Dienstag, 1. Februar 2011

Das Militär rückt von Mubarak ab

Womit klar ist, daß dieser vermutlich schon den heutigen Tag (oder spätestens diese Woche) als politisch (und möglicherweise auch physisch) toter Mann beenden wird.

Damit ist eines klar: die Moslembruderschaft (mit anderen Worten: die Mutterorganisation der palästinensischen Hamas) wird die Macht in Ägypten übernehmen und eine islamistische Republik am Nil errichten. Vielleicht noch mit dem recht undurchsichtigen, dafür aber umso »geschmeidigeren« El-Baradei als Gallionsfigur.

Ein paar Folgen sind somit unschwer vorherzusagen:

1. Der Friedensvertrag mit Ägyptens mit Israel wird in Zukunft das Papier nicht wert sein, auf dem er geschrieben wurde.

2. Der Gaza-Streifen wird über Ägypten mit Waffen und Terroristen versorgt werden.

3. Die Kopten in Ägypten können sich bereits auf ein baldiges Schicksal à la Irak nach der Machtübernahme durch moslemische Kräfte vorbereiten. Das umso mehr, als Kopten-Papst Shenuda sich erst gestern gegen eine Beteiligung der Kopten an den Anti-Mubarak-Protesten ausgesprochen hatte — für ihn die klassische »No-Win«-Situation: er konnte ja ohne vorherige Hirn- und Rückgratexstirpation schwerlich für die Moslemliga werben, aber jetzt wird den Kopten die Zurückhaltung als »Verrat« ausgelegt werden. Die Feuerwehren Ägyptens werden in den Koptenvierteln in den nächsten Tagen viel zu tun haben. Und vermutlich wenig tun.

4. Weitere Staaten, die bislang recht säkular-gemäßigte Regierungen hatten (z.B. Jordanien, dessen König soeben seine Regierung feuern mußte, um dem Volkszorn etwas zum Fraß vorzuwerfen), werden sich in der Zange zwischen Mullahs und Ägypten zu radikaler moslemischen Positionen ändern müssen, oder sie werden durch organisierte Unruhen zerrüttet.

5. Die Kriegssituation im Nahen Ostern wird spannend. Mal abwarten, ob das Jahr 2012 nicht doch mit ein bisserl »gutem« Willen aller Beteiligten das letzte der Menschheit (wenigstens in der uns gewohnten Form) wird.

Na, da kommt doch gleich Freude auf, über den Sieg der gerechten Sache über die pöhse Diktatur ....

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