Sonntag, 23. Juli 2017

Kohn, also


… soll die Wahlen entscheiden. Denn »Kohn« darf man nicht sagen. Das ist ein »antisemitischer Code«. Hm. Was sagten eigentlich die Zeitungen und TV-Redaktionen welt- wie österreichweit, als anläßlich der Präsidentschaftskandidatur des damaligen Senators Kerry bekannt wurde, daß dessen Familie nicht irischer, sondern altösterreichischer Herkunft sei, und vor ihrer Auswanderung in die USA, Anfang des 20. Jahrhunderts, also nicht der Nazis halber — eben Kohn geheißen hatte?

Waren das damals auch »antisemitische Codes«, dies zu erwähnen? Nur so nebenfüglich gefragt …

Deshalb also, weil er einen der Väter der Ursprungsversion des BV-G von 1920 (an dessen großer Umgestaltung von 1929 hatte er keinen Anteil mehr) mit dem Familiennamen Kohn — ob dieser nun wirklich der seiner Vorfahren war, entzieht sich LePenseurs Kenntnis, ist aber durchaus plausibel, denn »Kelsen« ist nun wirklich kein typisch jüdischer Familienname! — bezeichnet hat, deshalb also soll ein Abgeordneter zurücktreten, und darf mit einer Partei, der dieser Abgeordnete angehört oder auch nur unausgeschlossen früher angehört hat, keine Koalition gemacht werden? Ei, wie putzig!

Darf man die p.t. Berufsempörten und Antifanten daran erinnern, daß in der SPÖ-Regierungsriege aktuell u.a. eine Staatssekretärin enthalten ist, die zwar nicht »Kohn« gesagt hat, aber dafür — als Muselmanin (oder heißt das »Muselfrau«?) mit Kreisen engstens zusammengearbeitet hat und zusammenarbeitet, die die Ausrottung der Juden auf dem Territorium von Palästina propagieren? Nun — was ist da im Vergleich wohl verwerflicher …?

Interessant ist, daß bezüglich besagter Staatssekretärin seitens der Israelitischen Kultusgemeinde Wien keine Rücktrittsaufforderungen bekannt sind. Daß die SPÖ, die derlei Personen offensichtlich für Regierungsämter tauglich befindet, deshalb bei Koalitionen nicht in Frage käme, wäre ja auch neu.

Aber unsere Systemmedien können’s noch besser! Da wird »herausgefunden«, daß die FPÖ Salzburg zu einem Verein »Kontakte habe«, dessen Vorgängerverein bis zum Jahr 1939 (also vor kaum mal achtzig Jahren) Mitglieder hatte, welche damals Nazis waren. Schröcklich! Darf man die p.t. redaktionellen Herrschaften und Dämlichkeiten darauf hinweisen, daß die SPÖ in den 90er-Jahren sogar den Namen einer früheren, dezidiert marxistischen Partei angenommen hat — denn vorher hieß sie (seit 1945) bekanntlich »Sozialistische Partei Österreichs« (ohne Bekenntnis zum Marxismus in ihren Statuten), nunmehr benennt sie sich wieder nach der Vorgänger-Organisation »Sozialdemokratische Partei Österreichs« (welche einst die Hochburg des sogenannten »Austro-Marxismus« war). Wenn die Tatsache, daß eine Partei Kontakt zu einem Nachfolgeverein unterhält, dessen Vorgängerverein vor knapp 80 Jahren Nazis als Mitglieder hat, diese Partei angeblich unwählbar und zu politischen Outcasts macht — was ist dann erst von einer Partei zu sagen, die sich nach einer marxistischen Kaderpartei, die ihre Vorgängerorganisation war, sogar umbenennt? Wobei die besagte Vorgängerorganisation in ihren Reihen u.a. einen Herrn Dr. Tandler zählte (nach dem sie auch einen prominenten Platz in Wien benannte), der noch vor den Nazis in lupenreiner Nazi-Diktion die »Vernichtung lebensunwerten Lebens« propagierte.

Und wie gehen die SPÖ und ihre linke Systempresse mit der Tatsache um, daß von Bruno Kreisky seinerzeit das Diktum »Wenn die Juden ein Volk sind, dann ein mieses!« verbürgt ist? Dagegen verblaßt der Antisemitismus-Gehalt einer Kohn-Nennung in homöopathische Dosierung! Und daß ebendieser Säulenheilige Kreisky in seiner Regierungszeit nicht weniger als sechs Minister (und zwar die sukzessiven Landwirtschaftsminister Öllinger, Weihs und Haiden, weiters Innenminister Rösch, Bautenminister Moser und Verkehrsminister Frühbauer) mit seinerzeitiger NS-Mitgliedschaft in seine SPÖ-Alleinregierung (!) berief, fand auch allerhöchstens mildes Befremden als Reaktion. Wenn es überhaupt thematisiert wurde. Und die Büberei der de facto Landesverweisung von Simon Wiesenthal, bei der ihm eine weitere, noch lebende Ikone der SPÖ, assistierte, sei ebenfalls nicht ganz vergessen ...

Und? Gibt’s Forderungen in Richtung einer Ausgrenzung der SPÖ aus möglichen Koalitionen? Na, aber sicher nicht! »Kein Feind auf der Linken«, lautet schließlich die Devise der (inbesondere französischen) Freimaurerei. Ach ja, und da hat sich dieser Abgeordnete auch noch erfrecht, die gute Vernetzung des Slim-fit-Kanzlers zur Großloge von Österreich zu erwähnen. Als ob nicht schon die Spatzen von den Dächern pfiffen, daß die SPÖ in — mal mehr, mal weniger — symbiotischer Zusammenarbeit mit der österreichischen Freimaurerei am Tempelbau ihrer Zukunft mauert! Wobei … zum »Tempel« pflegt’s in der Regel nicht zu reichen: aber »mauern« geht, und Mauern, hinter die Andersdenkende gesperrt werden, gehen sich da auch noch locker aus …

Offenbar sind die Systemparteien schon höchst nervös wegen des Wahlausganges, daß der von daran interessierten Kreisen finanzierte (denn zum Nulltarif gibt’s sowas ja nicht; unsere Presstituierten wollen ordentlich bestochen sein!) Mega-Medienhype um den Slimfit- & Pizza-Kanzler und den neuen Heiland der ÖVP (die nicht mehr so heißen darf und von »schwarz« auf »türkis« umlackiert wurde — das beliebte Soros-Orange ging ja wegen Haider hierzulande leider nicht mehr …) in die Hosen geht. Na, wär’s nicht schrecklich, wenn die Wähler sich »irren« würden, und eine Partei wählten, die die Interessen Österreichs in den Vordergrund stellt, statt jene der EUrokratie und der internationalen Hochfinanz & Konzerne! Das darf einfach nicht sein! Kein zweites Ungarn, bitte sehr! Jawoll, Herr Soros, wird geliefert: kein zweites Ungarn, bitteschön, wie bestellt …

Daß der Wunderbasti im ÖVP-Parlamentsclub das Porträt des früheren Bundeskanzlers Dollfuß abhängen ließ, gegen das die SPÖ seit Jahrzehnten Sturm lief, weil dieser vor 85 Jahren auf linke Bürgerkriegsverbände schießen ließ, die die damalige bürgerliche Regierung stürzen wollten, paßt da genau ins Bild jener feigen, geschichtsvergessenen Schäbigkeit dieser vorgeblich immer noch »bürgerlichen« Kurzpartei, die sich ihr Welt- und Geschichtsbild gerne von Links modellieren läßt. Is do eh wuascht! Daß der inkriminierte Herr Dollfuß 1934 zwar von Nazis erschossen worden ist, wogegen der von der SPÖ nach wie vor als Säulenheiliger verehrte Renner 1938 situationselastisch genug war, sich in der Zeitung für den Anschluß an Hitler-Deutschland auszusprechen, und daraufhin völlig unbehelligt bis 1945 seine ansehnliche Politikerrente genießen durfte, wogegen der durch die Nazis gestürzte Bundeskanzler Schuschnigg bis 1945 im KZ Dachau saß — ach, wen kümmert denn das noch in dieser Kurzpartei, die nur aus dem Hut gezaubert wurde, um einen möglichen Sieg der pöhsen »Rechtspopulisten« zu verhindern, der der Globalisierungsagenda ebenso lästig wäre, wie — Gott mög’ abhüten! — dem armen Herrn Soros wieder ein paar Milliarden Spekulationsverlust einbringen könnte, so wie seinerzeit der Sieg von Trump über die System- (& Soros-)Kandidatin Killary ...

Leider ist es unwahrscheinlich, daß die FPÖ im Herbst die absolute Mehrheit schafft. Obwohl die Österreicher längst die Schnauze voll haben von jenem verfilzten Parteienkartell, das sich seit 1945 wie die Maden im Speck ungeniert an Österreichs Ertrag und Substanz bedient. Obwohl die Österreicher längst mitbekommen haben, daß ihre angeblichen »Volksvertreter« aus diesen Parteien alles mögliche, aber sicher nicht die Interessen dieses Volkes vertreten.

Sie werden daher — ein »Hofer-Wunder«, das sich dann ja, sei’s durch Fälschung oder tatsachlich, letztlich doch knapp nicht ausgegangen ist, steht leider nicht zu erwarten — ihr Kreuzerl wieder bei den bisherigen Verwaltern des Untergangs dieser Republik machen. Weil der Slim-fit-Kanzler ihnen »verspricht«, daß die Pensionen sicher sind, und der Basti, daß die Mittelmeerroute geschlossen wird. Irgendwann. Kompromißlos (wenn’s die Italiener zulassen. Und die EU. Und die Caritas) ...

Und dieselben Wahltrottel werden sich danach trotzdem wundern, wenn der scheindemokratische Selbstbedienungsladen unserer Systempartei SPÖVP weitergeht wie zuvor, und unser Land von diesen Marionetten an den Fäden Brüssels und transatlantischer Interessenkreise weiter in den Abgrund gedrängt wird.Sie kapieren es einfach nicht.

LePenseur wird beim großen Krach, den’s irgendwann geben wird (weil geben muß — die Mühlen der Ökonomie mahlen langsam aber unerbittlich, und jede Konkursverschleppung hat irgendwann ein Ende …), die dann freilich nur sehr mäßige Befriedigung haben, sagen zu können: »Ich habe es euch gesagt!«

Keine Frage: Kassandra ist keine dankbare Rolle. Nicht einmal eine notwendige, wenn ihr eh keiner zuhört. Außer der Stimme des eigenen Gewissens. Nun, dann halt … »in verbo autem tuo«


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P.S.: Morgensterns »Galgenlieder« müssen ebenfalls aus den Bibliotheksbeständen ausgesondert werden. Nicht verbrannt (das machen doch nur Nazis!), sondern ausgesondert und eingestampft. Und aus Google entfernt. Denn darin steht u.a. ein Gedicht über das damalige Regietheater:
Auf einer Bühne steht ein Baum,
geholt vom nächsten Wäldchensaum.
Ihn überragt zur rechten Hand
ein Felsenstein aus Leinewand,
indes zur Linken wunderbar
ein Rasen grünt aus Ziegenhaar.
Im Stehparkett der kleine Cohn
zerbirst vor lauter Illusion.
Der kleine Cohn ward zum Gericht
für das, was Kunst ist und was nicht. 
Also, diese antisemitischen Codes von Herrn Morgenstern ...


2 Kommentare:

Deutsche Frauen, Deutsche Treue, Deutscher Wein und Deutscher Sang hat gesagt…

Der Kreisky war noch einer. Der einzige Soz, den ich jemals verehrt habe. Der hatte Eier, und hat weder von den Juden noch vor den US-Imperialisten (was zu 90% eh dasselbe ist) den Kotau gemacht. Ehre seinem Andenken!

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

Heisst es "Muselmanin" oder "Muselfrau"?

Keine Ahnung, aber einer meiner Beiträge (nicht hier) wurde bereits einmal für das Vokabel "Muselmane" gespèrrt. Offensichtlich wusste ein vorbeugend gehorsamer Dhimmi nicht, dass ein "Moslem" auf französisch "musulman" heisst, auf türkisch " Müslüman" und auf persisch "mosalman". Die alte österreichische Bezeicnung ist "Muselmane", umgangssprachlich verkürzt zu "Musel". Nichts hindert uns, diese Tradition beizuhehalten.