Mittwoch, 22. März 2017

Die Instinktlosigkeit

... um nicht zu sagen: Dummheit des deutschen Episkopates wurde in der Geschichte ja schon unter Beweis gestellt (nein, ich verkneife mir hier eine Nazikeule ...), seine Anbiederung an die Machthaber ist legendär.

Nun also befanden die hochwürdigsten Emi- & Exzellenzen:
... es gebe für Christen rote Linien bei der Wahl einer Partei: Inakzeptabel seien zum Beispiel pauschale Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Verunglimpfung anderer Religionsgemeinschaften, Hass und Gleichgültigkeit gegenüber den Armen. Ein politisches Agieren, das Ängste vor Überfremdung schüre und einseitig nationale Interessen betone, sei mit der christlichen Perspektive nicht vereinbar.
Heißt demnach, daß der Islam (wegen Verunglimpfung anderer Religionsgemeinschaften) mit der christlichen Perspektive nicht vereinbar sei. Nun, dachte ich mir immer schon, aber ich habe den Eindruck, darauf wollten die gar nicht hinaus. Im Klartext: AfD zu wählen ist für Katholiken nicht mit ihrem Glauben vereinbar! Sind die jetzt eigentlich exkommuniziert, wenn sie's trotzdem tun? Darf ihnen ein gewöhnlicher Priester für diesen Abfall vom ZdK- & DBK-Glauben überhaupt die Absolution erteilen, oder wird das Delikt nur durch öffentliches Abschwören vor dem von der Antifa in gerechter Entrüstung abgefackelten PKW des Abtrünnigen gesühnt?

Fragen über Fragen!

Das Problem bei vielen Piefkes ist, daß sie die Sachen insgesamt zu methodisch ernst nehmen. In Österreich kann man den LuschenHerren im violetten bzw. roten  Talar ja auch nicht nachsagen, die FPÖ besonders ins Herz geschlossen zu haben. Aber die Emi- & Exzellenzen haben sich bislang klug zurückgehalten, und das Wählen der FPÖ nicht als unkatholisch gebrandmarkt; solche Wortspenden überließen sie taktisch geschickt den kleineren Kirchenlichtern und Katholenfunktionären, die eh keiner ernstnimmt (außer sie sich selber).

Was auch irgendwie schade ist, denn so habe ich noch nicht den casus exeundi geliefert bekommen, sondern ärgere mich nach wie vor über eine Kirchenbeitrags-Abbuchung alle zwei Monate. Aber andererseits: wenn mich das bißchen Geld wirklich so stören würde, könnte ich's ja ändern ...

Und, Hand aufs Herz: wenn mich nicht einmal der akute Papa Franz zum Gang zur zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde veranlassen konnte, um meinen Austritt zu erklären, warum sollten es dann ein paar machtaffine Hanseln der deutschen Bischofskonferenz zustande bringen ...

2 Kommentare:

gerd hat gesagt…

"ich verkneife mir hier eine Nazikeule ...)"

Würde dem Episkopat zur braunen Zeit auch nicht gerecht werden. Neben Anbiederung gab es auch Widerstand, den man selbstredend auch als legendär bezeichnen kann.
Natürlich kann ich als Katholik in Deutschland die AFD wählen, egal welcher Würdenträger mich davon abbringen will. Es gibt ja noch das persönliche Gewissen, welches z.B. Kardinal Marx an anderer Stelle von den katholischen Christen einfordert und gut heißt. Das ist dann sozusagen eine vorauseilende Lossprechung für die Wahlkabine. Momentan ist mir als Christ, das Hemd näher als der Mantel. In den Parteiprogrammen der AFD lese ich Dinge, von denen ich glaubte, dass sie schlichtweg nicht mehr diskutabel sind.

gerd hat gesagt…

http://www.rbb-online.de/politik/thema/2017/kirchentag-2017-berlin/beitraege/Kirchentag-2017-Berlin-Programm-vorgestellt.htm

Das passt.....