Montag, 28. Februar 2011

ZU GUT...tenberg

... fällt mir nichts ein. Fast nichts. Jedenfalls nicht genug, um mich am derzeitigen Medien-Hype ernstlich beteiligen zu wollen. Was da nicht alles aus den Löchern kriecht, um sich »erschüttert« zu zeigen, hyperventilierend »Betrüger!« in Kameras und Mikrophone stammelt ... sorry, da kann ich einfach nicht mit!

Unlängst verstieg sich ein Kommentator zur Aussage, daß man angesichts dessen, was einer französischen Außenministerin, die jetzt zurückgetreten wurde, vorzuwerfen sei (nämlich ihr Ratschlag an Tunesiens Ben Ali, die Demonstranten niederzuschießen) und der beispiellosen Dreistigkeit, mit der sich Guttenberg an sein Ministeramt klammere, nachdem man ihn als »Betrüger« enttarnt hätte, wohl den Unterschied zwischen einer richtigen demokratischen Gesinnung und dem durch Guttenberg inkarnierten Gegenteil davon erkenne. Klar doch: in Tunesien geht's nur um erschossene Demonstranten, in Bayreuth um die »Glaubwürdigkeit der Wissenschaft« ...

Na ja ...

Zunächst mal: ich halte Guttenberg für einen passablen Ankündigungsminister mit Sinn für PR. Das war er schon früher als Wirtschaftsminister, das ist er jetzt als Verteidigungsminister. Womit er sich bestenfalls durch seinen bisherigen Sinn für PR von anderen, real existierenden Politikern unterschied. Außerdem hielt ich ihn schon immer für einen geschniegelten Laffen — was ihn in meinen Augen von den größtenteils ungeschniegelten grauen Parteimäusen ebenso positiv abhob, wie von echten Persönlichkeiten — die man in der Politik seit Jahr(zehnt)en ohnehin vergeblich sucht — negativ.

Was jetzt um diese »Affaire G.« jedoch betrieben wird, läßt mich nur noch mit dem schalen Beigeschmack der Anwiderung zurück. Und mit der Vermutung, daß, soweit die Meute männlich ist — d.h. besser: xy-Chromosomen im Genom besitzt, denn von Männlichkeit sind die meisten seit jeher so weit entfernt, wie Guttenberg jetzt vom Doktorat! —, sie ihm vor allem seine appetitlich aussehende Frau zu neidig ist, bzw. soweit weiblich — mit den analogen Einschränkungen s.o. — sie als enttäuschte Guttenberg-Groupies zu Waffen weiblichen Megärentums greift. »Da werden Weiber zu Hyänen / sie treiben mit Entsetzen Scherz«, wußte schon Schiller ... ...

Was hat der nun gescholtene Freiherr denn Schreckliches getan? Er hat eine Dissertation voll Belanglosigkeiten verfaßt bzw. kopiert, und dadurch einen Doktor ergattert, der ihm mittlerweile, nachdem es aufgeflogen ist, entzogen wurde. Die allwissende Wikipedia (die vor Plagiaten nur so strotzt — who cares?!) definiert folgendermaßen:
Unter Betrug versteht man
- im strafrechtlichen Sinn ein Vermögensdelikt, bei dem der Täter in rechtswidriger Bereicherungsabsicht das Opfer durch Vorspiegelung oder Unterdrückung von Tatsachen gezielt so irreführt, dass es sich selbst oder einen Dritten am Vermögen schädigt, d. h. materiellen Schaden zufügt.
- im nichtstrafrechtlichen Sinn eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, die nicht auf einen Vermögensvorteil abzielt und damit eine strafrechtlich gesehen irrelevante Form des Betrugs ist (zur Abgrenzung auch als "Betrügerei" bezeichnet). Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Täter dabei keine anderen strafbaren Delikte begeht. Motive hierfür sind oft immaterielle Werte wie wissenschaftlicher Ruhm; eine Bestrafung hat allenfalls außergerichtlich zu erfolgen.
Na gut — wo also soll der »Betrug« Guttenbergs liegen? Den strafrechtlichen Betrug kann man, so man sich nicht lächerlich machen will, gleich abhaken. Wurde jemand jemals wegen seines Doktorgrades zum Verteidigungsminister? Oder hat Guttenberg sich um eine Assistentenstelle an der Uni beworben, und wurde wegen seines Doktorats einem ungeschwindelten Doktor oder auch Nicht-Doktor vorgezogen? Na also ...

Bleibt also der nichtstrafrechtliche Sinn, die »Betrügerei«. Nun, dazu ist zu sagen: Guttenberg ist Politiker — und man nenne mir einen, der in diesem Sinne (bspw. um gut dazustehen, um wiedergewählt zu werden, um einen Posten zu kriegen, um ... just name it!) noch nie »betrogen« hätte. Bitte nur einen ... na, kann doch nicht so schwer sein, oder? Ich warte gespannt ...

Besonders lächerlich machen sich in meinen Augen jene, die jetzt von einem »Verrat an der Wissenschaft« daherschwadronieren (als ob Guttenberg eine Professur in Verfassungsrecht angestrebt hätte!), oder gar die »hohen ethischen Prinzipien der Wissenschaft« verletzt betrachten, die schließlich auf der »Tugend der Wahrhaftigkeit« fuße. Ach, Kinder, was soll der Unsinn!

Ich kann das als Jurist der gaaaanz alten Studienordnung, der Thun-Hohenstein'schen nämlich, sine ira et studio betrachten: zu meiner Promotion war noch keine Dissertation vonnöten — ich promovierte nach drei Staatsprüfungen und einem Pflichtkolloquium in Rechtsphilosophie durch Ablegung dreier ekelhafter Rigorosen: eines rechtshistorischen, eines judiziellen und eines staatswissenschaftlichen. Denn der weise kaiserlich-österreichische Gesetzgeber hatte seinerzeit für die typischen »Berufsdoktorate« der Anwälte und Ärzte schlicht und einfach auf das Erfordernis einer Dissertation verzichtet, und so der Menschheit viel unnötig bedrucktes Papier erspart!

Im Gegensatz zum (sagen wir mal) Kunsthistoriker oder Paläontologen, der irgendwie seinen Beruf verfehlt hat, wenn er kein Wissenschaftler ist, ist ein Arzt oder Anwalt (oder rechtskundiger Beamter) nur in Ausnahmefällen — und als letztlich völlig überflüssiges Zusatzornament — »Wissenschaftler«. Hier ist das Doktorat einfach das zustehende Dekorum für die Absolvierung schwerer Prüfungen (nichts anderes heißt ja: »Rigorosum«). Wer dann partout auch noch »Wissenschaftler« sein wollte, konnte sich ja habilitieren ...

Daß der deutsche Gesetzgeber immer schon andere Kriterien anlegte, hat jedoch keineswegs zu einer höheren »Wissenschaftlichkeit« der medizinischen oder juristischen Disziplinen in Deutschland geführt, sondern bloß zur massenhaften Fabrikation völlig sinn- und zweckloser Pflichtübungen, die außer für ein paar Dissertationsdruckereien und -bindereien zu nichts, aber auch gar nichts nütze waren! Gelesen hat das eh keiner — außer, hoffentlich, dem Doktorvater (bzw. seinem Assistenten) und der bedauernswerten Ehefrau (oder meist noch: Freundin) des Dissertanten, die auf Druckfehler korrekturlas (Frauen haben zu derlei Liebesdiensten einfach mehr Geduld).

Zurück zum angeprangerten Freiherrn: ich wüßte allerdings durchaus einige Gründe, weshalb er zurücktreten sollte: z.B. halte ich seine Art, Untergebene, die in mediales Kreuzfeuer gerieten, einfach abzuservieren, für widerlich. Ein Ressortchef hat sich vor seine Leute zu stellen und sie nicht wie heiße Kartoffeln fallenzulassen, bloß weil die Journaille böse Schlagzeilen drechselt! Und ich vermisse in der Amtsführung das »Konzept«. Was Guttenberg als Verteidigungsminister will (außer: gut dastehen), hat sich mir noch nicht erschlossen. Nur könnte man mit dieser Begründung so ziemlich alle Politiker der westlichen Welt (und nicht nur dieser!) aus dem Amt kanten.

Aber: unterlassene Zitationen in einer Dissertation gehören nicht zu diesen Gründen. Nehmen wir doch spaßeshalber an, Guttenberg hätte alle die Zitate, die er einfach abschrieb, als solche gekennzeichnet. Dann hätte er halt statt 1300 Fußnoten 1900 Fußnoten gehabt. Und kein Problem mit »Wikiplag« (oder wie das heißt). Und (wegen der zusätzlichen Fußnotenzeilen) eine Dissertation von 500 Seiten Länge, statt einer von 475 Seiten. So what? Wäre dadurch der Wert seiner Dissertation wirklich gestiegen? Ich habe sie nicht durchstudiert (meine Restlebenszeit ist mir zu wertvoll, als daß ich auf ein mir völlig gleichgültiges Thema Tage verschwenden wollte!), aber das, was ich so beim Überfliegen mitbekommen habe: ja, ganz nette Gemeinplätze, ganz brauchbare Stoffsammlung, solide Gliederung und Themenübersicht — aber keine Aussage, keine großartig bahnbrechenden Erkenntnisse, die einen beglückt und staunend zurücklassen. Doch kurz gegengefragt: wieviele Dissertationen, in denen sich das fände, gibt es denn? Ich wage die Prognose: nicht allzu viele.

Wer jetzt Guttenberg für eine fundamentale Fehlkonstruktion unseres aufgeplusterten, und dadurch zutiefst verlogenen, »Wissenschaftsbetriebes« schlachten möchte, verletzt m.E. eine viel wichtigere Tugend als die der »wissenschaftlichen Wahrhaftigkeit« (mit der es, man denke nur an die gewissenlosen Fälschungen diverser Klima-Scharlatane, so weit nicht her sein dürfte!), nämlich die Tugend der Gerechtigkeit, um es mal pathetisch zu formulieren. Man könnte auch, zurückgenommener, »Fairneß« sagen. Guttenberg ist nach Aberkennung seines Doktorates ohnehin gestraft: der Teflon-Shooting-Star-Minister sieht im Moment ziemlich bescheiden aus der Wäsche, und kann eigentlich auf geraume Zeit eher unterirdisch gehen. Jedenfalls hat er sich unsterblich blamiert und wird diesen Fleck auf seiner schimmernd hellen Ritterrüstung auch durch noch so viel Mohrenwäsche nicht loswerden.

Daraus aber ein Drama für den »Wissenschaftsstandort Deutschland« zu stilisieren, oder die »Glaubwürdigkeit der Politik« in Gefahr zu wähnen (als ob irgendeiner diese Figuren sonst glaubwürdiger fände!) — das ist einfach überzogen und eigentlich nur aus der hämischen Genugtuung, daß ein bislang Unbesiegbarer endlich zur Strecke gebracht werden konnte, erklärbar. Und Häme ist zwar eine allzu menschliche, aber keine edle Gemütsregung, würde ich meinen ...

»In Wahrheit lügen wir alle« hat Prof. Peter Stiegnitz, der Begründer der Mentiologie, also der Erforschung des menschlichen Lügenverhaltens, einmal treffend formuliert. Ihm, und eigentlich nur ihm, würde ich die Fachkompetenz zutrauen, den »Fall Guttenberg« aufzuarbeiten. Und ich müßte mich in ihm sehr täuschen, wenn er es mit jener ätzenden moralinsauren Besserwisserei täte, die im Moment Wissenschaftler und »Wissenschaftler« aller Sorten— und dazu jede Menge schadenfroher Stammtischphilosophen an den Tag legen.

Sonntag, 27. Februar 2011

Niebel hat einen Verdacht

Beim Globalen Fonds für die Aids- und Malaria-Bekämpfung gibt es finanzielle Unregelmäßigkeiten.
... mutmaßt mit ihm »Die Welt« (für sie beide gilt selbstredend die Unschuldsvermutung). Tja, wer hätte so etwas auch nur gedacht ...?
Angeblich werden bis zu zwei Drittel der Hilfsgelder von Korruption in den Empfängerländern aufgefressen. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt, da erst ein sehr kleiner Teil der insgesamt zehn Milliarden Dollar untersucht worden sei, die die Organisation seit 2002 ausgegeben habe. Das Ausmaß der Unregelmäßigkeiten sei jedoch verblüffend.
Nur verblüffend für den, der die Praktiken solcher internationalen Fonds nicht kennt. Und für den blinden, taubstummen Analphabeten, der bisher offenbar die Jahresabschlüsse geprüft hat ...

Österreichs selbsternanntes Qualitätsmedium, »Die Presse«, rechnet gleich besorgt nach, ob dieser Zahlungsstop nicht fatale Folgen für arme Kranken haben könnte, und liefert via »Welt am Sonntag« das vom korrupten Fonds gewünschte Ergebnis:
In internen Berechnungen rechnet der Fonds nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" damit, dass mindestens 43.000 Leben allein im kommenden Jahr nicht gerettet werden könnten, sollte Deutschland seine Zahlungen nicht wieder aufnehmen.

Konkret könnten 2012 dann 252.000 Menschen weniger als geplant mit Medikamenten versorgt werden, die Aids aufhalten, und 35.000 Mütter weniger mit Medikamenten, die eine Übertragung des HI-Virus auf ihre Babys verhindern. Im Kampf gegen die Malaria könnten 6,3 Millionen Moskitonetze nicht ausgeteilt werden. 227.000 Erstbehandlungen für Tuberkulosepatienten müssten entfallen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die ihr vorliegenden Zahlen.
Na, schrecklich! Da sind wir aber doch gleich irgendwie betroffen und ein Stück weit traurig ...

Leider erfahren wir nichts darüber, was wegen der in Korruption und Mißwirtschaft versickerten Gelder nicht an Moskitonetzen ausgeteilt werden konnte. Wieviele AIDS-Medikamente nicht verteilt wurden? Wieviele TBC-Patienten unversorgt geblieben sind?

Wenn die Wahrheit über diesen ganzen gutmenschlichen Korruptionssumpf herauskommen sollte (was dank inniger Komplizenschaft der Systemmedien freilich so gut wie ausgeschlossen werden kann), spielt's, wie man so schön sagt, Granada! Unsere Steuerzahler würden umfallen, wenn sie wüßten, wie ihre Gelder von kriminellen NGOs veruntreut und zweckentfremdet werden. Balkanesische Bettlerbanden betreiben dagegen direkt noch ein ehrenwertes Gewerbe ...

Wer nur ein bisserl in diese Welt von Inkompetenz, ideologischer Überzeugungstäterschaft und dummdreister Abkassierermentalität hineingeschnuppert hat, der weiß, daß hier sprichwörtliche Augiasställe des Ausmistens harren, vor denen sogar einem Herkules gegraut hätte ...

Na Mahlzeit, lieber Falter!

Das Leibblatt der links-grünen — man verzeihe den Pleonasmus — Schickeria Österreichs, »Der Falter«, empfiehlt in seinem »besten Lokalführer Wiens« u.a. einen orientalischen Imbiß namens »Asala Halal Food«. Interessante Aufschlüsse vermittelt dessen Homepage. Weniger wegen der Speisekarte, die ist halt vorderorientalischer Standard, wie man ihn vom Urlaub in diesen Gegenden kennt. Auffallend ist vielmehr auf dieser Homepage ein höchst umfangreicher Punkt namens »Rechtsgutachten für muslimische Minderheiten«, welcher höchst unverblümt Dinge beim Namen nennt, die aus dem Munde eines Einheimischen (gar eines Freiheitlichen, Gott bewahre!) wohl unverzüglich zur Einleitung eines Strafverfahrens wegen »Verhetzung« führen würden.

Es finden sich darin Nettigkeiten — so z.B. Empfehlungen, wie mit Bibeln umzugehen sei:
»Der Erwerb einer Bibel und ihr Aufbewahren im Haus, um ihren Inhalt kennen zu lernen ist verboten, und wenn ich nicht davon ausgehen würde, dass der Fragende ein Muslim ist, so würde ich ihn des Christentums bezichtigen! Ist denn nicht in Allahs Buch und der Sunnah Seines Propheten (a.s.) enthalten, was alles andere überflüssig macht? Warum also eine Bibel kaufen? Vielleicht passiert es, dass der Leser etwas von dem, was er dort findet und was dem Koran widerspricht, für wahr hält und er dadurch zum Ungläubigen wird. Es ist daher nicht erlaubt, die Bibel zu kaufen, anzuschaffen oder zu verkaufen, und wer etwas von ihr bei sich zu Hause findet, der verbrenne es!«
Was wohl in der Gutmenschenpostille »Falter« zu lesen wäre, käme eine analoge Empfehlung nicht von einem gewissen Scheich Muhammad al-Uthaymin, sondern vor einem christlichen Theologen in Bezug auf das Verbrennen von Koranen? War doch die Welt in Aufruhr, als ein Pastor in Florida die Verbrennung von Koranen ankündigte (ohne dies allerdings als Pflicht jedem Christen aufzuerlegen!) ...

Derselbe Scheich gibt auch hochinteressante Ratschläge, wie mit staatlichen Gerichtsurteilen umzugehen ist:
»Was nun die Betrauung westlicher Gerichte betrifft, so sollte man versuchen, sofern dies möglich ist, ohne sie zu seinem Recht zu kommen – das ist die Pflicht. Wenn dies nicht möglich ist, dann soll man sich ihrer bedienen, und wenn man ungerecht abgeurteilt wird, das Urteil nicht akzeptieren.«
Da rechtskräftige — denn solche, gegen die ein Rechtsmittel zulässig ist, wird er ja nicht gemeint haben, das wäre ja völlig banal! — Gerichtsurteile den Schutz der Gesetze genießen, fordert der famose Scheich daher zum Ungehorsam gegen Gesetze auf. § 281 StGB läßt grüßen — ich warte schon ganz gespannt darauf, daß sich die bekannt unabhängige und nur dem Rechtsstaat verpflichtete Wiener Staatsanwaltschaft mächtig ins Zeug legt, um den Imbißladen zur Einstellung rechtswidriger Propaganda zu veranlassen ...

Andreas Unterberger, dem ich das zweifelhafte Vergnügen verdanke, mit diesem Imbiß- und Agitationsunternehmen »internetlich« Bekanntschaft gemacht zu haben, schließt mit:
Bleibt nur noch die Frage, wie viele parlamentarische Sondersitzungen die GrünInnen veranstaltet hätten, welchen Schaum der SPÖ-finanzierte Boulevard vor dem Mund hätte, wäre so etwas Ähnliches auf irgendeiner katholischen Internet-Seite zu finden.
Wie schrieb ich in derlei Fällen schon mehrmals? »Die Frage stellen, heißt sie beantworten ...«

Samstag, 26. Februar 2011

»Unser Ministerpräsident«


»Unser Ministerpräsident« ... zu der Chuzpe kann man nur mit unserem geschätzten Kollegen Karl Eduard sagen:
Der geliebte Föhrer des noch geliebteren türkischen Volkes, das sich bereits fast vollkommen in seiner angestammten Heimat Deutschland angesiedelt hat, um hier von den Abgaben der Deutschen zu leben, und hin und wieder einen zur Bestrafung abzustechen, zusammenzuschlagen oder nur auszurauben, richtete vor seiner Ankunft in Deutschland scharfe Worte an die Regierung Merkel:

Am Vorabend seines Deutschlandbesuchs hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan Deutschland dazu aufgefordert, in der Integrationspolitik künftig eng mit türkischen Stellen zusammenzuarbeiten. Bisher habe man in Deutschland „die Ansichten der zuständigen Behörden in der Türkei“ in diesen Fragen nicht ausreichend berücksichtigt, sagte Erdogan. Andererseits wäre die Türkei immer bereit, die Ratschläge deutscher Regierungsstellen anzunehmen, wenn es um Deutsche gehe, die in der Türkei Sozialhilfe, freie Krankenversorgung oder Kindergeld bezögen oder einfach nur ihre hundertköpfigen Familien aus humanitären Gründen nachziehen lassen wollten, damit auch diese von der Türkei finanziell umhegt werden. Diese Einseitigkeit, so der geliebte Föhrer des noch geliebteren türkischen Volkes, werde er nicht länger dulden.
Wann traut sich der politisch-mediale Komplex in Europa (und insbesondere in Deutschland), diesen Anatolier endlich als das zu bezeichnen, was er ist: als dummdreisten Kotzbrocken ohne Manieren, dafür mit Großsultans-Allüren, der sich seinen Stolz auf die angeblich so großartige Türkei und ihre angeblich so großartige Religion doch selbst applizieren möge, wo er will — aber, bitteschön, uns damit verschonen!

Wenn die Türkei glaubt, in Zukunft auf Großmacht spielen zu können — soll sie doch! Aber nicht auf unsere Kosten. Sie wird bald draufkommen, daß eine Volkswirtschaft nicht vom Souvenierverkaufen, Dönerbraten und Rosinendörren leben kann. Und daß ohne ständige europäische Investitionen und Innovationen die ach so »bedeutende« türkische Industrie innerhalb weniger Jahre auf das Niveau anderer islamischer Länder sinken wird. Weil man mit fünfmal täglich Rezitieren von Koransuren keine Maschine repariert, und mit der Scharia nicht nur Ungläubige, Schwule und Vergewaltigungsopfer, sondern auch die geistige Freiheit tötet, die man aber für Innovationen welcher Art immer benötigt. Insch'allah — bedauerlich, aber es ist halt so.

Mir ist es letztlich egal, wie die Türken in ihrem Land leben. Von mir aus Allah in Furcht ergeben, fünfmal täglich betend und ihre verschleierten Ehefrauen prügelnd. Letzteres ist zwar irgendwie nicht nett — aber ich kann's ebensowenig ändern, wie ich irgendwelche Kannibalen auf Neuguinea davon abhalten kann, sich wechselseitig aufzufressen.

Doch ich habe sehr wohl was dagegen, wenn derlei Sitten zu uns importiert werden sollen. »¡No Pasarán!« — um einen doofen Slogan einmal sinnvoll anzuwenden ...

Was Türken mögen, und was nicht

... verrät uns Österreichs selbsternanntes Qualitätsmedium, »Die Presse«. Nun, so wirklich überraschende Neuigkeiten sind nicht darunter:


Angesichts dessen, was dieses fromme Volk in Kleinasien nun mag und was nicht, kann sich nicht einmal »Die Presse« verkneifen, ein paar Widersprüchlichkeiten zu bemerken:
Noch immer wollen 50 Prozent der Türken in die EU, während 42 Prozent den Beitritt ablehnen. Vor einem Jahrzehnt lag die Zustimmung allerdings noch bei gut zwei Dritteln. Doch angesichts äußerst schleppender Verhandlungen und der in der Türkei als Desillusionierung wahrgenommenen Eurokrise war nicht unbedingt zu erwarten, dass eine Mehrheit der Türken noch immer in die EU will.

Das dennoch positive Bild der EU wird durch eine breite Skepsis gegenüber den Europäern konterkariert. Gerade mal 16 Prozent haben ein positives Bild von Deutschland. Wenn man in der Studie weiterblättert, stellt sich aber heraus, dass dies noch ein einsamer Spitzenplatz ist. Relativ gut halten sich die Mittelmeer-Anrainer Italien mit zwölf Prozent und Spanien mit elf Prozent. Die Briten kommen allerdings nur auf neun Prozent Zustimmung, die Franzosen auf sechs Prozent und die nahen, aber lange Zeit mit den Türken verfeindeten Griechen auf gar nur fünf Prozent. [...]

Wie diese Zustimmung zum EU-Beitritt mit dem allgemeinen Misstrauen gegenüber den Europäern in einen Kopf passt, wurde bei der Umfrage leider nicht erhoben. Doch wie bei den anderen Widersprüchen auch kann man es wohl als einen Zustand der Orientierungslosigkeit betrachten ...«
Klug beobachtet — könnte aber auch anders zu interpretieren sein: die Türken mißtrauen den Europäern, wollen aber möglichst bald in die EU, da sie diese dank karnickelartiger Vermehrung durch ihre schiere Masse schon bald zu beherrschen hoffen. Und abzuzocken, versteht sich. »Wir werden euch zu Tode gebären«, hatte schon vor Jahren Algeriens Präsident Boumedienne angekündigt (nun, Algeriens Bevölkerung hat im Moment gerade anderes im Kopf als Preisschnackseln — aber sie kommen darauf zurück, wetten wir?)

Einen spontanen Lacherfolg erzielte »Die Presse« mit ihrem, wie zu befürchten steht, durchaus ernstgemeinten Statement:
In Fragen religiöser Symbolik zeigen sich die Befragten sehr liberal. Zwei von drei Türken meinen, dass es Frauen freigestellt sein sollte, ob sie an Universitäten ein Kopftuch tragen wollen oder nicht.
Ach, wie diese Liberalität des Kopftuchtragens doch schön ist! — sie gleicht fast der Liberalität des Judensterntragens (das sich wieder von moslemischen Vorschriften, daß unterworfene Juden und Christen gelbe Flecken auf ihr Gewand nähen mußten, um als »Ungläubige« erkennbar zu sein, historisch herleitet ... wie man sieht: Liberalität hat ihre Traditionen!)

Die einzig wirklich interessante Frage beantwortet die schöne Studie leider nicht: warum wollen vorgebliche »Volksvertreter« in EU-Staaten und im EU-Parlament partout, daß diese Türkei beitritt? Die Antwort darauf wäre nämlich viel aufschlußreicher für uns, als den Befindlichkeiten frömmelnder Kleinasiaten nachzusinnen, bei denen man ausgehen kann, daß der aufgerissene Mund und die aufgehaltene Hand ihr einziger Beitrag zum allseits beschworenen »Projekt Europa« sein werden ...

Freitag, 25. Februar 2011

Im Paradies gibt es keine Toiletten

»Das Essen wird ausgeschieden aus der Haut, riecht wie Parfum«, meint der Muselmanenlehrer.



So, wie der alle verarscht, ist er todsicher ein Experte in Sachen Körperausscheidungen, das wollen wir doch garnicht bezweifeln! Nur: daß das wirklich wie Parfum riecht ... ?

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

P.S.: warum müssen wir eigentlich derartig dreiste Idiotie als »Religionsunterricht« von unseren Steuergeldern finanzieren — kann mir das jemand erklären?

Donnerstag, 24. Februar 2011

Was fehlt da?

Am Mittwoch, dem 23.02.2011, 17:31 Uhr, war es so weit: das — nach dem Meinungsführer »Spiegel« wichtigste — deutsche Nachrichtenmagazin »Focus« setzte in seine Online-Ausgabe bedachtsam und entschlossen einen Artikel unter dem Titel:

Gaddafi soll Lockerbie-Anschlag befohlen haben

Libyens zurückgetretener Justizminister hat Gaddafi beschuldigt, persönlich den Flugzeuganschlag auf die schottische Ortschaft Lockerbie veranlasst zu haben. Dabei waren 270 Menschen ums Leben gekommen.

Die schwedische Zeitung „Expressen“ zitierte den libyschen Ex-Minister Mustafa Abdel Dschalil am Mittwoch mit den Worten: „Ich habe Beweise, dass Gaddafi den Befehl zu Lockerbie gegeben hat.“ Welcher Art diese Beweise sind, sagte er nicht. Dschalil hat sein Amt als Zeichen des Protests gegen das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten in Libyen niedergelegt. Bei dem Anschlag waren 1988 alle 259 Menschen an Bord einer PanAm-Maschine sowie elf Menschen am Boden umgekommen.

„Expressen“ zufolge sagte er dem Blatt, Gaddafi habe Abdel Basset al Megrahi, der später als einziger wegen des Anschlags verurteilt wurde, den Auftrag erteilt. „Um das zu vertuschen, tat er alles in seiner Macht stehende, um Al Megrahi aus Schottland zurückzuholen“, wurde der Exminister weiter zitiert.
Der verurteilte Lockerbie-Attentäter war 2009 aus humanitären Gründen aus schottischer Haft nach Libyen entlassen worden. Es hieß damals, er sei wegen Prostata-Krebs dem Tode nahe. Al Meghari lebt heute noch. *)

Was fehlt da?


Ganz richtig! Ausgezeichnet erkannt! Der gewiegte Zeitschriftenleser wird hier sofort den Satz: »Im übrigen gilt für Gaddafi die Unschuldsvermutung« vermißt haben ...


------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

*) LePenseur ersucht um Nachsicht, daß es zum Nachweis der imkriminierten Unterlassung notwendig war, den Artikel in extenso zu zitieren und hofft, daß dies — auch in Zeiten wie diesen — weder als Verletzung des Urheberrechts, noch als Plagiat gewertet wird.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Peter Noever zurückgetreten

Die Gegner treten Peter Noever, doch der tritt zurück. »Peter Noever, der 68er im Maßanzug, bleibt«, schrieb der Falter am 20.10.2010 (hübsches Datum, übrigens!), und weiter unten dann:
Auf dem Gebiet des Corporate Design von Kulturinstitutionen war Noever ein Pionier; Türschilder und Kaffeetassen tragen seine Handschrift. Als er sein Konterfei auf die Eintrittskarten drucken lässt, kippt die Corporate Identity in den Personenkult. Sämtliche Publikationen tragen seinen Namen, den Mitarbeitern untersagt der Autodidakt, ihren akademischen Grad zu führen. (hier mehr)
Das MAK als Kunst-sein-wollendes Pendant zur »Walter-Ulbricht-Parteihochschule«, zu den »Reichswerken Hermann Göring«? Öffentlicher und öffentlich finanzierter Raum für privates Pläsier und egomanisches Protzgehabe?
Damit hatte keiner gerechnet: Am Mittwoch trat Peter Noever, der langjähriger Direktor des Museums für Angewandte Kunst (MAK) in Wien, mit sofortiger Wirkung zurück. „Im Zuge der Veranstaltungen im MAK rund um den Geburtstag meiner Mutter sind über Bereitstellung der Räumlichkeiten bzw. angefallenen Überstunden auch zusätzliche Aufwendungen entstanden, die vom MAK getragen wurden. Ich habe dies dem Vorsitzenden des Kuratoriums mitgeteilt und mich gleichzeitig verpflichtet, den gesamten, daraus resultierenden Betrag abzudecken. In diesem Zusammenhang habe ich Fehler gemacht, für die ich allein verantwortlich bin“, erklärte Noever in einer Aussendung.
berichtet Tante »Presse« merklich erschüttert. Wie konnte sowas nur geschehen? Der Rücktitt nämlich, nicht der Mißbrauch öffentlicher Gelder ...

Der Klimawandel ist schuld!

Da haben sich die Zecken auf laue Winter eingestellt und schon auf ihr ewiges Schmarotzerleben gefreut. Und jetzt blasen arktische Stürme aus leergefegten Staatskassen den Zecken um den Rüssel und sie fallen kältestarr ab. Wie bedauerlich das alles doch ist! Und wie kleinlich, ein paar patscherte Mama-Geburtstagsfeiern auf Regimentsunkosten vorrechnen zu wollen! Und jetzt noch, nachdem eh alles aufgeflogen ist, wird tätige Reue angekündigt ... wie aufopferungsvoll!

Wollen wir wetten, daß die Hornberger Schützengilde linker Staats»künstler« schon rund um die bekannt unparteiische Staatsanwaltschaft Wien Aufstellung genommen hat, um bei den Ermittlungen zu helfen, bis nix mehr zu klären ist, weil allen klar ist, daß Peter Noever nur ein typischer Exponent jener Zeckenkrankheit ist, die freilich nicht nur im Sommer, sondern zu allen Jahreszeiten die Österreichische »Kunstlandschaft« zum No-go-Area für aufrechte Künstler und zum Schlaraffenland für linkende Günstler macht.

Dienstag, 22. Februar 2011

Damit sich die afrikanischen Kulturbereicherer

... die dank unserer üppigen Sozialleistungen und wegen zerbrechender Staatsstrukturen in Nordafrika demnächst den Weg zu unseren Fleischtöpfen finden werden, nicht gar so unbeheimatet vorkommen, gönnt sich der Österreichische Rotfunk »Das neue Gesicht der „Zeit im Bild“«, wie Österreichs geschätztes Qualitätsmedium zu berichten weiß. Er gönnt sich ja (von ein paar Gebühren, die auch von nachweislich ORF-totalabstinenten Kabelfernsehern abgezockt werden, abgesehen) sonst nichts ...

Was weiß nun »Die Presse« wonnebebend ob ihrer Weltläufigkeit über dieses neue Gesicht zu berichten?
Claudia Unterweger moderiert seit Montag abwechselnd den "ZiB Flash" - die Österreicherin mit afrikanischen Wurzeln sieht darin ein Signal für junge Migranten, die durch ihr Beispiel ermutigt werden sollen.
Na schön, aber seit Arabella Kiesbauer unseligen Gedenkens sind Mulattinnen im ORF nicht wirklich eine Neuigkeit. Wie kommt nun die Dame zu diesem Job, der für eine überschaubar anspuchsvolle Arbeit mit den bekannt sozial kuscheligen Gagen des Wiener Küniglbergs belohnt wird? Ach, ganz per Zufall, wie's Leben so spielt, stand sie auf einer Liste ...
Einige Tage später wurde sie zum Casting eingeladen. Dabei ging es darum, eine Meldung umzuschreiben und zu präsentieren. Sie stellte sich gut an und hatte Spaß vor der Kamera. Von Chefredakteur Fritz Dittlbacher habe sie bald ein positives Feedback bekommen. Am Montag war es schließlich so weit – Unterweger hatte ihren ersten Auftritt als Nachrichtensprecherin im Fernsehen.
Dittlbachers Wahl wird — nachdem, man erinnert sich, auch Dittlbachers Wahl eine der SPÖ-Zentrale war — wohl nicht allzu weit vom Stamm gefallen sein, dem er selbst entstammte — es dürfen daher unbesorgt Wetten über die politische Gesinnung besagter Frau Unterweger abgeschlossen werden: »schwarz« bezieht sich bei ihr ausschließlich auf die Pigmentierung. Worunter sie offensichtlich zeit ihres Lebens schrecklich gelitten haben muß, wenigstens wenn man ihre Auslassungen in der »Presse« so durchliest.
Als Jugendliche hätte sie sich viel mehr schwarze Menschen im öffentlichen Raum gewünscht. Dementsprechend war es für sie eine „Sternstunde“, als sie erstmals Arabella Kiesbauer auf dem Bildschirm sah. In diesem Moment war Unterweger klar, dass sie nicht allein ist.
Sicher trostreich für Frau Unterweger — aber womit hatten wir Nicht-Unterwegers eigentlich diese Gottesgeißel Arabella Kiesbauer verdient?
Das Aufwachsen in Österreich war für sie eine Herausforderung. Denn ihre Umwelt habe ihr immer signalisiert, dass sie anders sei und immer speziell behandelt wurde. Eine schmerzliche Erfahrung, wie sie heute sagt. Und das seien keine Einzelerfahrungen, sehr viele schwarze Menschen würden nach wie vor nicht als selbstverständlicher Teil der Bevölkerung gesehen. Unterweger: „Wir sind viele, aber oft nicht sichtbar.“
Na, geh! Wenn z.B. die Minderheit der Farbenblinden, oder die der sicherlich von Herzen zu bedauernden Zöliakiekranken »viele, aber oft nicht sichtbar« sind, kann man das durchaus nachvollziehen. Aber bei einer Mulattin? Irgendwie erinnert mich das an die altbekannte Dr. Sperber-Anekdote, laut welcher dieser einmal ausrief: »Herr Staatsanwalt, wann soll mein Klient eigentlich einbrechen?« Irgendwas muß Frau Unterweger schon recht sein — entweder, daß man »schwarze Menschen« als solche erkennt, oder daß sie »nicht sichtbar« sind.
An österreichischen Traditionen wie dem „Mohr im Hemd“ werde festgehalten. Und nach wie vor gebe es physische Gewalt im öffentlichen Raum – selbst bei der Polizei begegne man dieser Linie. Auch Unterweger selbst war von verbalem und physischem Rassismus betroffen: „Rassismus als Phänomen betrifft uns alle. Nur diejenigen, die zur Zielscheibe werden, haben nicht den Luxus, die Augen davor verschließen zu können.“
Nun, die Augen schließen zu können, ist manchmal ja irgendwie eine Gnade — doch läßt einen dieses Interview ahnen, daß man bei künftigen Fernsehauftritten von Frau Unterweger auch besser die Ohren verschließen können sollte ...
Um den „alltäglichen Wahnsinn“ zu überleben, habe man in der Community die Geschichte der schwarzen Menschen in Österreich aus dem 17. und 18. Jahrhundert erforscht. Damals wurden diese Menschen als Sklaven nach Österreich verschleppt.
Ja, genau so wird's gewesen sein! Im 17. und 18. Jahrhundert wurden in den bekanntermaßen so ausgedehnten afrikanischen Kolonien Österreichs unbarmherzig Sklaven gejagt und nach Österreich verschleppt! Da haben die Türken und die Negerhäuptlinge nur so geschaut, wie die colonial-begeisterten Mostschädeln und Stoasteyrer unter wehrhaftem Schutz Tyroler Schützen-Compagnien in friedliche Negerkrale einbrachen, und so den stetigen Strom der Haussklaven und Lustsklavinnen gen Stambul zu einem Rinnsal schwinden ließen ... kein Wunder, daß die Türken diese Schmutzkonkurrenz, die ihnen das schwarze Elfenbein Afrikas streitig machte, durch Verteidigungszüge bis unter die Stadtmauern von Wien zu bekämpfen trachtete! Jaja, so wird's gewesen sein, genau so ...
Damit im Alltag Rassismus von der Mehrheitsgesellschaft nicht mehr geleugnet wird, leistet sie nach wie vor für den Verein Pamoja Bewusstseinsarbeit. [...]

Sie geht davon aus, dass die Verantwortlichen das auch so gewollt haben. „Der ORF wird schon gewusst haben, wen er sich da holt.“
Wovon man in der Tat ausgehen kann! Es ist Teil der gutmenschlichen Umerziehungsstrategie, die uns vom Österreichischen Rotfunk ständig reingewürgt wird. Die, wie aller von Gutmenschen inszenierter Schwindel, daran laboriert, der Bevölkerung teils auf die Nerven und teils am A....llerwertesten vorbei zu gehen.

Dieses selbstbemitleidende Betroffenheitsgewäsch aus dem Munde einer, die dank Parteibuch und Hautfarbe beim ORF ohnehin auf die Butterseite gefallen ist, und dort ein x-faches dessen abkassiert*), was die ach so rassistischen Österreicher, die in der Konditorei einen »Mohr im Hemd« zu bestellen wagen, für wirkliche Arbeit bekommen — also, nicht bös' sein: so ein wehleidiges Geseich ist ja wirklich schwer zu ertragen ... !

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

*) "verdient" ist dafür nun definitiv nicht der richtige Ausdruck! Denn was die Politgünstlinge im ORF verdienen würden, kann man leider nur unter Mißachtung der guten Kinderstube sagen ...

Wie man Demokratie erfolgreich vorspiegelt

Valentin Falin, langjähriger Botschafter der UdSSR in Bonn, schrieb 1977 in einem Bericht an das ZK der KPdSU als Anregung, wie sich die Sowjetführung in einem besseren demokratischen Licht darstellen könnte, folgendes:
Insbesondere gilt es, die legislative und administrative Praxis in der BRD zu erforschen. Der westdeutsche Staat verfügt über flexible und zuverlässige Mittel der Verhinderung und Unterbindung unerwünschter Aktivitäten. Hierbei werden Andersdenkende nicht mit der Begründung verfolgt, daß sie dem Regime mißliebige Informationen verbreiten, sondern wegen ihrer »verfassungsfeindlichen Tätigkeit«, der Verletzung der öffentlichen Ordnung und dergleichen mehr. Von Interesse ist auch das hiesige System der Rechtsprechung, das die Möglichkeit bietet, vor der Urteilsverkündung eine Person monate- und jahrelang zu isolieren und sie faktisch schon zu verfolgen, lange bevor ihre Angelegenheit durch die letzte gerichtliche Instanz abschließend untersucht worden ist.

Dieses System funktioniert erfolgreich, da es mit sorgfältig durchdachter Transparenz verbunden und durch weitere scheindemokratische Attribute ergänzt wird, die es ermöglichen, den Druck im Kessel auf erträglichem Niveau zu halten. Nach wie vor spielen Presse, Kirche, Schulen und bürgerliche gesellschaftliche Organisationen unter offener und verhüllter Aufsicht der Regierung eine bedeutende Rolle bei der Unterdrückung der Opposition.
*)
Von Deutschland lernen, heißt Demokratie heucheln lernen. Hat sich seit dem Jahr 1977 daran etwas geändert? Die Frage zu stellen, heißt sie zu beantworten ...

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

*) Obwohl es sich bei diesem Blog um keine Dissertation handelt, will ich in Zeiten von und zu Guttenberg die Quelle nicht verheimlichen: Wladimir Bukowski, Abrechnung mit Moskau. Das sowjetische Unrechtsregime und die Schuld des Westens. Bergisch Gladbach 1997, Seite 540 f.

Montag, 21. Februar 2011

Die Wikinger sind zurückgerudert

Ebenso plötzlich, wie sie gekommen sind, ist der Ansturm von Norwegern auf LePenseur's Blog wieder verebbt. Von einem Tag auf den anderen (und ist es bloß eine Koinzidenz, daß es der Tag nach meinem Ausscheiden aus »Zettels kleinem Zimmer« war?) verschwanden sie spurlos in ihren Fjorden. Und lassen mich rätselnd zurück: was wollten die eigentlich auf meinem Blog ...?

Freitag, 18. Februar 2011

Früh krümmt sich ...

Der immer wieder in allen Medien hinauf- und hinuntergespielte »Fall Kampusch« zeitigt quasi einen »Kollateralschaden«, welcher derzeit vor einem Jugendschöffensenat in Wien verhandelt wird. Es geht um versuchte Entführung und Vergewaltigung — so weit, so unschön:
Ein zufällig mit seinem Hund vorbeikommender Passant verhinderte das Verschleppen der jungen Frau, die sich heftig zur Wehr setzte. Das Opfer sollte – so die Anklage – in einem Sadomaso-Club in Wien Meidling vergewaltigt werden. Der 17-Jährigen sollten im Auto die Augen verbunden werden. In dem SM-Club sollte das Opfer dann gefesselt werden. Der Staatsanwalt klagt dies als versuchte Vergewaltigung an. Dem Opfer wurden damals mehrere Verletzungen, darunter eine Rissquetschwunde am Kopf, sowie erhebliche aus dem Überfall resultierende psychische Probleme attestiert.

Der SM-Club wurde von N. – er war früher Berufssoldat – gemeinsam mit seiner Exfrau geführt. Diese bot in der SM-Szene auch selbst ihre Dienste an. S., die mutmaßliche Komplizin von N., war zu der Zeit ebenfalls einschlägig aktiv: Sie arbeitete als „Miss“ in dem Club. Mittlerweile ist sie Kindergartenassistentin.
... weiß Österreichs allseits beliebtes und geschätztes Qualitätsmedium, »Die Presse«, heute zu berichten. Wobei dem Qualitätsmedium der nicht unpikante Umstand keinen Kommentar wert ist, daß die »Ex« eines Puffbesitzers als Ex-Hure — also quasi eine Doppel-Ex — vielleicht nicht ganz die Qualifikationskriterien für eine Kindergartentante mitbringen dürfte. Außer man leitet das Wort »Qualifikation« lautmalerisch von seiner zweiten Worthälfte ab ...

Ach — noch ein pikantes Detail daran: die Sache wird vor dem Jugendschöffensenat verhandelt, da die mittlerweilige Kindergartentante bei Erbringung ihrer horizontalen Dienstleistungen, wie »Die Presse« ganz im Juristenstil bemühter Seriosität zu erzählen weiß, »... noch als sogenannte junge Erwachsene einzustufen war«.

Na, dann! »Für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung« setzt das Qualitätsmedium hinzu. Welcher Vermutung sich LePenseur von Herzen gerne anschließt. Denn nur ein Schelm vermutet in Sado-Maso-Clubs etwas anderes als Unschuld ...

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

P.S.: nach nochmaligem Durchlesen des etwas konfusen Qualitätszeitungs-Artikels ist LePenseur jetzt nicht klar, ob die »Doppel-Ex« nicht doch zwei Personen sind. In diesem Fall gilt für die doppelte Zahl von Verdächtigen natürlich auch die doppelte Unschuldsvermutung. Mindestens.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Ein Preis für Zivilcourage wurde nicht verliehen

Die Medien waren vor kurzem voll davon. Mit hämischen Berichten, die einem die verhinderte Preisträgerin fast wieder sympatischen erscheinen ließen. Bis herauskam, daß da ja doch nicht ihr Rücktritt nach der Alko-Fahrt bei Rot, sondern die Plattitüde »Nichts ist gut in Afghanistan« geehrt werden sollte.

Aber es gibt Fälle von Zivilcourage. Und einer von ihnen läuft seit Jahren (und noch immer) in Österreich ab. Einem Poster bei Unterbergers Tagebuch verdanken wir einen Bericht, den man gelesen haben muß, um das Ausmaß von gutmenschlich vernetztem Terror (man kann es nicht anders nennen!), der in diesem Land bereits herrscht, ermessen zu können. Es geht um die systematische Erpressung von Unternehmen durch Tierschutz-Extremisten — im konkreten Fall um »Kleider Bauer«, um ein Interview mit dessen Geschäftsführer Peter Graf:
Am 4. Oktober 2006 öffnet Grafs Assistentin ein merkwürdiges Mail. Ein „Mag. Felix Hnat“ fordert Kleider Bauer auf, seine Läden in den nächsten Tagen „pelzfrei“ zu machen. Noch kein Unternehmen, so warnt er, habe sich dieser Forderung widersetzen können. Das Mail endet mit den Worten „Mit ernsthaften Grüßen“.

Hnat ist einer jener neun Tierschützer, die vergangene Woche aus der U-Haft entlassen wurden. Er ist Mitglied des Vereins gegen Tierfabriken (VGT), dessen Obmann der Neo-Grün-Politiker Martin Balluch ist. Auch Balluch wurde vergangene Woche aus der U-Haft entlassen. Aus „Solidarität“ setzten ihn die Grünen auf ihre Liste – an unwählbarer Stelle.

„Ich würde Ihnen dringend empfehlen, bald auszusteigen, so ersparen Sie sich einiges“, schrieb Hnat an den Kleider-Bauer-Chef Graf. War das die Androhung „ökonomischer Sabotage“, von der Balluch in Interviews – etwa mit dem Bite Back Magazine, einer Zeitschrift für Tierschützer – sprach? [...]

Kleider Bauer hatte auf einmal eine international vernetzte Szene am Hals, die sich mal den Schafs-, dann den Wolfspelz überstreifte. Dazu kam die ALF und ihre „Drohwirkung“. Die ALF ist die Taskforce gequälter Tiere. Wer durch ihre Homepage klickt, stößt auf eine Mischung aus Tierleid, „Wer will mich“-Kitsch, RAF-Ästhetik und totalitär anmutender Klassenkampfrhetorik (siehe Kommentar Seite 8). ALF-Leute mit Sturmhauben herzen gerettete Kaninchen, Videos zeigen sie beim Zerschlagen von Büros von Pharmafirmen. Bilder zeigen aber auch Container vor Pelztierfarmen, in denen tausende enthäutete Füchse, „nichtmenschliche Tiere“, so die ALF, liegen. [...]

Kurz vor Weihnachten schlagen Unbekannte in Wien-Meidling alle Scheiben einer Filiale ein. Zwei Wochen später verspritzen sie Buttersäure in der Filiale Mariahilfer Straße. Kurz darauf ein Stinkbombenattentat in Graz. Die Filiale bleibt wochenlang geschlossen, weil alles nach Erbrochenem riecht. Die Ware ist unverkäuflich.

Martin Balluch, der jegliche Straftat von sich weist und auf der Homepage des VGT seinen Hund herzt, schrieb einmal, Buttersäureanschläge seien „net einmal richtig eine Sachbeschädigung (...) harmloser geht’s doch wirklich nimma“.

Die Gewaltspirale dreht sich weiter. Mitarbeiter der Grafs werden nun terrorisiert, interessanterweise vor allem Frauen. Im Dezember 2006 erschrickt Martina B. (Name geändert, Anm.), als sie kopierte, handgeschriebene Zettel sieht, die an Laternenpfählen hängen. „Wohnungsauflösung!!! Hausrat großteils zu verschenken“, steht darauf. Darunter ihre eigene Handynummer. Hunderte dieser Zettel, sagt Frau B. heute, seien in der ganzen Stadt verteilt gewesen. B. arbeitet in der Konzernzentrale von Kleider Bauer. [...]

Bis Anfang März 2007 dokumentiert Graf eingeschossene Scheiben bei zwei Kleider-Bauer-Filialen. Anfang April 2007 werden schließlich die Autos der Gebrüder Graf zerstört. Roter Lack, zerstochene Reifen und Buttersäure für den Mercedes von Peter, Ätzmittel für den BMW seines Bruders Werner, der nicht im Unternehmen tätig ist. In einem Bekennerschreiben der ALF heißt es, die Autos der „Mörder“ seien „generalüberholt“ worden.

Graf ruft nun beim Innenminister an und sagt: „Wenn die Polizei nicht in der Lage ist, unsere Familien, unsere Belegschaft und unser Eigentum zu schützen, möchte ich den Innenminister persönlich sprechen, andernfalls informieren wir die Öffentlichkeit"

Erik Buxbaum, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, ruft nun zurück. Der SPÖ-nahe Beamte organisiert ein Treffen mit den Spitzen von Verfassungsschutz, BKA und Polizei. Graf legt seine Mappe vor. Buxbaum spricht von „Terror“ und setzt eine Sonderkommission ein. Die Beamten nehmen – mit richterlicher Genehmigung – Ermittlungen auf. Sie verwanzen Büros, setzen Peilsender, belauschen Telefonate, sichern DNA-Proben an Tatorten und verhaften ein Jahr nach Beginn der Ermittlungen zehn Aktivisten.

Die Anschläge auf Kleider Bauer hören auf. Die Grünen protestieren gegen die „skandalösen Verhaftungen“, die „ohne Beweise“ erfolgt seien. Die Ermittler stellen derweil DNA-Spuren von „Tierschützern“ an Tatorten sicher, sie finden Sturmhauben, Spraydosen, Firmenbuchauszüge von Kleider Bauer und Listen mit Namen von Mitarbeitern des Unternehmens. Sie entdecken, dass die Aktivisten verschlüsselt kommunizieren und dass Balluch Tierschützer vor Denunziation und Kritik an der ALF warnte. Auf seinem USB-Stick finden die Fahnder ALF-Bekennerschreiben, die dieser, wie er sagt, „nur zu Dokumentationszwecken“ abgespeichert habe. Die Fahnder versuchen, auch einen verschlüsselten Computer zu knacken. „Die Beschuldigten sagen, sie hätten leider das Passwort vergessen“, erklärt ein Staatsanwalt.

Das Gericht sah Verdunkelungs- und Verabredungsgefahr – und verhängte U-Haft. Wurden auch Unschuldige ins Visier genommen? Manches spricht dafür (siehe Seite 12). Ein Mann, der nur die Mails der Tierschützer zu verschlüsseln half, saß auch ein. Der Tatbestand der „kriminellen Organisation“ ist weitreichend. Nicht nur die Unterstützung von Straftaten, auch die Unterstützung der Organisation ist strafbar.

Die Justiz mutmaßt nun, niemand Geringerer als Martin Balluch und seine Leute seien die österreichische Sektion der ALF. Er betreibe ein Doppelspiel. Hier legale Proteste am Tag, dort Anschläge in der Nacht. Einen Hinweis gab Balluch selbst. „Wir sollen das brave Gesicht der Tierrechtsbewegung sein, während dahinter die-se Leute ihre Aktionen durchführen können“, schrieb er laut Gerichtsakt im Fadinger-Forum. [...]

Und Peter Graf? Der sagt, auch bei Kleider Bauer gebe es Mitarbeiter, die Echtpelze ablehnen. Auch über Qualitätssiegel und stärkere Kontrollen könne man gerne reden. „Aber erpressen“, sagt Graf, „lassen wir uns nicht. “
Und selbstgerechte, mediengeile Politclowns vom Schlage eines Peter Pilz wollen gegen solche Machenschaften eine »Zivilgesellschaft« herbeizitieren, die nach dem vorstehenden wohl eher als Unterstützungsverein einer mafiösen Vereinigung anzusehen wäre. So, wie die famose Organisation Greenpeace Shell bezüglich der Ölplattform Brent Spar durch Falschinformation der Öffentlichkeit erpreßte. So, wie Al Gore unter dem Titel »Inconvenient Truth« (»Eine unbequeme Wahrheit«) für seine Agenda höchst bequeme Unwahrheiten verbreitet, um damit Politiker zur Unterstützung von »Klimazielen« zu nötigen (was wieder dem Börsenkurs seiner »Umweltfonds« durchaus nicht schadete).

Muß man wieder einmal Max Liebermann zitieren ...?

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

P.S.: der oben zitierte Artikel findet sich im »Falter«, dem für die genaue Recherche und sachliche Aufbereitung zu danken ist.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Dienstag, 15. Februar 2011

Kennen Sie schon den neuesten Burgenländerwitz?

SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos erklärte am Dienstag zu der Diskussion: »Es ist mir egal, was die Kronen-Zeitung schreibt.« (zitiert nach Österreichs selbsternanntem Qualitätsmedium »Die Presse«).

Montag, 14. Februar 2011

Von 13. bis 15. Februar 1945

... wurde Dresden durch ein Flächenbombardement der Aliierten in weiten Teilen vernichtet, durch den Einsatz von Brandsätzen Abertausende der Dresdner Zivilbevölkerung auf denkbar grausame Weise umgebracht. Im Gegensatz zum Bombardement von Coventry, welche als Kriegsverbrechen geahndet wurde, gilt die Vernichtung Dresdens und seiner Bevölkerung als legitimer Akt der Kriegsführung. Die Toten dieser barbarischen Flächenbombardements werden noch verhöhnt, indem ihre Zahlen offiziell auf geradezu obszöne Weise heruntergerechnet werden. Unterlagen zufolge wurden allein bis 2. März 1945 202.040 Tote festgestellt — was später gefunden wurde bzw. im Feuersturm zu Asche verbrannte oder verdunstete, darüber liegt der Mantel des Schweigens. Eines Schweigens der Komplizenschaft früherer und heutiger Satrapen mit den siegreichen Hegemonen von 1945. Ein Schweigen, das höchstens 18.000 bis 25.000 Opfer preisgibt. Manchmal sollen es auch nur 5.000 gewesen sein ...

Die linken Berufsantifanten werden das mit lässiger Handbewegung fortwischen und irgendwas von »...typisches Neonaziargument ... Aufrechnung ... Verharmlosung ... Relativierung der Schuld ...« murmeln. Können sie ruhig — denn es ist im Grunde ja das einzige, was sie können: ihr ramponiertes Ego durch Schuldzuweisungen an andere aufzupolieren. Die oft differenzierte und unschöne Wahrheit herauszufinden, sind sie nicht bereit. Denn es könnte ihre selbstgerechten Fassaden zum Einsturz bringen — ihre Lebenslügen, die sie sich um die mantrahafte Beschwörung des absolut Bösen, das es nur 1933 bis 1945 und nur auch damals in Deutschland gegeben hätte, gebaut haben. Dieses Mantra, für sie unverzichtbar, weil sonst die Frage gestellt werden müßte, ob ähnliche Gefahren nicht heute ebenso drohen können.

Sie wollen aus Dresden nichts lernen und beschuldigen die, die des dort verübten barbarischen Unrechts gedenken, nichts aus Dresden gelernt zu haben. Sie glauben zwar sonst nicht an etwas Absolutes — nur an das absolut Böse zwischen 1933 und 1945 in Deutschland (und nur dort). Sie wollen sonst wohl glauben, daß alles Menschenwerk nur relativen Wert besitzt (im Relativismus sind sie groß) — aber an exakt einen absoluten Unwert glauben sie. Der alles rechtfertigt, der sie rechtfertigt — in ihrer kleinen Vergänglichkeit, im Ressentiment gegen Andersdenkende, die sie leichtfertig mit der Nazikeule niederstrecken, wenn sie mit ihnen nicht mitheulen wollen. Mit ihrer Rudelmentalität, ihrer opportunistischen Band-Wagon-Mentalität, die sie den Eltern (mittlerweile oft schon Großeltern und Urgroßeltern) gern vorhalten ...

Und weil sie wissen, wie ähnlich sie hierin denen sind, die sie hassen und verachten, müssen sie, um sich von ihnen abzuheben, ihnen das Menschsein absprechen, indem sie sie vertaufeln oder überhaupt ihre Existenz leugnen — wie praktisch, wenn man in Dresden gleich beides machen kann: die Opfer von Dresden waren keine, denn sie waren entweder »in Wahrheit« die absolut Bösen, die ihre Vernichtung verdienten, oder deshalb keine Opfer, weil sie nie existierten.

Sonntag, 13. Februar 2011

Unwillkommene Wahrheiten

Aber deshalb nicht weniger wahr. Auch wenn man sie in Österreich (und vielen anderen Staaten Europas) nicht mehr unbestraft aussprechen dürfte. Pat Condell at his best (z.B. mit seiner Definition: »Islam without violence is like an egg-free omelette«):





















Kleine Anmerkung für die doch recht zahlreichen religiösen Besucher dieses Blogs (übrigens: Dankeschön an Rev. Alipius — über seinen Blog kommen die meisten zuordbaren Besucher hierher!): ich weiß bereits, daß Pat Condell ein Atheist ist, und daß er auch manche Unterstützer hat (wie z.B. Dawkins), auf die er unschwer verzichten könnte.

Aber erstens höre ich klugen Überlegungen (besonders, wenn sie so pointiert vorgebracht werden) gerne zu, egal von wem sie kommen. Und zweitens wird der, der Pat Condell nicht jetzt zuhört, später vermutlich keine Gelegenheit haben, es zu tun. Denn dann wird er entweder in Reih und Glied in Socken beim Freitagsgebet auf Gymnastik machen, oder in seiner geduldeten Katakombenkirche möglichst unauffällig vergangenen Zeiten größerer Freiheit nachweinen. Oder tot sein.

Also, ganz unter uns: da promote ich doch lieber einen Pat Condell ....

Die Hintergründe

... der Proteste in Ägypten werden von den Systemmedien weitgehend ausgeblendet. Na, sicher, ein paar sozio-ökonomische Ursachen für die Unzufriedenheit in Ägypten werden schon irgendwie eingestanden, aber grosso modo war es dann doch der »Freiheitswille« der jungen »Generation Facebook«, die (mit Ägyptens Volk gleichgesetzt) »Geschichte schreibt«. »Ägypten ist frei« titelte ein Organ des politisch-medialen Komplexes. Der Ausdruck »gequirlte Schei*e« ist noch zu dezent, um derlei Zumutungen an den gesunden Hausverstand zu charakterisieren ...

Was sind nun die wirklichen Hintergründe? In »eigentümlich frei« schrieb W. Eichelburg vor einigen Tagen:
Die Ursachen für diese Umstürze sind im arabischen Raum überall die Gleichen: unglaubliche Korruption der herrschenden Kaste, politische Repression, massives Bevölkerungswachstum mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit. Alle diese Ursachen sind alt. Aber das Neue sind die weltweit massiv steigenden Preise für Agrarrohstoffe, und damit der Lebensmittel. Das „tägliche Brot“ wird in diesen armen Ländern für die Massen langsam unerschwinglich. Was wir hier sehen, sind eigentlich Hungerrevolten.
Und RIA Novosti schrieb am 19. August 2010:
KAIRO. Ägypten kauft zusätzlich 55 000 Tonnen Weizen in den USA, um die Brotversorgung des Landes nach Russlands Embargo für Getreideexport abzusichern, teilt das ägyptische Internetportal Al Masrawi am Donnerstag mit. Das ägyptische Staatsunternehmen für Warenimport hat eine neue Ausschreibung für Weizenlieferungen nach Ägypten ausgerufen. Es bekam acht Angebote aus verschiedenen Ländern und entschied sich für das US-amerikanische, das sowohl nach dem Preis als auch nach der Güte der Ware attraktiv ist. Es wird erwartet, dass die USA 55 000 Tonnen Getreide zu einem Tonnenpreis von 277,7 US-Dollar vom 16. bis zum 30. September nach Ägypten liefern werden. Zu einem früheren Zeitpunkt hat Ägypten bereits Verträge für die Lieferung von insgesamt 500 000 Tonnen Weizen aus den USA und den EU-Ländern geschlossen. Zudem gebe es strategische Getreidevorräte, die im Fall eines Mangels auf dem Weltmarkt verwertet werden können, versichert die ägyptische Regierung. Der strategische Vorrat des Landes würde nach Berechnungen der ägyptischen Minister für fünf Monate reichen. Dem Kabinett zufolge gibt es keinen Anlass, sich wegen des russischen Verbots für Getreideexport zu beunruhigen. Die Minister wollen auch die strengen sanitärtechnischen Forderungen an den einzuführenden Weizen und an seine Qualität beibehalten.

Gleichzeitig nimmt die Besorgnis über die mögliche Brotverteuerung im Lande zu. Ägypten ist der weltgrößte Weizenimporteur. Einen Großteil von Getreide kauft das Land über ägyptische Privatunternehmen im Ausland, vor allem in Russland, um unter anderem die Bevölkerung mit Brot zu von der Regierung gestützten Preisen zu versorgen.

90 Prozent der Einwohner dieses Landes essen täglich Mehlfladen, für 60 Prozent der Ägypter, vor allem für kinderreiche und sozial schwache Familien, sind sie die hauptsächliche Nahrung. Nachdem Russlands Regierung wegen der Dürre das zeitweilige Verbot für den Export von Weizen und anderen Getreidearten vom 15. August bis zum Jahresende beschlossen hatte, suchte Ägypten nach alternativen Lieferquellen für Weizen. Die Preise für das russische Getreide waren für Ägypten sehr günstig, jetzt wird das Land wegen des großen Preisunterschiedes für russischen Weizen und Weizen aus Westeuropa und den USA 700 Millionen US-Dollar mehr ausgeben müssen. Die Hälfte der Getreidelieferungen nach Ägypten entfiel bisher auf Russland. Das zeitweilige Ausfuhrverbot bedeutet für Ägypten einen Verlust von 540 000 Tonnen Weizen aus Russland.

Der Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln diente schon früher als Anlass für Massenunruhen in Ägypten.
Hat schon jemand einen Gedanken daran verschwendet, warum ein erstrangiges Agrarland wie Ägypten, das früher einmal die Kornkammer des Römischen Reiches genannt wurde, zu den weltgrößten Weizenimporteuren gehören muß? Könnte das vielleicht — nur so eine Vermutung — mit der fatalen Kombination aus moslemischer Indolenz und Arbeitsunlust einerseits, und einer sozialistischen Staatspartei andererseits zu tun haben, die Ägypten seit Jahrzehnten im Gleichschritt in zunehmende wirtschaftliche Bedrängnis brachten?

Eine Religion, die die Arbeit als entwürdigend verachtet, den Staat und seine Einrichtungen am liebsten von den Tributsteuern unterworfener »Ungläubiger« finanziert, und diese Menschen zweiter Klasse durch erzwungene Geschäfts»partnerschaften« mit Moslems (oder ähnlich mafiöse Schutzgelderpressungen) abzockt, verträgt sich freilich nur zu gut mit den damit völlig konformen Zielen sozialistischer Ideologie, die Unternehmensgewinne (solange man sie für die Übergangszeit zur Staatswirtschaft zuläßt) als frechen Diebstahl ansieht, der durch »gerechte Steuern« zu enteignen sei. In Kombination mit tiefverwurzelter Arbeitsunlust und auf längere Zeit jedoch — welch eine Überraschung! — wirkt sich eine derartige »Wirtschaftspolitik« leider desaströs für das ganze Land aus.

Die Ägypter mögen mit ihren wochenlangen Protesten ihren (von den Systemmedien nach dem Ausschluß seiner Partei aus der sozialistischen Internationale am 31. Jänner 2011 gratismutig als Autokrat-Diktator-Potentat-Pharao-Tyrann enttarnten) Präsidenten Mubarak losgeworden sein. An ihrer grundsätzlichen Misere hat das herzlich wenig geändert. Solange die wirtschaftlich weitaus erfolgreicheren (weil arbeitsameren und mangels »Inschallah-Mentalität« initiativeren) Kopten durch die islamische Bevölkerungsmehrheit als rechtlose Melkkühe angesehen werden (warten wir ab, ob die heraufdämmernde Herrschaft der Moslembrüder sie nicht bald zum Schlachtvieh erklärt!), und die Moslems in alter Tradition glauben, mit Bazarmentalität erfolgreich Wirtschaft betreiben zu können, indem sie sich wechselseitig Plastikschüsseln, Telefonwertkarten und Mobiltelefone verkaufen, wird Ägypten weiter den Bach runtergehen. Woran, wir können wetten, dann die Kopten und der neoliberale Westen schuld gewesen sein werden ...

Samstag, 12. Februar 2011

»Die Moslembrüder werden sich wie die Wölfe auf die Macht stürzen«

... läßt Österreichs Qualitätsmedium, »Die Presse«, welche ebenso wie »Die Zeit« (nur die nannte die Quelle) einfach einen Tagesspiegel-Artikel abkupferte, den Kopten Naguib Gobraiel, Professor für Internationales Recht und Vorsitzenden der Union ägyptischer Menschenrechtsgruppen, befürchten. Aber geh — wer hätte das gedacht! Der allgemeine Konsens war doch, daß der Autokrat-Potentat-Diktator-Pharao Mubarak das schlimmste vom Schlimmen war ... und jetzt kommt so ein Kopte daher und unkt, daß es unter den Moslembrüdern noch viel schlimmer kommen könnte! Ich sage nur: ignorieren! Einfach ignorieren, sowas! Mehr als acht Millionen Kopten gibt's ohnehin nicht, und viele werden schon flüchten können, also werden die anderen, die nicht geflüchtet sind, irgendwie selbst schuld sein, wenn man sie umbringt oder zwangskonvertiert. Die sollen sich doch einfach nicht so haben, die Kopten — 90% Moslems sind halt die Mehrheit und, bitteschön, Demokratie ist jetzt wichtig ...

Freitag, 11. Februar 2011

Dunkle Prognose für Ägypten und den Nahen Osten

Mubarak ist zurückgetreten, ein Militärrat hat die Macht übernommen. Bis auf die stillose Art, in der Mubarak abserviert wurde, könnte man damit die Sache als halbwegs entschärft betrachten — wenn da nicht die westlichen Medien und ihre Politiklakaien (resp. westlichen Politiker und ihre Medienlakaien) wären, die mit Sicherheit jede Stabilisierung der Lage am Nil madig reden und schreiben werden. Und mit dem Verweis, wie schön doch demokratische Zustände sind, der Moslembruderschaft den roten Teppich ausrollen wollen.

Daß Backaroma mit der komplexen Situation im Nahen Osten völlig überfordert ist, sollte auch seinen wohlmeinendsten Parteigängern mittlerweile klargeworden sein (»sollte« heißt freilich nicht: »ist«). Und damit wird ohne Vorgabe einer gemeinsamen Linie der Lemmingstrieb der mittlerweile fast flächendeckend von Altachtundsechzigern gelenkten Staaten und Medien fröhliche Urständ feiern. Offenbar ist der Selbsthaß dieser Generation, die ihren Eltern nie verzeihen konnte, nach dem Desaster des Zweiten Weltkriegs in kurzer Zeit eine vielleicht spießige, aber wenigstens erfolgreich funktionierende und lebenswerte Welt aufgebaut zu haben, zu jeder Selbstverstümmelung bereit, wenn sie damit nur die abendländische Lebens- und Denkungsart vernichten können. Denn leider hat sich ja die von ihnen ersehnte Alternative, der Sozialismus, spätestens seit 1989 als Potemkin'sches Dorf herausgestellt (was nicht ausschließt, daß an weiteren Kulissen — Feminismus, Genderismus, Antirassismus, Nannystaat etc. — eifrig gebastelt wird).

In wenigen Wochen werden die Generäle mit medialer Mißbilligung überschwemmt werden, wenn sie die Machtübernahme durch Schariakräfte hintanhalten wollen. Auf einmal wird die Türkei eine lupenreine Demokratie sein. Sogar die am Kranhaken hängenden Schwuchteln des Irans werden höchstens mit dezent gewölbter Augenbraue bedauert, und augenblicklich unter den Teppich gekehrt werden — denn um dem große Ziel, der Zerstörung Europas durch seine Entgrenzung und Umvolkung, näherzukommen, müssen halt Opfer gebracht werden. Wo gehobelt wird ...

Wenn es wenigstens die Särge der Zerstörer Europas wären, die da zurechtgehobelt werden! Aber zuerst werden es die Särge seiner Bekenner sein, steht zu fürchten. Die EU, welche Abkürzung bekanntlich für »Europäische Untertanen« steht, sind durch jahrelange subversive Gängelung viel zu träge geworden, um diese viel zu wenigen Bekenner zu unterstützen. Irgendwann wird sicher auch hier die Schmerzgrenze überschritten sein und ein Verteidigungswille aufflammen — nur, ob das dann nicht schon zu spät ist, weiß höchstens der sprichwörtlich liebe Gott ...

Amy Woodruff — ein Name, den man sich merken muß

Ihn trägt eine Mitarbeiterin von »Planned Parenthood« (dem US-Pendent von »Pro Familia«), die sich in einem offenherzigen Gespräch darüber verbreitert, wie jemand (der sich im Gespräch als Zuhälter eines Kinderprostitutionsringes zu erkennen gibt), der möglicherweise unter 14 Jahre alte Geheimprostituierte geschwängert hat, nun dafür sorgen kann, daß eine Abtreibung ohne weiteres Aufsehen und überwünschte »Nebenwirkungen vor Gericht« über die Bühne geht.



Nun wird LePenseur wegen seiner etwas differenzierteren Sicht des Abtreibungsproblems und seiner Strafbarkeit seitens religiöser Menschen bisweilen des Laxismus geziehen, da diese Sicht eben in bestimmten Fällen zwar eine Abtreibung moralisch nicht als gerechtfertigt ansieht, aber genauso ein Strafinteresse des Staates aus Gründen der Verhältnismäßigkeit verneint — aber das heißt nicht, daß mit derartiger Nonchalence unter dem Vorwand eines »Schutzes« kindlicher Sexualität offenkundige Verbrechen gedeckt werden dürfen.

»Planned Parenthood« vergoß nach Publikation des under-cover-Videos zwar Krokodilstränen, zeigte sich »zutiefst schockiert« (und was dergleichen billige Wortspenden mehr sind) und entließ Amy Woodruff in der Zwischenzeit. Der Schönheitsfehler daran ist bloß, daß dieses Video nur der letzte (und, zugegeben: dreisteste) Vorfall ist, in dem dokumentiert wurde, daß Mitarbeiter dieser Institution, die jährlich mit über 300 Millionen (!) Dollar von staatlichen Stellen subventioniert wird, sich kaum verhüllt oder offen kriminelle Machenschaften zu decken bereiterklärten bzw. entsprechende Ratschläge erteilten.

Was aber nun doch einen eindeutig bitteren Nachgeschmack auf der Zunge hinterläßt ...

»Brüskiert von Mubarak«

... titelt Österreichs selbsternanntes Qualitätsmedium, »Die Presse«, und setzt bedauernd hinzu: »Obama zwischen allen Stühlen«. Aha ...

Das muß man sich irgendwie auf der Zunge zergehen lassen: jemand, der rechtlich (Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten eines anderen Staates) wie moralisch (Überfälle auf und Truppenstationierung in anderen Staaten, Betrieb von Geheimgefängnissen etc.) nicht das mindeste Recht hat, Mubarak zu stürzen, wird »brüskiert«, wenn der sich nicht stürzen läßt?

»Brüskiere« ich demnach eine Türkengang, wenn ich mich weigere, Geldbörse und Autoschlüssel zu übergeben? Ist es nicht vielmehr so, daß sich Prädient Mubarak als jahrzehntelanger Verbündeter der USA im Nahen Osten, völlig zu Recht brüskiert fühlen darf, wenn die hirnlose, rein PR-gesteuerte Gutmenschenpolitik dieser Präsidentensprechpuppe Backaroma, der von seinen massiven innenpolitischen Schwierigkeiten durch außenpolitische Betroffenheitsrhetorik ablenken will, ihn zugunsten der Moslembruderschaft fallenläßt?

Eigentlich sollte der Präsidentendarsteller aus dem Schwierigkeiten seines Vorgängers gelernt haben, daß die Durchführung von Wahlen ohne Stimmfälschung in einem islamischen Land keineswegs bedeutet, daß dort dann demokratisch-rechtsstaatliche Verhältnisse einkehren, sondern daß die hirnlose Masse ein schariakonformes Mullahregime installiert, und eiligst »Ungläubige«, Schwuchteln und überhaupt alle selbständig denkenden Menschen, derer sie habhaft wird, massakriert bzw. vertreibt. Haben wir bereits im Irak, haben wir in Afghanistan und Pakistan — brauchen wir ernsthaft solche Verhältnisse auch am Nil?

Man interpretiere mich nicht falsch: die sozialistische Regierungspartei Ägyptens ist zweifellos ein Haufen korrupter Klein- und Großkrimineller. Aber ich schade mir, aber helfe Ägypten keinen Fußbreit, wenn ich den Mafia-Clan Mubaraks nun dem Mafia-Clan der Moslembrüder zum Fraß vorwerfe — letzterer aber mir (und Israel) aber deutlich feindlicher gegenübersteht als ersterer. So etwas zu fördern, ist einfach hirnverbrannt!

Die einzig erfolgreiche Strategie läge darin, das System jetzt (sei es mit Mubarak oder seinem offensichtlichen Nachfolger Süleyman) gesichtswahrend zu stabilisieren, die Unruhen auszuhungern, und dann durch Wirtschaftsreformen, die die verrottete, korruptionsgeneigte sozialistische PLanwirtschaftsstruktur des Landes gehörig durchlüften, die Grundlage für künftige demokratischere Strukturen zu schaffen — die es aber realistischerweise erst nach einer Generation geben kann.

Aber solche Weitsicht ist einem »demokratischen« Berufspolitiker mit Tunnelblick auf die nächste Wahl und die nächste Meinungsumfrage vermutlich nicht ernstlich zuzutrauen ....

Donnerstag, 10. Februar 2011

»Sarrazin-Beweis erbracht«

... titelt (bzw. tittelt?) Karl Eduards Kanal einen Artikel über die Schön- und Klugrechnerin, Frau Dr. Naika Foroutan. Chapeau! Kürzer geht eine Exekution fast nicht mehr ...

Mittwoch, 9. Februar 2011

Verzettelte Meinungsfreiheit

... ist wohl die beste Kurzfassung eines geradezu absurdistanischen Umganges mit dem Gut der Meinungsfreiheit in einem Forum, dem LePenseur — das mittlerweile freilich zweifelhafte — Vergnügen hatte, als Mitglied anzugehören. Die Diskussion entspann sich an der Verwendung des Begriffes »Systemmedien« in einem Posting, welchen Kollege Zettel solcherart monierte:
Der Begriff "Systemmedien", lieber LePenseur, ist an die Terminologie der Nazis angelehnt, die von der "Systempresse" sprachen und überhaupt "System" als herabsetzende Bezeichnung für den demokratischen Rechtsstaat verwendeten:
http://de.wikipedia.org/wiki/System_(Nationalsozialismus)
Ich bitte Sie, solche zumindest mißverständlichen Begriffe in diesem Forum nicht zu verwenden.
Herzlich, Zettel
LePenseurs Replik darauf las sich wie folgt:
Wenn Sie, lieber Zettel, jetzt noch die Freundlichkeit hätten, mir zu erklären, was am derzeitigen System denn so großartig die Bezeichnung »demokratischer Rechtsstaat« verdient, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Denn der war noch eher in der von den Nazis gehaßten Weimarer Republik beispielhaft verwirklicht (bis er durch die Hindenburgs, Papens, Hugenbergs etc. ausgehebelt wurde).

Das, was Sie an der Benutzung des Begriffs »Systemmedien« monieren, unterstellt mir ja, ich würde mit den Nazis den demokratischen Rechtsstaat ablehnen und deshalb herabsetzen. Absit longe! Ich bezweifle nur lebhaft, daß das derzeitige System sonderlich demokratisch und rechtsstaatlich organisiert ist. Beides können Sie schon durch einen kurzen Blick in die Realverfassung der europäischen Länder (mit Ausnahme der Schweiz) schlüssig feststellen. Was uns unter dem guten Namen verkauft wird, ist bestenfalls Gammelqualität ...

In diesem Sinne verwendete ich »Systempresse« — so, wie ich von »Blockparteien« spreche, wenn ich mir die Parteienlandschaft so ansehe, ohne deshalb alle Aspekte der DDR mit diesem Vergleich als verwirklicht zu postulieren. Vergleiche vergleichen »Vergleichbares« — nicht »Gleiches«. Und wer je etwas von mir gelesen hat, wird mir Nähe zum Sozialismus auch in seiner nationalen Spielart nicht ernsthaft unterstellen können.
Dieses — so sollte man meinen — doch eindeutig klarstellende Posting, daß LePenseur vielleicht aus SED- und GrünInnen-Sicht ein »Faschist« ist (aber das wären demnach auch Adenauer und eine Menge anderer anständiger Leute!), aber doch wohl nicht ernstlich als solcher bezeichnet werden kann, kam folgende, mich etwas fassungslos zurücklassende Breitseite eines gewissen »Wamba«:
Zitat von LePenseur
--------------------------------------------------------------------------------
Ich bezweifle nur lebhaft, daß das derzeitige System sonderlich demokratisch und rechtsstaatlich organisiert ist.
--------------------------------------------------------------------------------
Die Forumsregeln verbieten Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat.

Zitat von LePenseur
--------------------------------------------------------------------------------
In diesem Sinne verwendete ich »Systempresse« — so, wie ich von »Blockparteien« spreche, wenn ich mir die Parteienlandschaft so ansehe, ohne deshalb alle Aspekte der DDR mit diesem Vergleich als verwirklicht zu postulieren.
--------------------------------------------------------------------------------

Sie können Nazibegriffe verwenden, wo immer Sie wollen. Sie können unseren demokratischen Rechtsstaat in die Nähe der DDR rücken, wo immer sie wollen. Nicht in diesem Forum.

Bitte halten Sie sich künftig an die Forumsregeln, sonst muß ich Ihre Mitgliedschaft beenden.

Wamba
Da LePenseur als zivilisierter Mensch nicht wie ein Rüpel den Smiley mit dem ausgestreckten Mittelfinger verwenden wollte (welcher bei dieser, gelinde gesagt, impertinenten Tonart freilich der einzig angebrachte wäre!) kam es noch zu einem Abschiedsposting (wenige Minuten darauf wurde die Mitgliedschaft beendet):
@Wamba:
Bitte um kurze Klarstellung:

Zitat
--------------------------------------------------------------------------------
Die Forumsregeln verbieten Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat.
--------------------------------------------------------------------------------

Heißt das:
»Es ist verboten, gegen den demokratischen Rechtsstaat im Staat XY (beispielsweise Deutschland) zu sein«
oder heißt das:
»Es ist verboten in Frage zu stellen, ob der Staat XY (beispielsweise Deutschland) ein demokratischer Rechtsstaat ist«

Bislang war ich der Meinung, daß in einem Forum, welches dem Austausch von freien Meinungen dienen soll, doch wohl die erstere Bedeutung gelten wird. Die immerhin durch die Existenz eines entsprechenden Artikels (den ich Ihnen gegenüber sicher nicht zitieren muß) im Grundgesetz nahegelegt wird. Denn wenn dieses — im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen Verfassungsurkunden der Welt — davon ausgeht, daß ein Widerstandsrecht gegen formaldemokratisch rechtsstaatlich zustandegekommene Gesetze besteht, dann wird die Diskussion über die Frage, ob (bzw. inwieweit) dieser Fall eingetreten ist oder einzutreten droht, wohl die notwendige Voraussetzung zur Ausübung eines solcherart eingeräumten Rechtes sein.

Sie haben mich durch Ihre obige Wortmeldung freilich etwas unsicher gemacht. Sollten Sie also den Satz »Die Forumsregeln verbieten Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat« tatsächlich in dem Sinne verstehen, daß es in diesem Forum verboten ist zu fragen, ob der Staat XY (beispielsweise Deutschland) ein demokratischer Rechtsstaat ist, oder Gefahr läuft, diesen Charakter zu verlieren (oder ihn teilweise schon verloren hat), dann ist dies zwar als Betreiber dieses Forum Ihr selbstverständliches (und von mir als Libertär-Konservativem fraglos anerkanntes) Recht — aber es wäre für Sie diesfalls völlig überflüssig, meine Mitgliedschaft beenden zu wollen: ich wüßte nämlich beim besten Willen nicht, warum ich in einem »Forum mit Maulkorb« noch etwas schreiben soll.

Ich poste schließlich auch nicht im Zeit-Forum u. dergl. — für die Absonderung betulicher Gutmenschlichkeiten ist mir meine Zeit zu schade ...
Welchem Schlußwort eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist, außer dem in Wien beliebten Ausdruck in solchen Fällen: »Tschüß mit Ü!«. Um höflich zu bleiben ...

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

P.S.: »Wamba« entblödete sich nicht, noch ein desavouierendes Posting nachzuschieben, nachdem LePenseurs Mitgliedschaft (und Entgegnungsmöglichkeit) beendet war — nun, Stil und Anstand sind nicht jedem gegeben ... deshalb bleibt nichts anderes übrig, als die Replik hier zu bringen:
Die Bundesrepublik Deutschland ist selbstverständlich ein demokratischer Rechtsstaat; jeder kann sich durch einen Blick in das Grundgesetz davon überzeugen. Auch die Verfassungswirklichkeit ist die eines demokratischen Rechtsstaats.

Ich habe mich durch diesen und den vorausgehenden Beitrag davon überzeugt, daß LePenseur dem nicht zustimmt. Das ist sein gutes Recht, denn die Meinungsfreiheit auch seiner Gegner gehört zum Wesen des demokratischen Rechtsstaats. Aber es ist nicht mit der Mitgliedschaft in diesem Forum vereinbar. Ich habe deshalb die Mitgliedschaft von LePenseur beendet.
Nun, lieber Wamba, wie erkläre ich Ihnen das jetzt — sorry, es wird vielleicht etwas kompliziert für einfach gestrickte Gemüter mit hohem Systemgläubigkeitskoeffizienten:

1. Den ersten Absatz Ihres Postings (»Die Bundesrepublik Deutschland ist selbstverständlich ein demokratischer Rechtsstaat; jeder kann sich durch einen Blick in das Grundgesetz davon überzeugen. Auch die Verfassungswirklichkeit ist die eines demokratischen Rechtsstaats«) lasse ich lieber unkommentiert. Ein Blick in die Stalin'sche Verfassung der Sowjetunion hat auch mich z.B. davon überzeugt, daß die Sowjetunion ein Hort der Freiheit und Gerechtigkeit war. Und was die Verfassungswirklichkeit betrifft — nun ja: man sieht nur mit dem Herzen gut. Steht schon im »Kleinen Prinz«. Träumen Sie also ruhig weiter ....

2. Wenn Sie, lieber Wamba, nun vermeinen, der Zweifel, ob und inwieweit Demokratie und Rechtstaatlichkeit in Deutschland nun real existieren, sei gleichzusetzen mit der Ablehnung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit (und nichts anderes kann Ihr hochgemutes Statement »Das ist sein gutes Recht, denn die Meinungsfreiheit auch seiner Gegner gehört zum Wesen des demokratischen Rechtsstaats« bedeuten), dann sind Sie freilich völlig im Irrtum. Denn das Bezweifeln, ob und inwieweit ein Sachverhalt vorliegt, hat herzlich wenig damit zu tun, ob dieser Sachverhalt nun wünschens-, ablehnens- oder gar bekämpfenswert erscheint. Jemand mag, in lebhaften Darmkoliken sich windend, füglich bezweifeln, ob er es noch bis zur nächsten Toilette schafft — aber glauben Sie mir: dieser bedauernswerte Mensch ist deshalb noch lange kein Gegner von Toiletteanlagen! Er hätte sicher nicht das mindeste dagegen, in eine WC-Muschel, statt in seine Hose zu machen. Haben Sie's jetzt verstanden, lieber Wamba?


P.P.S.: Sollten Sie, lieber Wamba, sich durch meine Replik unrichtig verstanden oder sonstwie in Ihren Rechten gekränkt fühlen, haben Sie selbstredend die Möglichkeit, in diesem Blog zu entgegnen. Denn im Gegensatz zu Ihren Geflogenheiten habe ich — mit Ausnahme eines verrückten Sedisvakantisten, der meinen Blog mit unflätigen und völlig unzusammenhängenden Beschimpfungen lebender und toter Päpste zuspamte — noch nie jemanden aus meinem Blog verbannt. Meinungsfreiheit muß im Sinne Voltaires auch völlig abweichende Ansichten zulassen. Eine gewisse »Freiheit mit Maulkorb« hatte man (wie mir berichtet wurde, ich war damals nicht dort) sogar in der DDR. Von der ich meinen Blog doch positiv unterschieden sehen möchte ...

»Die Türen des Märtyrertums sind geöffnet«

Meint der irakische Ableger von al-Qaida zu Ägypten. Die »Pforten der Hölle«, das dürfte den Sachverhalt vermutlich besser treffen ...
In einer Erklärung des Islamischen Staats im Irak (ISI), die auf mehreren Websites im Internet veröffentlicht wurde, seien die Ägypter zudem aufgefordert worden, eine Regierung auf Grundlage der Scharia einzusetzen [...] Die "Türen des Märtyrertums" seien geöffnet, jeder Mann, der dazu fähig sei, müsse sich beteiligen, wurde aus der Erklärung weiter zitiert. Es handelt sich vermutlich um die erste Stellungnahme einer der Terrororganisation al-Qaida zugerechneten Gruppe zu den Massenprotesten in Ägypten.

Unterdessen gab die ägyptische Regierung bekannt, dass während der gewaltsamen Proteste auch Mitglieder der radikal-islamischen al-Qaida aus den Gefängnissen freigekommen seien. Viele dieser Männer seien noch immer der Überzeugung, gottlose Staaten mit Gewalt bekämpfen zu müssen, sagte Vize-Präsident Omar Suleiman am Dienstag vor einheimischen Journalisten. "Das ist eine große Bedrohung. Wir müssen uns sehr anstrengen, sie wieder ins Gefängnis zurückzubekommen."
(Hier weiterlesen)
Schön langsam dürfte einigen — bei weitem nicht allen! — westlichen Politikern dämmern, daß die unkritische Unterstützung islamischen Mobs am Nil der Sicherheit Europas nicht wirklich dienlich ist. Und ein Massenexodus von Millionen Kopten, die vor einem Islamisten-Regime flüchten, ist aus menschenrechtlicher Sicht wohl auch nicht das Gelbe vom Ei. Derzeit ist die Situation dabei, aus dem Ruder zu laufen — und wenn der von der Moslem-Bruderschaft zwar nicht ausgelöste, aber geschickt benutzte Aufstand nicht bald beendet wird, dann könnten Entwicklungen eintreten, die uns alle fatal beeinträchtigen. Poster »Austriak« faßt es so zusammen:
Als der Londoner Economist am 29. Dezember 2010 für das Jahr 2011 den schlimmsten Nahost-Krieg aller Zeiten prognostizierte, da war die Öffentlichkeit mit der Weltwirtschaftskrise, dem Euro und politischem Kleinkrieg beschäftigt. Seit vielen Monaten schon bewegt sich der Nahe Osten vom Friedensprozess unmerklich in Richtung Kriegsprozess. Die Großdemonstrationen und revolutionären Bestrebungen im Nahen Osten beschleunigen diesen Prozess nur noch. Alle Beteiligten wollen offenkundig Krieg. Doch schon vor diesem kommenden großen Nahost-Krieg werden wir nun erst einmal Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten bekommen. Das sagt kein Rechtsextremist, sondern NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.

Millionen Menschen in aller Welt freuen sich über die anhaltenden Demonstrationen gegen Diktatoren in arabischen Ländern. Die wenigen, die derzeit mahnend ihre Stimmen erheben, erscheinen da als üble Spielverderber. Völlig unaufgeregt hat NATO-Generaklsekretär Anders Fogh Rasmussen gerade erst in Brüssel mitgeteilt, dass auf Europa wohl nun erst einmal Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten zukommen werden. Vor allem die illegale Migration wird gewaltig zunehmen. Völlig unabhängig davon, ob in Ländern wie Ägypten nun künftig demokratische oder diktatorische Zustände herrschen werden, wird eine jede neue Regierung die Wünsche und Sehnsüchte der Heerscharen junger Ägypter keinesfalls auch nur ansatzweise erfüllen können.

Parallel zu dieser Entwicklung wird dummerweise die Eurokrise zurückkehren. Und die Banken werden weitere Milliardenverluste einfahren. Am Rande sei erwähnt, dass deutsche Banken allein in Ägypten gerade mit Ausfällen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar, also 1,8 Milliarden Euro rechnen. Aber das stört natürlich niemanden – es zahlt ja dann der Steuerzahler!

Unterdessen hat der Proteststurm in der arabischen Welt auch den Irak erreicht – auch dort begehren nun Demonstranten bei Massenprotesten gegen die (prowestliche) Regierung auf. Überall haben die Demonstrationen die gleichen Ursachen: Massen von arbeitslosen jungen Männern, die keine Zukunft haben. Früher haben Regierungen solche Probleme ganz einfach gelöst: Man hat die jungen Männer in Kriegen aufeinander gehetzt. Was also wird nun im Nahen Osten geschehen?

Schon am 13. Januar 2011 (vor den arabischen Revolutionen und Massenprotesten) haben die Amerikaner mit israelischen Generälen über einen möglichen neuen Nahost-Krieg gesprochen. Es ging um die Frage, wie Israel auf die Stationierung einer immer größeren Zahl von Raketen im Gaza-Streifen und im Libanon reagieren soll, deren Zahl inzwischen auf mehr als 50.000 geschätzt wird. Einen Tag zuvor hatte der israelische Militärsender IDF Radio die Bevölkerung mit der Ansprache eines Generals auf die erwartete große Zahl getöteter Zivilisten beim absehbaren nächsten Nahost-Krieg vorbereitet.
Na, da freuen wir uns doch gleich ein Stück mit den freiheitsbewußten Demonstranten auf dem Tahrir-Platz. Ach ja, eine Kleinigkeit noch:
Auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo demonstrierten am Mittwoch erneut 200.000 Regimegegner gegen Staatschef Hosni Mubarak.
... schreibt »Die Presse«, bekanntlich Österreichs Qualitätsmedium. Das kleine Problem ist dabei nur: es passen auch nicht annähernd 200.000 Menschen auf diesen Platz! Wieviele Menschen tatsächlich maximal auf dem Tahrir-Platz sein können, hat Dr. Clark McPhail, einer der Pioniere der wissenschaftlichen Untersuchung von Menschenmassen, ausgerechnet. Er schreibt über den Tahrir-Platz:
»Es ist eigentlich kein Platz, sondern eine Grünzone innerhalb eines Verkehrskreisels. Setzt man voraus, daß es keinen Verkehr gibt und daß alle Spuren der Straße, die den Tahrir-Platz einschließen, der Kapazität dieses Teils der Örtlichkeit zur Aufnahme [von Menschen] zugerechnet werden, ergeben meine Berechnungen rund 84.000 Quadratfuß. Bei 5 Quadratfuß pro Person könnten sich in diesem Bereich maximal 16.876 Menschen aufhalten. Wenn man das Foto betrachtet, dann könnte man unter Umständen sagen, daß die Dichte näher bei 2,5 Quadratfuß pro Person liegt. Die Vogelperspektive des Fotos ist da hilfreich. Das würde 33.752 Menschen ergeben.« (Hier weiterlesen).
200.000 Menschen hieße demnach, daß für jeden dieser Menschen bloß 0,42 Quadratfuß zur Verfügung stehen, das wären umgerechnet 392 cm² — oder eine Fläche von 19,8 cm im Quadrat.

Es wäre einer Qualitätszeitung nicht unangemessen, derlei Unsinnigkeiten nicht einfach kritiklos nachzudrucken.

Gefährlicher Größenwahn

Es ging in den hektischen Meldungen über die »friedlichen Demonstrationen«, mit denen die braven, freiheitsliebenden ÄgypterInnen gegen den »greisen, korrupten, starrsinnigen« (just name it!) »Autokraten, Diktator, Pharao« Ägyptens antraten, fast unter: die Veröffentlichung eines Memorandums auf Wikileaks (Übersetzung hier). Es geht dabei um ein »Strategiepapier« des US-Botschafters in Paris, Charles H. Rivkin, in dem im Ton größter Selbstverständlichkeit subversive Aktionen zur Umgestaltung, ja zur totalen Umkrempelung Frankreichs nach US-Vorstellungen durchbesprochen werden. Da Botschafter heutzutage kaum eigenständig »Politik machen«, sondern für die — mehr oder weniger — professionelle, jedoch völlig unselbständige Umsetzung der Regierungspolitik des Entsendestaates zuständig sind, kann man davon ausgehen, daß ähnliche Memos von anderen Botschaften ebenso existieren, auch wenn sie bislang nicht veröffentlicht wurden.

Manfred Kleine Hartlage hat dieses in den Mainstream-Medien dezent unter den Tisch gekehrte Strategie-Papier in einem exzellenten Artikel unter die Lupe genommen, und die bornierte Heimtücke, ja geradezu Perfidie, die sich als Hintergrund durch alle Punkte dieses umfangreichen Memorandums zieht, herausgearbeitet. Hier nur eine kurze, aber m.E. besonders enthüllende Passage daraus:
Wenn in der politischen Sprache anderer Länder von Werten die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit einer inhaltlichen Konkretisierung – demokratische Werte, liberale Werte usw. Dagegen wäre es höchst befremdlich, wenn das etwa das deutsche Auswärtige Amt von “deutschen Werten” spräche und deren Verbreitung zum Ziel der eigenen Politik erklärte. Es handelt sich wiederum um eine amerikanische Besonderheit. Was immer die Werte sein mögen, von denen hier die Rede ist – und wir werden noch darauf kommen, welche das sind: Eines, das steckt bereits in der Formulierung, sind sie nicht: französische Werte.

Andere Völker sich selbst, ihren Werten und Traditionen zu entfremden, gilt also durchaus als legitimes Ziel amerikanischer Außenpolitik. Zwar wird in dem Papier so getan, als gehe es darum, die Franzosen zu ihren eigenen Werten zurückzuführen, oder vielmehr zu dem, was die Amerikaner dafür halten. Tatsächlich zeigt aber bereits die Tatsache, dass man solche Anstrengungen von außen überhaupt für erforderlich hält, dass es hier um Umerziehung geht.

Da man die postulierte universelle Geltung “amerikanischer Werte” in der Wirklichkeit nicht vorfindet, ändert man die Wirklichkeit. Ob die Verbreitung “amerikanischer Werte” dazu dient, amerikanische Interessen zu fördern, oder ob umgekehrt die amerikanische Machtpolitik der Verbreitung dieser Werte dient, ist letztlich ein fruchtloses Henne-Ei-Problem – ähnlich wie es auch bei der Sowjetunion unmöglich war, das Verhältnis von Ideologie und Machtpolitik dadurch zu bestimmen, dass man die eine als Funktion der anderen behandelte. Es handelt sich um einander unterstützende Komponenten derselben Politikauffassung. Genau dies, verinnerlicht als Selbstverständlichkeit, steckt in der Formulierung “amerikanische Werte und Interessen”.
Mit einem Wort: in Frankreich soll das nachgeholt werden, was die USA in Deutschland nach 1945 bereits »erfolgreich« implimentiert haben: die Brechung jedes Eigenständigkeitswillens, die kritiklose Unterordnung unter den »american way of life«, sodaß das »Französische« bestenfalls noch als Lokalkolorit, als Umgangssprache der politisch und wirtschaftlich bedeutungslosen Massen, und in Kochrezepten vorkommt.

Nun ist es angesichts der Zerrüttetheit der USA in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht mehr als fraglich, ob dieses Konzept von einer selbst bereits wankenden Macht überhaupt ernstlich angedacht werden kann. Wer längst am pekuniären Tropf der Volksrepublik China hängt, wessen Notenbankpräsident bereits dunke Andeutungen über einen drohenden Staatsbankrott äußert, der wird wohl nicht mehr wirklich die Kraft haben, jahrhundertelang gewachsene Staaten und Völker umzumodeln. Doch wenn den USA auch die Kraft fehlen dürfte, hier eine Umgestaltung zu bewirken — die Kraft zur Zerstörung der bestehenden Ordnung (die einer Umgestaltung ja zeitlich vorausgeht) werden sie wohl noch haben (ein »flectere si nequeo Superos, Acheronta movebo«, das die Furcht vor dem eigenen Ende mit dem Kitzel des Mitreißens anderer in den eigenen Untergang versüßt). Und genau das macht die derzeitige Situation einer absteigenden (und demnächst vielleicht im freien Fall begriffenen) Weltmacht so labil und so brandgefährlich.

Europas Interesse an einer (nach der UdSSR) zweiten »failed super-power«, die vor ihrem Untergang eine Spur der Verwüstung durch ihren Machtbereich zieht, hält sich wohl in Grenzen! Was freilich nicht bedeutet, daß dies auch eine gleichgelagerte Interessenlage der US-Satrapen impliziert. Diese sind vielmehr zunehmend in der Situation kommunistischer Politbüros der Breschnew-Ära: im genauen Wissen, daß sie keineswegs das Vertrauen ihrer Völker, sondern bloß die willfährige Kollaboration mit US-Interessen an der Macht hält, werden sie lieber ihre Völker und Staaten zerstören, als ihre Pfründen zu gefährden. Und damit in der unvermeidlichen Zeit des Machtvakuums im Niedergang des amerikanischen Empires die Bahn für die neuen Weltmächte — China und ein neues Islamisches Reich — ebnen. Nach dem Motto: après nous le déluge ...

Donnerstag, 3. Februar 2011

Wer die westlichen Medien mitverfolgt

... muß glauben, daß alle dort beschäftigten RedakteurInnen (sorry, das Binnen-I muß sein!) schon in orgastische Zuckungen beim Gedanken an eine islamische Staatsordnung verfallen. Bei richtigen Machos wäre das ja wegen der vielen Begünstigungen, die ihnen eine solche Ordnung verspricht, noch irgendwie nachzuvollziehen — aber bei Jounalistinnen? Diese neigen zumeist zu feministischem Herumgezicke und wissen alles besser: warum wissen sie dann nicht einmal, was sie in einer islamischen Gesellschaftsordnung erwarten würde?

Und auch die Journalisten! Ja, sicher, sie sind fast durch die Bank richtige Arschlöcher, korrupt, verlogen, karrieregeil — aber Machos? Eher kleine, feige Sesselfurzer ...

Neben »Zettels Raum« (den ich bereits in früheren Postings erwähnte) hat sich nun Andreas Unterberger mit einer wohlüberlegten Analyse der Lage in Ägypten zu Wort gemeldet. Schon der Titel provoziert: »Wir werden dem Diktator Mubarak noch nachweinen«.
Natürlich gibt es in Ägyptens Städten eine Mittelschicht. Diese träumt nun von einer rechtsstaatlichen Demokratie nach europäischem Muster. Eine solche würden wir den Ägyptern auch heftig wünschen. Doch fehlen dem Land und insbesondere den islamischen Zivilisationen ein von den armen und überwiegend ländlichen Massen mitgetragener kultureller Wurzelgrund und eine ökonomische Basis. Nur darauf aber kann sich in aller Regel eine stabile Demokratie entwickeln. Demokratie kann man einer Kultur nur schwer aufpfropfen, wenn sie noch nicht reif dafür ist.

Daher sind drei andere Szenarien für die Zukunft Ägyptens viel wahrscheinlicher.

1.Die erste Variante: Nach Wochen und Monaten der Turbulenzen, nach ein oder zwei schwachen Übergangsregierungen, wohl auch nach einem chaotischen Wahlgang wird sich ein neuer Diktator an die Spitze setzen, etwa ein starker Mann aus der Armee. Und zumindest anfangs wird er sogar Zustimmung finden, weil sich die Ägypter dann schon längst wieder nach Ruhe und Ordnung sehnen werden, weil sie gemerkt haben werden, dass eine Revolution die Töpfe des Landes nicht gefüllt, sondern noch leerer gemacht hat. Sollte sich der neue starke Mann auch weiterhin an den Friedensvertrag mit Israel halten, sollte er etwas von Wirtschaft verstehen und weniger korrupt sein als die Vorgänger, würde das der Region wieder auf etliche Zeit Stabilität schenken.

2.Die zweite Variante ist wahrscheinlicher: nämlich, dass sich bei Wahlen unter den ungebildeten Massen islamistische Parteien durchsetzen werden. Dabei sollte man weniger an den Iran als Modell denken, sondern an die Schreckensherrschaft der Hamas im Gaza-Streifen, die ja zunehmend totalitäre Züge annimmt. Man sollte nicht vergessen: Die Hamas ist ursprünglich durchaus demokratisch an die Macht gekommen, weil sie weniger korrupt schien als alle anderen Alternativen. Eine solche islamistische Herrschaft würde zweifellos gegenüber Israel und dem Westen viel aggressiver werden; sie würde die vom bisherigen Regime noch tolerierte koptische Minderheit zu Menschen zweiter Klasse degradieren; sie würde die Wirtschaft des Landes noch mehr lähmen; und sie würde auch wohl keine weiteren Wahlen zulassen, bei denen sie wieder abgewählt werden könnte – zumindest keine freien.

3.Es gibt aber eine noch schlimmere dritte Variante: Dass keine politische, religiöse oder militärische Kraft die Kontrolle über Ägypten in die Hände bekommt, dass vielmehr jahrzehntelang bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, dass jede Ordnung zusammenbricht, dass immer wieder ausländische Armeen intervenieren, wenn auch erfolglos. Beispiele für diesen Weg sind etwa Afghanistan oder Somalia
Unterberger hat völlig recht. Und in ein paar Jahren, wenn die Flüchtlingswelle aus der Islamischen Republik Ägypten über uns hereinschwappt, werden jene, die ihn jetzt schelten, Abbitte leisten ... ... Nö, werden sie natürlich nicht! Dann werden — wie üblich — unsere westliche Gesellschaft und insbesondere der »Raubtierkapitalismus« schuld gewesen sein ...