom erzeugt als verbraucht
wird. Das hat zur Folge, dass der Börsenpreis auf null Euro fällt und
öfters sogar negativ wird. Der Strom wird ins Ausland „verklappt“. Jetzt
werden die höchsten EE-Umlagebeträge fällig. Wenn es dumm läuft, wird
abends der Strom aus dem Ausland zurückgekauft.
Sind
solche Tage nicht volkswirtschaftlich gesehen eine Katastrophe? „Die
Sonne schickt keine Rechnung“ ist Ihr Slogan. Wieso hat dann Deutschland
die höchsten Strompreise der Welt?
Man
kann im Stromnetz tatsächlich keinen Strom speichern (Baerbock und
Aiwanger). Mehr Pumpspeicher-Kraftwerke sollen als Stromspeicher dienen.
Alle 20 Pumpspeicher in Deutschland können rechnerisch den Strombedarf
Deutschlands nur für 17 Minuten decken, dann sind alle Oberseen leer.
Das neue HGÜ-Kabel NordLink nach Norwegen, Kapazität 1400 MW, 525 kV
sollte das Problem entschärfen: „Austausch von Ökostrom und
Stromspeicher für Deutschland“ verbreiteten die ÖR-Medien und das BMU.
Norwegen hat 1.250 Staudamm-Wasserkraftwerke, aber nur ein kleines
Pumpspeicherwerk, Saurdal mit 320 MWh Kapazität. Norwegen kann keinen
überschüssigen Windstrom aus Deutschland speichern, das ist technisch
unmöglich. Norwegen produziert äußerst kostengünstig sehr viel mehr
Strom als es selbst verbraucht und exportiert in alle Länder rundum,
auch nach England und jetzt nach Deutschland. Wenn überhaupt, nimmt
Norwegen überschüssigen Ökostrom aus Deutschland nur zu negativen
Preisen ab, d.h. wenn wir Geld dazugeben.
Das
größte Batteriespeicherkraftwerk der Welt, die Moss Landing Energy
Storage Facility in Monterey County (USA) hat eine Spitzenleistung von
300 MW und eine Kapazität von 1.200 MWh. Es bräuchte 200 solcher
Batterien, um Deutschland nur vier Stunden mit Strom zu versorgen, dann
sind sie leer. Um eine zweitägige Dunkelflaute zu überstehen, brauchte
es für Deutschland 2.500 solcher Anlagen. Das Lithium dafür müsste wohl
von einem anderen Planeten importiert werden. Und wir reden hier nur
über die Stromversorgung, die derzeit 25 Prozent des
Primärenergieverbrauches ausmacht.
Mit
dem „Smart-Grid“ wollen Sie Millionen E-Autos als Stromspeicher „Power
to car” nutzen. Das kann in Deutschland nicht funktionieren, denn die
E-Autos von VW, Audi, Mercedes usw. sind technisch gar nicht
rück-speisefähig. Nur einige japanische Versuchsfahrzeuge mit einer
speziellen Chademotechnik können das. Außerdem ist das deutsche
Stromnetz für bidirektionales Laden nicht ausgelegt und praktisch
niemand in Deutschland ist freiwillig bereit sein Elektroauto als
Stromspeicher für das allgemeine Netz zur Verfügung zu stellen. Haben
Sie das Projekt heimlich schon beerdigt? Man hört davon nicht mehr
viel.
Wasserstoff
soll zum Speichern von Energie genutzt werden. Da bei der Umwandlung
von Strom zu Wasserstoff und wieder zurück zu Strom physikalisch und
technisch bedingt 75 % der Energie verloren geht und diese Anlagen sehr
teuer sind, müsste der Strompreis lt. Handelsblatt auf über 1,50 € pro
kWh steigen.
Bisher
wird Wasserstoff durch die Dampfreformierung aus Erdgas hergestellt.
Bei niedrigen Erdgaspreisen gab es viele Anwendungsgebiete für den
„grauen“ Wasserstoff.
Den
klimaschädlichen „grauen“ Wasserstoff wollen Sie durch „grünen“
Wasserstoff ersetzen. Aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wollen Sie
„grünen“ Wasserstoff in großen Mengen nach Deutschland bringen. Für die
Herstellung einer Kilowattstunde Wasserstoff benötigt man drei bis vier
Kilowattstunden Strom. Das ist nicht zu ändern, weil es die Physik so
will. Die noch mit deutscher Hilfe (Geld) zu bauenden
Elektrolysefabriken können technisch und wirtschaftlich nur
funktionieren, wenn sie kontinuierlich, rund um die Uhr, arbeiten. Der
Anteil der erneuerbaren Energie beträgt in den VAE nur 0,3 %! Da Wind
und Solarstrom also ausscheiden, wird der Strom aus den gerade
fertiggestellten 4 Kernkraft-werksblöcken, Typ APR, je 1.400 MW, in
Barakah kommen. Die VAE betrachten ihre KKWs als Beitrag zur
Klimaneutralität. Sie erzeugen große Mengen kostengünstigen
„Ökoatomstrom“ rund um die Uhr für sich selbst und für deutschen
Wasserstoff.
Herr
Habeck, wie wollen Sie den Wasserstoff nennen? „Roten“ Wasserstoff? Wie
wollen Sie den Wasserstoff nach Deutschland transportieren? Mit
Tankschiffen? Es gibt weltweit nur einen sehr kleinen, nur 1.250 m³,
Flüssiggastanker für Wasserstoff, die „Suito Fronitier“ (Japan). Die
Wasser-stofftechnik ist lebensgefährlich. Wasserstoff explodiert bei
Luftzutritt ziemlich leicht. Deshalb plant ober baut niemand
Wasserstofftanker.
Der
Vorschlag den Wasserstoff in Ammoniak umzuwandeln, um ihn
trans-portieren zu können geht technisch problemlos. Der Haken daran ist,
es gibt nochmals große Energieverluste. Nach einer Umwandlung zurück zu
Wasserstoff ist netto fast keine Energie mehr da. Wasserstoff zur
Energiespeicherung oder für „grünen“ Stahl zu nutzen, wird unfassbar
teuer (Handelsblatt). In Deutschland ist man über den Status kleiner
Versuchs-anlagen noch nicht hinausgekommen.
Die
Braunkohle ist die einzige nennenswerte heimische Energie. Sie hat das
Potential ein Drittel des deutschen Strombedarfes zu decken. Der
Kohle-ausstieg hat dazu geführt, dass die Blöcke nach und nach
abgeschaltet werden. Doch immer, wenn ein Block vom Netz geht, nimmt die
Bundes-netzagentur ihn in die „Reserve“ und schaltet ihn bei Bedarf
gleich wieder an.
Man
kann Kohlestrom mit der CCS-Technik (CCS = Carbon Capture and Storage)
CO2-frei (für die Atmosphäre) produzieren. Die
Kohlendioxid-vermeidungskosten bei einer CCS-Nachrüstung von
Kohlekraftwerken liegen in einem Bereich von 65–70 Euro pro Tonne CO2
und im Fall von Gaskraftwerken bei 70–85 Euro pro Tonne CO2. Das rechnet
sich, weil die CO2-Zertifikate der EU schon bald teurer sein werden.
Aber
Sie haben CCS-Technik in Deutschland einfach verboten. Warum nur?
Nennen Sie einen vernünftigen Grund. In Schweden funktioniert das schon.
Das CO2 wird in tiefen geologisch geeigneten Schichten unter die
Ostsee gepresst. Das Ergebnis Ihrer Politik ist aber, dass Deutschland
wieder einmal eine Zukunftstechnologie verpasst hat.
Sie
sagten, man kann über alles, also auch über Kernenergie, reden. Meinen
Sie das wirklich ernst? Dann ändern Sie schnell das Atomgesetz und
lassen Sie die Wirtschaft machen. Aber Sie blockieren mit falschen
Argumenten den Weiterbetrieb der letzten drei KKWs und das
Wieder-anfahren von 3 weiteren Blöcken. Technische Probleme gibt es
keine. Brennelemente rechtzeitig zu beschaffen ist mit etwas gutem
Willen auch noch möglich.
Übrigens
kommt aus Russland, entgegen Ihrer Behauptung, nur 4% des Urans für
Deutschland. Sie zeigten jedoch offen Ihren Stolz über die erfolgreiche
Vernichtung der deutschen Kernenergie.
Sie
könnten im nächsten Winter und in den nächsten Jahren mit der
Strommenge von 65 TWh, die von den letzten 6 Kernkraftwerken (8.200 MW)
pro Jahr produziert werden kann, den größten Teil des russischen
Erdgases CO2-frei ersetzen.
Wie
wollen Sie den „Atomstrom“ ersetzen, wenn die KKWs demnächst vom Netz
gehen? Wollten Sie diese Energie beispielsweise durch Windkraft
ersetzen, dann bräuchten Sie allein dafür schon ca. 25.000 Windräder
zusätzlich, um die gleiche Strommenge wie die 6 KKWs zu erzeugen (in
2019; Quelle: AGORA).
Hätte
Frau Merkel nicht, zum Teil widerrechtlich (bei den ersten 8 KKWs
geschehen), die Kernenergie in Deutschland beendet, könnten wir heute
einen Anteil von 35 % CO2-freien Atomstrom im Strommix haben. Hätte
Deutschland nicht nach Tschernobyl den planmäßigen Ausbau (z.B. Biblis
Block C und D) der Kernenergie beendet, könnte Deutschland heute 80 %
Atomstromanteil haben (ganz ähnlich wie Frankreich) und bräuchte kaum
Erdgas oder Kohle.
Nun
ist aber die bloße Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas zur Strom-
und Wärmeerzeugung prinzipiell keine gute Idee. Diese fossilen Rohstoffe
sind über viele Millionen Jahre entstanden. Wenn die Menschheit diese
an sich wertvollen Rohstoffe für die Chemie, die Landwirtschaft und die
Pharmazie in nur wenigen Jahrzehnten bei Gas und Öl und einigen 100
Jahren bei Kohle verbraucht, d.h. verbrennt, vernichtet, dann kann es
durchaus sein, dass der Räumungsbefehl für den Menschen auf dem blauen
Planeten schon geschrieben ist.
Die
Erde birgt aber einen riesigen Schatz, der ein Glücksfall für die
Menschheit sein könnte. Einen fast unerschöpflichen Vorrat von Uran und
Thorium. Diese beiden Elemente taugen zu nichts anderem als zur
CO2-freien Erzeugung von Energie für Milliarden Menschen für
Jahrhunderte. Die Möglichkeiten sind schon heute verfügbar: Die
Wiederaufarbeitung und der Brennstoffkreislauf. Die Brütertechnologie
nutzt Uran Faktor 100 besser aus als bisherige Reaktoren. Aus den
Weltmeeren lassen sich mehr als 1 Mrd. Tonnen Uran wirtschaftlich
gewinnen. China erforscht diese Methoden schon. Der Weltklimarat, IPPC
und die grünen Parteien in anderen Ländern empfehlen ausdrücklich die
CO2-freie Nutzung und Entwicklung der Kernenergie zum Klimaschutz. Kann
es sein, dass wir der energiepolitische Geisterfahrer sind und nicht all
die anderen?
Könnte
die Kernfusion die bessere Alternative zur Kernspaltung sein? Die
baldige Verfügbarkeit von Kernfusionskraftwerken ist enttäuschend. Es
gilt seit Jahrzehnten die Feststellung: Es wird die ersten
Fusionskraftwerke ganz sicher in 10 Jahren geben, und zwar unabhängig
vom Zeitpunkt dieser Aussage.
Die
Volatilität der „Erneuerbaren“ ist das größte Problem. Wind steht eben
nur mit 25 % der Vollaststundenzahl des Jahres zur Verfügung, Sonne nur
zu etwa 10 % des Jahres. Daher hatte der Koalitionsvertrag folgerichtig
einen massiven Ausbau von Gaskraftwerken vorgesehen. Die etwa 60 neuen
Gaskraftwerke mit einer Leistung von 43 GW zu 40 Mrd.€, lt. Boston
Consulting Group, werden nun aber eine neue Lieferquelle benötigen. Dies
erfolgt in einer Lage, in der die Gasmärkte der Welt bereits von
Engpässen und extremen Preisentwicklungen gekennzeichnet sind. Aktuell
ist der Gaspreis achtmal so hoch wie vor einem Jahr.
Für
den Klimaschutz sind Gaskraftwerke schlecht. Die CO2-Bilanz ist bei
GuD-Anlagen (Gas und Dampfkraftwerke) mit 60% Wirkungsgrad nicht besser
als bei Kohlekraftwerken. Bei reinen Gasturbinen mit nur 30 %
Wirkungsgrad ist der CO2-Ausstoß leider doppelt so hoch.
Sie
waren zu Besuch in Katar und verkündeten danach jubilierend,
Deutschland habe mit Katar eine Gaspartnerschaft geschlossen. Saad
Al-Kaabi holte die Erwartungen der Deutschen aber schnell auf den Boden
der Tatsachen zurück: Gar nichts sei vereinbart worden. Al-Kaabi, der
Energie-minister der kleinen Golf-Monarchie, verpasste Ihren großen
Erwartungen einen heftigen Dämpfer. Auch wenn man wollte, könne man
leider keine großen Mengen an Gas nach Europa liefern, sagt der oberste
Gasverkäufer des Landes in einer Politikkonferenz in der Hauptstadt
Doha: „Unsere Kapazitäten sind mehrheitlich in langfristigen Verträgen
in Asien gebunden. Das erlaubt es uns leider nicht, kurzfristig größere
Mengen abzuzweigen und nach Deutschland zu liefern.“
Die
gleiche Situation in den USA. Präsident Biden verspricht Fracking-LNG,
kann aber lt. Wallstreet Journal gar nicht liefern. Da die meisten
LNG-Lieferungen Teil langfristiger Verträge sind, sind die Anlagen
derzeit voll ausgelastet, und da der größte Exporteur bis in die 2040er
Jahre „ausverkauft“ ist, gibt es nur sehr wenig überschüssiges LNG das
nach Europa geliefert werden kann…
Cheniere
Energy Inc., der größte Exporteur von verflüssigtem Erdgas in den USA,
hat die geplante Produktion aus der 7 Milliarden Dollar teuren
Erweiterung seiner Anlage in Corpus Christi bis in die 2040er Jahre
ausverkauft, sagte der CEO des Unternehmens, Jack Fusco.
Selbst
wenn irgendwoher Flüssiggas als Ersatz für das russische Erdgas
geliefert werden könnte, wären die Frachtraten gewaltig: 3 – 4
LNG-Tanker pro Tag! Das bedeutet einen Bedarf von 60 bis 80 Schiffen
zusätzlich allein für Lieferungen nach Deutschland. Diese
Flüssiggastanker (Gas-Temperatur: minus 160 °C) verlieren technisch
bedingt 0,2 bis 0,6 % ihrer Fracht pro Tag(!) als s.g. Boil-off-Gas. So
gelangt das klimasensitive Methan in großen Mengen direkt in die
Atmosphäre.
Die
letzten 6 Kernkraftwerke, die zum Antritt der Regierung Scholz noch
vorhanden waren, sollten durch neue Gaskraftwerke ersetzt werden, die
120 TWh Gas pro Jahr verbraucht hätten. Durch Nutzung der 1.300 Mrd. m³
Schiefergas in Norddeutschland und unter der Nordsee könnte jetzt ein
großer Teil der Energielücke geschlossen werden. Die eigenen vorhanden
Gasschätze im deutschen Schiefergestein zu heben, wurde aber einer
grünen Wohlfühlpolitik geopfert und von Ihnen verboten.
Warum
lehnt Ihre rot-grün-gelbe „Fortschrittskoalition“ Fracking in
Deutschland ab? Sachliche Gründe sind nicht bekannt. Erdbeben kommen,
anders als bei der Geothermie, nicht vor. Die Fracking-Flüssigkeit
besteht zu 99,51 Prozent aus Wasser und Sand. In den verbleibenden 0,49
Prozent stecken Chemikalien, die man allesamt auch in der Küche, im
Badezimmer oder in der Garage findet: Zitronensäure (Zitronensaft),
Glutaraldehyd (Desinfektionsmittel), Guarkernmehl (Eiskrem), Isopropanol
(Deodorant), Borsäure (Handwaschseife), Ammoniumpersulfat (zum Haare
färben), Kaliumchlorid (intravenöser Tropf), Natriumkarbonat
(Geschirrspüler), Äthylenglykol (Enteiser) und Ammonium-Bisulfit
(Kosmetika). Die Fracking-Chemikalien sind weder giftig noch
krebserregend, auch wenn es permanent von Ihrer Seite behauptet wird.
Elektroautos
werden immer zu 100% mit Strom aus Kohle oder Erdgas betrieben! Niemand
kann das widerlegen. Wieso nicht? Durch die Vorrang-einspeisung der
Erneuerbaren kann kein zusätzlicher Strom aus Wind oder Sonne erzeugt
werden, wenn man Strom braucht, denn er ist ja schon komplett im Netz.
Erneuerbare können nicht „hochfahren“. Wenn ein E-Auto an die Steckdose
geht, muss also ein regelbares Kohle- oder Gaskraftwerk zeitgleich die
Leistung erhöhen, um den Akku zu laden. Wie wollen Sie diesen Strom
(min. zusätzliche 40 GW) nach dem Kohle- und Gasausstieg für Millionen
E-Autos (und Millionen Wärmpumpen) erzeugen?
Ein
Audi E-Tron, z.B., hat einen 17 Tonnen schweren CO2 Rucksack. Er hat
erst nach 166.000 km einen ökologischen Vorteil gegenüber einem
Verbrenner, aber nur, wenn der gesamte Strom erneuerbar hergestellt
wurde. Zusätzlich ist der Verbrauch an Rohstoffen für E-Autos wesentlich
höher als bei Verbrennern. Das ist ökologischer und ökonomischer
Wahnsinn und für das Klima eher schädlich (lt. Prof. Lesch).
Warum
wollen Sie durch Milliarden schwere Subventionen Elektroautos auf die
Straße drücken, wenn doch der Schaden so immens groß ist? (Quelle: WDR
–Die Story, Prof. Harald Lesch und Fraunhofer Institut)
Wenn
nur jede 2. Garage Deutschlands ein Wallbox erhält, müsste Deutschland
innerhalb der Kommunen komplett neu verkabelt werden. Eine mittelfristig
nicht lösbare Aufgabe mit gigantischen Kosten für die EVUs.
Sie
wollen auch E-fuels (E-Diesel) für den LWKs, Schiffe und Flugzeuge
durchsetzen. E-fuels werden aus CO2 und Wasserstoff synthetisiert. Zur
Herstellung von einem Liter benötigt man 27 kWh Strom. Der Preis pro
Liter E-Diesel liegen bei mindestes 12,- € (ohne die Steuern wie bei
herkömmlichem Diesel).
Ihre
Lösung der Transportprobleme: Sie werben für E-Lastenfahrräder als
zukunftsweisende Transportmittel! Da haben Sie einen Witz gemacht, oder?
Und in China fährt der Transrapid in die Zukunft.
Maisfelder,
der Hit der deutschen Landwirtschaft, soweit das Auge reicht für
Ethanol im E10-Benzin tötet nicht nur Insekten (Neonicotinoide) sondern
auch Menschen: Hungersnöte in Afrika. „Teller oder Tank?“. Wäre es nicht
geboten diesen Unsinn sofort zu beenden? Halten Sie die Abholzung von
Regenwäldern für deutschen Biodiesel für gerechtfertigt, um Ihre
Klimaziele zu erreichen?
Neue
Öl- und Gasheizungen wollen Sie verbieten. Wärmepumpen sollen Öl- und
Gasheizungen sehr bald ersetzen. Sechs Millionen Wärmepumpen sollen bis
2030 installiert werden. Sie sind sehr teuer, verbrauchen viel Strom und
machen Lärm. Der Stromverbrauch für Wärmepumpen liegt bei 27 bis 42 kWh
pro qm Wohnfläche. Dies bedeutet bei einem Haus mit 160 qm Wohnfläche
einen mittleren Stromverbrauch von ca. 4320 kWh bis 6720 kWh pro Jahr
zusätzlich.
Wärmepumpen
funktionieren nur in sehr gut gedämmten Häusern. Allein für den Einbau
werden 100.000 zusätzliche Fachkräfte in Deutschland gebraucht.
Heizung
und Warmwasser mittels Fernwärme aus Kohlekraftwerken hat einen Anteil
von 13,9 Prozent (5,6 Mio. Wohnungen) im Wärmesektor. Mit der deutschen
Abschaltkaskade der Kohlekraftwerke stellt sich die Frage nach dem
Ersatz der entfallenden Fernwärmelieferungen. Röhrenwärme soll durch
dezentrale Heizungen (?) und Blockheizkraftwerke ersetzt werden. Haben
Sie hierzu ein Konzept, wie das gemacht werden soll? Haben Sie einen
Zeit- und Kostenplan?
Sehen
Sie die Gefahr eines großen Blackouts? Ist es nicht bedenklich, dass es
bald kaum noch „schwarzstartfähige“ Kraftwerke mehr gibt und schon
heute Phasenschieber zur Netzstabilität gebraucht werden?
Kennen
sie die Auswirkungen fehlender Schwungmassen (große Turbinen und
Generatoren) für die Netzstabilität? Unkontrollierte schwer
beherrschbare Blackouts wird es vielleicht selten geben. Aber Brownouts,
Stromabschaltungen, die zeitlich und örtlich begrenzt sind, genau wie
in Drittweltländern, sind ziemlich sicher.
2020
gab es 56 Nächte ohne Wind. Die Stromversorgung konnte nur mit
Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen sichergestellt werden.
Sind wir also schon in der Strommangelwirtschaft, angesichts der
Zahlungen von 1,2 Mrd. Euro (2019) für Redispatch (Eingriffe in die
Stromerzeugung zur Vermeidung von Überlastungen des Netzes)?
Sie
sagen, dass es nach dem großen Abschalten in Deutschland dann Strom
nicht mehr „bedarfsgerecht“, sondern „angebotsorientiert“ geben wird.
Und zwar zu „nachhaltig-gerechten“ Strompreisen. Was soll das sein?
Kostet dann die Energiewende eine „Kugel Eis“ pro Kilowattstunde?
Zum
Vergleich: Frankreich hat mit seinen 57 KKW-Blöcken nur ein Fünftel der
CO2-Emmisionen wie Deutschland bei einem nur halb so hohen Strompreis.
Es erzeugt 70 % seines Stromes mit Kernenergie. Heizung, Warmwasser und
Klimaanlage, alles mit Atomstrom. Frankreich braucht kein Erdgas oder
LNG und keine Wärmepumpen. Ist das nicht ein Grund um neidisch zu sein,
Herr Habeck? Hier ist das gut zu erkennen: https://app.electricitymap.org/zone/DE
Ist
die Summe der Förderung für erneuerbare Energien von etwa 100 Mrd. Euro
pro Jahr für alle Subventionen, EEG-Umlagen, CO2-Steuer,
Steuer-erleichterungen, Kaufprämien für E-Autos, staatliche
Förderprogramme für alles Mögliche nicht jetzt schon viel zu hoch für
unsere Volkswirtschaft? Nach den Plänen der Regierung werden diese
Ausgaben noch gewaltig steigen. Ist es wahr, dass bis 2030 mehr als 2
Billionen Euro benötigt werden auf dem Weg zur Klimagerechtigkeit, wie
Sie es nennen? Ist es nicht ein Taschenspielertrick, den Sie zusammen
mit Herrn Lindner machen, wenn Sie die EEG-Umlage von der Stromrechnung
auf die Steuerzahlung verschieben?
„Der
Mangel an Kompetenz, Wissen und Bildung gibt sich durch nichts
deutlicher zu erkennen als durch falsche Verwendung von Begriffen und
Einheiten.“ Ein Basiswissen in Physik und Mathematik ist in der Politik
und den ÖR-Medien nicht vorhanden. Leistung und Energie werden ständig
falsch verwendet. Bei Kapazität, Wirkungsgrad und den Hauptsätzen der
Thermodynamik herrscht Ahnungslosigkeit. Mega, Giga oder Terra: alles
egal. Was für ein Unsinn dabei herauskommt zeigt sich an diesen
Beispielen:
„Ein
Windrad erzeugt 5 Megawatt Strom (ARD). Die Sonne schickt keine
Rechnung (GRÜNE). Atom- und Kohlestrom blockieren die Leitungen
(Professorin C. Kemfert). Im Stromnetzt sind viele Gigabyte (Cem
Özdemir). Kühltürme rauchen (WDR). Die FFF-Bewegung: Wenn das Eis am
Nordpol geschmolzen ist, steigt der Meeresspiegel.“
Die Kinder wären
besser freitags in die Schule gegangen und hätten etwas von Archimedes
gelernt. Daniel Günther, MP von Schleswig-Holstein hat unlängst in der
Welt behauptet, dass seine 1,9 GW Windkraftleistung mehr Strom erzeugt
hat als das KKW Brokdorf mit 1,4 GW. In Wahrheit hat das KKW 3,5-mal so
viel Strom, Einheit: GWh, erzeugt. Wer ist hier dümmer, was meinen Sie?
Der Politiker ohne Basiswissen oder die Zeitung, die keine Ahnung vom
Thema hat und nichts korrigiert?
Wissen
Sie, dass es „Erneuerbare Energie“ eigentlich gar nicht gibt? Man kann
Energie weder erzeugen noch vernichten oder verbrauchen oder erneuern.
Energie lässt sich immer nur umwandeln oder speichern. Am Ende aller
Prozesse ist immer nur Wärme da. Die Sonne schickt unablässig
Strahlungsenergie. Die lässt sich in elektrischen Strom umwandeln über
die PV und den Wind. In Kohle, Öl und Gas ist Sonnenenergie chemisch
gespeichert. Im Uranatomkern sind nukleare Bindungskräfte freisetzbar,
die Wärme erzeugen. Wenn man Physik in der Schule abgewählt hat, kann
von den Erhaltungssätzen natürlich nichts wissen.
Deutschland
hat eine Vorreiterrolle, sagen Sie immer wieder, doch niemand reitet
hinterher, so ist der Eindruck. Francois Macron sagt dazu: „Die
Deutschen haben jedes Recht, zu entscheiden, dass sie aus der
Nuklearenergie aussteigen wollen. Das ist ihre Sache. Aber ich fände es
gut, wenn sie eine solche Agenda nicht in Europa pushen würden. Ich
würde mir mehr Respekt und Verständnis dafür wünschen, dass unsere
Analyse und Risikoabwägung – und die vieler europäischer Länder – anders
sind.”
Einzig
in der Welt schalten wir die besten KKWs ab. Haben Sie sich mal
gefragt, ob Sie nicht der energiepolitische Geisterfahrer sind und nicht
die anderen 50 Nationen, die gerade KKWs bauen statt abschalten?
Der
deutsche Anteil an den CO2 Emissionen der Welt beträgt nur 2 %. Mit der
deutschen Energiewende das Weltklima retten zu wollen, ist in etwa so
sinnvoll, wie eine gebratene Weihnachtsgans zum Tierarzt zu bringen. Was
wir an CO2 einsparen, hat Indien und China im nächsten Moment schon
wieder ausgestoßen.
Die
Wahrheitsfindung bei den Themen Energie und Klima ist scheinbar
schwierig. Ein Zitat von Berthold Brecht hierzu: „Wer die Wahrheit nicht
weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge
nennt, der ist ein Verbrecher.“ Sie müssen sich fragen: „Betreiben wir
eine Energiewende ins Nichts?“ Im Jahr 2019 erschien im „Wall Street
Journal“ ein Artikel über die deutsche Energiepolitik mit dem Titel
„World’s Dumbest Energy Policy“ („Die dümmste Energiepolitik der
Welt“).
Im
Artikel wird aufgezeigt, dass „unzählige Milliarden“ in „unzuverlässige
Wind- und Sonnenenergie“ geflossen sind und dass Deutschland nach dem
Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken wahrscheinlich in eine
Katastrophe schlittert. Ein Kommentar dazu lautete: „Herr Habeck will
die Probleme lösen, die es ohne die „Grünen“ überhaupt nicht gäbe.
Physik wird bei Ihnen offenbar klein geschrieben. Man muss nur wollen,
dann kann man auch die Gesetze der Physik und der Mathematik außer Kraft
setzen. Politiker der Grünen spielen unverdrossen mit der Idee des
Klimanotstandes, um die „große Transformation(?)“ einzuleiten. Das macht
Menschen Angst. Es gibt tatsächlich schon Psychotherapien wegen
“Klimaangst”. Einstein sagte: „Die Dummheit der Menschen und das Weltall
sind unendlich groß.“ Jedoch in einem Fall irrte er sich: Beim
Weltall.
Herr
Habeck, wenn Sie erkannt haben sollten, dass Sie ein totes Pferd
reiten, sollten Sie absteigen. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und
freue mich darauf!
Hans AMBOS,
Bensheim