Montag, 12. Oktober 2020

Fußnoten zum Montag

von Fragolin

 

Seltsam. Jeder, der seine Stimme gegen das Anschober-Ermächtigungsgesetz erhoben hat, weil es nur dem Vorbereiten des bereits ab August geplanten Herbst-Lockdowns dienen kann, wurde als Verschwörungstheoretiker und Covidiot niedergebrüllt – naja, Covidiot ist das neue Nazi, der Pöbel braucht Keulen um sich gegenseitig die Birne einzuschlagen. Dabei war der propagandistische Aufbau seit Sommer deutlich zu erkennen. Man muss, wenn man harte Bandagen anlegen will, erstmal ein Feindbild schaffen, dem man die Schuld zuschieben kann, dass es diese Bandagen überhaupt braucht. Und der Feind, das ist der gewissenlose Partyfeiernde, der unverantwortlich maskenfrei über die Straße Gehende, der seine verseuchten Kinder in die Schule Schickende. Der verhasste Nachbar also, der sich nicht sklavisch an die Befehle der Obertanen hält. Seit Monaten wird genau dieses Narrativ medial in die Hirne geprügelt: wer devot jede Weisung befolgt und jeden meldet, der sich dem renitent widersetzt, der ist verantwortungsvoll, edel und klug; wer sich aber dem verweigert, der ist der dumme und verantwortungslose, asoziale und gemeingefährliche Schuldige an den zehntausenden Kranken, die unter dem Sauerstoffzelt des röchelnden Todes harren. Dass es die gar nicht gibt ist dabei irrelevant, denn es geht keine Sekunde um Fakten.

Man hat also jeden niedergeschrien, der bei einfacher nüchterner Extrapolation des Ablaufs der Parteien- und Medienpropaganda vorhersagen konnte, dass spätestens im November der Lockdown kommen wird. Und dann tönt es am Samstagabend, nur wenige Stunden vor der die Regierenden vom Zwang zur Heuchelei und Vertuschung zwingenden Wien-Wahl aus dem Staatspropagandasender zur Frage nach einem Lockdown:

"Die Regierung bastelt da seit vielen Wochen und Tagen an verschiedensten Konzepten.“

Ach. Das zu behaupten war zumindest bis letzten Freitag Verschwörungstheorie reichsbürgerlicher Aluhutträger und rechtsradikaler Coronaleugner und was man sich sonst noch so für verhetzende Bezeichnungen für Dissidenten ausgedacht hat. Ozeanien war nie im Krieg mit Eurasien.

"Und was man hört, kristallisieren sich zwei Konzepte heraus: ein weicher Lockdown, also nicht so wie wir ihn bisher gewohnt sind, der am 2. November starten könnte. Oder eben am 16. November, das Ganze für zwei oder drei Wochen."

„Wie wir ihn bisher gewohnt sind“, ist ja mal auch eine kernige Aussage. Wir sind ihn also schon gewohnt, sollen uns mal nicht so haben, und das nächste Mal wird es nicht mehr so schlimm. Das erste Mal tat‘s noch weh, beim zweiten Mal nicht mehr so sehr...

Na dann, nachdem die Schramböck dem „Kurier“ schon ausrichtete, keine Glaskugel zu besitzen, habe ich meine mal befragt: Wir werden durchziehen bis zu den Herbstferien, dann mit dem sogenannten „weichen Lockdown“ beginnen und zur Unterstützung die Herbstferien eine oder zwei Wochen verlängern (also praktisch schon mal die Schulen schließen) und dann den „harten“ Lockdown verhängen. Begleitet werden wird das mit massiver Hetze und Spaltung der Gesellschaft, intensiver Mobilisierung der Blockwarte und Androhung drakonischer Strafen bei Zuwiderhandlung. Ähnlich wie in London bereits jetzt Praxis, wird auch die bisherige Unantastbarkeit des Privateigentums fallen.

Frohe Weihnachten, ho, ho, ho!

***

In der Pandemie zeigt sich die moderne Angst vor der Freiheit“

Also titelt ein Kommentar in der „NZZ“.

Und fragt:

Die Dramatisierung öffentlichen Lebens angesichts der Pandemie führt zu einem neuen Gemeinschaftsgefühl. Aber wo bleibt der nachdenkliche, abwägende und gebildete Mensch, der nach seinem Gewissen Entscheidungen fällt?“

Leider liegt die Antwort hinter einer Bezahlschranke. Aber wenn man nur einmal kurz die Augen öffnet und sein Hirn einschaltet, kennt man die Antwort. Und sie fällt nicht wirklich beruhigend und vertrauensfördernd aus.



1 Kommentar:

Michael hat gesagt…

..... und nach dem zweiten Lockdown, der ja wie wir wissen im Okt.2019 beim "Event 201" schon beschlossen wurde, folgt die große Impfkampagne mit genau denselben Argumenten.
Ist es nicht interessant, das die großen Pharmafirmen - sie sind ebenso große Menschenfreunde - bereits begonnen haben einen Impfstoff (der ist sicher sehr empfehlenswert) zu produzieren und zwar ohne eine Zulassung (momentan) dafür zu haben?
Ich bin mir sehr sicher, dass sich das wirtschaftliche Risiko da ziemlich in Grenzen hält, bei den, gerne "helfenden" Politikern und Philantropen die da mitmischen.

MfG geschätzter Fragolin!

Michael