Dienstag, 31. August 2021

Andreas reitet wieder ...

 
Und zwar auf dem schon ziemlich klapprigen, transatlantischen Gaul: »Afghanistan: Was Europa wirklich droht«. 

Wie so oft: Unterberger mischt in viele richtige Betrachtungen genau eine solche Menge system-konformer Propagandalüge, daß damit für den kritischen Leser das Gebräu nahezu ungenießbar wird — aber der unkritische Leser dennoch denkt: »Na, eigentlich hat er ja recht ...«. Wenn das die Strategie Unterbergers ist, kann ich nur sagen: geschickt gemacht! Und an Perfidie kaum zu toppen. Wenn Unterberger seinen Artikel damit beschließt, zu fragen, was diese Geschehnisse in Afghanistan für uns in Europa konkret bedeuten, und dann vier Punkte anführt, sind viele versucht, ihm pauschal rechtzugeben. Die vergiftete Frucht des Transatlantismus wird brav geschluckt, weil nicht einmal bemerkt. Deshalb dieser klarstellende


Gastkommentar
von oberösi

AU schreibt zum Schluß: „Und viertens die schwierige Frage, wie man weiter mit dem Taliban-Regime umgehen soll. Einerseits verlangt die gesamte Öffentlichkeit, sich wenigstens durch Wirt-schaftssanktionen zu rächen...“

Dazu zwei Fragen:

Erstens: Die gesamte Öffentlichkeit?

Oder wohl nur jene, die zu den Propagandisten und Profiteuren der pax americana zählt (ob bezahlt, aus Naivität oder schlichter Rückgratlosigkeit, möge jeder für sich beurteilen…), jenes seit WKI herrschenden hegemoniellen Filzes aus Hochfinanz und Polit-Elite, der als Maxime nur eines kennt: Eigennutz.

Eine Politik, die immer aggressiv und expansiv daherkommt, je nach Bedarf allerdings in verschie-denen Masken: einmal als Befreiung, um Demokratie zu bringen (siehe Morgenthau, die Mär vom Nation Building oder vom „arabischen Frühling“), ein anderes Mal als Kampf gegen den Terror (Afghanistan, Irak, Libyen), oder gar als humanitäre Intervention, der Rechte der Frauen oder der LGBTQ+-Community wegen.

Und zweitens: Rächen wofür?

Weil die USA Hals über Kopf davongelaufen sind und ihre Kollaborateure im Land schmählich im Stich ließen, unter absichtlicher Zurücklassung eines militärischen Potentials, das locker ausreicht, mögliche Bürgerkriegsparteien für die nächsten Jahrzehnte auszurüsten und so das Land auch weiterhin zu destabilisieren?

Um damit für die Chinesen den Preis für ihr beabsichtigtes Engagement so hoch wie möglich zu treiben und auf Jahre hinaus dafür zu sorgen, daß den islamischen Sezessionisten im Vorgarten der Chinesen und Russen die Munition nicht ausgeht?

Um den USA einen Vorwand zu schaffen, auch nach ihrem Abzug per feigem Drohnenterror das Land terrorisieren zu können, natürlich der Frauen- und Schwulenrechte wegen?

Oder rächen dafür, daß sich die afghanische Bevölkerung seit beinahe 200 Jahren gegen (haupt-sächlich) angloamerikanische Demokratie- und Menschenfreunde zur Wehr setzt, die das Land nach Belieben terrorisierten, Millionen von Zivilisten ermordeten, jede Form einer Zivilgesellschaft im Keim erstickt und damit die Lebensgrundlage der Bevölkerung immer wieder systematisch zerstört haben? Jeden Widerstand mutiger Einheimischer dagegen jedoch konsequent mithilfe internationaler Presse und Politik als Terror diskreditierten!

Das einzige, was der westlichen Allianz wirklich gelungen ist: daß sich der Rauschgiftexport aus Afghanistan unter dem Schutz der Nato mindestens verdreifacht hat. Während er in der vorher-gehenden Phase der Taliban-Herrschaft zurückging, weil Rauschgiftgeschäft mit den islamischen Taliban ganz offensichtlich weniger kompatibel ist als mit unserem christlich-westlichen Humanismus, vor allem in seiner US-amerikanischen, protestantischen Variante, den immer schon ein heraus-ragendes G'spür fürs Geschäft auszeichnete.

Auch wenn, um das internationale Blödvolk zu beeindrucken, immer wieder einmal vor laufender Kamera von tapferen GI's ein Mohnfeld abgefackelt wurde.

Mir fällt zu so viel eigenwilliger Geschichtsinterpretation nur ein, Kreisky zu zitieren: „Lernen Sie Geschichte“.

Oder das herausragende Video mit Scholl-Latour zu empfehlen, zwar schon von 2009, trotzdem hoch-aktuell und erhellend: https://www.youtube.com/watch?v=LRWi6jn7yuQ


5 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Ach der Hr. Unterberger!

Seine Geschichten gehen runter wie Öl. Nur - wenn man einen Tropfen Öl in ein Fass Wein gießt, wird der Wein ungenießbar.
Der Wein wird auch dann nicht genießbar, wenn man ein Fass Wein auf einen Tropfen Öl gießt.

MfG an den sehr von mir geschätzten Penseur!

Ansgar hat gesagt…

Wenn es gegen Amerika geht, das schlechthin Böse der Weltgeschichte, dann haben die Rechten, wie ihre linken Gesinnungsgenossen, nur noch Schaum vor dem Mund. Blind und tollwütig vor Hass.
Dabei würden auch sie, bzw ihre Eltern allesamt hinter Stacheldraht in Sibirien ihr Dasein fristen, gäbe es die USA nicht.

Anonym hat gesagt…

@Ansgar
Die US-Bürger sind seit spätestens Präsident Woodrow Willson selbst Gefangene ihrer korrupten Elite.

https://man.fas.org/smedley.htm

Siehe außerdem die Bücher von Carroll Quigley und Anthony Sutton.
Gibt auch div. youtube Videos über beide (und über das Reese Committee).

Astuga

Anonym hat gesagt…

https://odysee.com/@TheFreedomProject2020:7/Norman-Dodd-1980-Radio-Liberty-Interview-About-Reese-Committee-Investigation:b

A little known, but vitally important bit of American history is a Congressional investigation into the Tax-Exempt Foundations or philanthropies (Anm.: zB Rockefeller Foundation, Ford Foundation, Carnegie Foundation...) to see how their funds were being used. It was conducted between the years of 1952-53. Norman Dodd was the chief investigator of this commission and what he discovered was horrifying to anyone who understands the founding principles of the American Nation. The Reece committee came to the conclusion that these tax-exempt foundations had been using their wealth and “charity” to alter history in American text books, thus changing history itself.

In this interview from 1980, Norman Dodd reveals the true motives behind the tax-exempt foundations of the ultra rich and the subversive intentions of their agenda to undermine American sovereignty!

Kreuzweis hat gesagt…

"Dabei würden auch sie, bzw ihre Eltern allesamt hinter Stacheldraht in Sibirien ihr Dasein fristen, gäbe es die USA nicht."

Wie kann man solchen Unsinn, solche Lügen verbreiten?
Die Amis haben viele Flüchtlinge vor dem Kommunismus (Deutsche, Russen, Kosaken usw,) an "Väterchen Stalin" ausgeliefert und selbst bis zu einer Million Deutsche in Lagern schlimmer als "Sibirien" ermordet (z.B. Rheinwiesenlager).