Samstag, 17. März 2018

Sprenggefährlich

von Fragolin

In Thüringen ist die Polizei einer großen Sache auf der Spur. Bei Hausdurchsuchungen im Milieu gewaltaffiner Neofaschisten und Demokratriefeinde wurden sie fündig:

Sprengstoff sowie kiloweise Chemikalien haben Beamte der Saalfelder Kriminalpolizei am Dienstag sichergestellt.“

Naja, seien wir doch mal ehrlich, nachdem alle verfügbaren Denunzianten Experten seit Monaten unisono trommeln, dass alle Ossis Nazis sind, wundert es uns ja nicht mehr, dass so etwas passiert.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera bestätigte auf Anfrage die Durchsuchung und das Auffinden von „diversen Chemikalien, zum Teil auch in erheblicher Größenordnung“ sowie „selbstlaborierter Sprengstoff in geringer Menge“. Nach Informationen unserer Zeitung wurden etwa 20 Kilogramm verschiedener Substanzen, die zur Sprengstoffherstellung tauglich sind, gefunden. Darunter mehrere Flaschen Buttersäure sowie Magnesium- und Schwefelpulver und Calciumcarbid. Zudem seien diverse Utensilien sichergestellt worden, mit denen aus den verschiedenen Stoffen Sprengstoff hergestellt werden könnte – und, der Auffindesituation nach zu urteilen, bereits wurde.“

Was der Faschist von heute eben in Vorbereitung auf seine verhaltenskreative Freizeitbeschäftigung im Keller hat. Damit kann er dann so richtig Rabatz machen, die besorgten Bürger vor den bösen Gesellschaftsfeinden beschützen und diese vielleicht noch, dem sprenggläubigen Surensohne gleich, in die Hölle bomben. So, wie sich die Zivilgesellschaft eben einen waschechten Nazi vorstellt. Alle Klischees erfüllt.
Und noch besser:

Neben den Substanzen zum Sprengstoffbau wurde in einem der vier Objekte auch mindestens eine Schreckschusswaffe sowie Cannabis gefunden. Darüber hinaus stießen die Beamten auf eine Aufzuchtsanlage für Cannabis.“

Wenn schon kriminell, dann richtig, wird sich der Neonazi wohl gedacht haben. Das dreckige Kraut irgendwelcher afghanischer Untermenschen kann man eh vergessen, also züchten wir auf doitscher Mutterscholle doitschen Shit.

Der Faschist ist kein Unbekannter. Er ist Mitglied einer einschlägigen Organisation aus diesen Kreisen und wurde von hochrangigen Vertretern ewiggestriger Demokratiefeinde für sein Unwesen hoch dekoriert.
Das liest sich dann so:

Einer der beiden Tatverdächtigen soll Mitglied des Bündnisses „Zivilcourage und Menschenrechte“ im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und dort in der Vergangenheit auch öffentlich als einer der Sprecher aufgetreten sein. Das wurde unserer Zeitung aus Ermittlerkreisen bestätigt.
Unter anderem hatte er im Jahr 2016 für das Bündnis bei der Verleihung des Demokratiepreises des Freistaates eine Anerkennung aus den Händen der ehemaligen Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke) in Empfang genommen.“


P.S. Man stelle sich diesen Fund im Keller eines „Reichsbürgers“ oder „Identitären“ vor. Der schon mal die Hand von Frau von Storch geschüttelt hat. Und beantworte sich die Frage, ob es auch dann nur eine Randnotiz in einem lokalen Provinzblatt wäre...

2 Kommentare:

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

Panik! Sie sind überall!
Jetzt haben sich die Nazis schon bis zu den linken Gutmenschen durchgeschleimt und sogar erfolgreich bei der SED angewanzt! Fehlt nur noch, dass auch die Antifa entnazifiziert werden muss. Wo soll das alles noch enden?

Laurentius Rhenanius hat gesagt…

Da müssen Sie keine Panik bekommen. Das sind echte Friedensfreunde (tm)!!!
Bomben für den Weltfrieden.