Sonntag, 11. März 2018

Die Winde Francisci

Die Kronenzeitung beglückt ihre Leser heute mit einem besonders eindrucksvollen Farbcover ihrer Sonntags-Beilage: vor der imposanten Fassade des Vatikans sieht man einen etwas ... nun sagen wir: beschränkt lächelnden Papa Bergoglio alias Franz, dem dafür die Seligkeit (»Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich« — Mt. 5,3) nur so aus seinen zusammengekniffenen Augen leuchtet, da er im Begriff ist, einen Vogel fortfliegen bzw. auf seinem Zeigefinger landen zu lassen (für Nicht-Ornithologen schwer unterscheidbar). Ein fürwahr erhebendes Bild, das mit der gar trefflichen Schlagzeile

FRISCHER WIND
     im Vatikan

in Balkenlettern untertitelt ist.

Nun entzieht es sich leider — bzw. Gott sei Dank! — der Kenntnis LePenseurs, wie frisch die Winde des Papstes Franz sind. Auch über die Taube des Papstes sei nicht spekuliert — nur dezent daran erinnert, daß nicht jeder Vogel, den ein Papst so hat, deshalb schon die Taube des Heiligen Geistes sein muß. Q.E.D. in pontificatu Francisci PP. feliciter regnantis.

Die Kronenzeitung untertitelt das noch mit den Worten:

 WIE DER POPULÄRE PAPST IN DIESER ZEIT DIE KIRCHE VERÄNDERT HAT! 

Ach, wie wahr! Nicht wiederzuerkennen ist sie, die fast zwei Jahrtausende überlebt hat, an der ein unergründlicher Ratschluß Gottes aber offenbar die Weissagungen des Malachias wahr werden lassen möchte. Denn — Hand aufs Herz: nach dem Papst, wenn der so weitermacht, kann eigentlich nur der Untergang kommen ...


5 Kommentare:

gerd hat gesagt…

>>Denn — Hand aufs Herz: nach dem Papst, wenn der so weitermacht, kann eigentlich nur der Untergang kommen ...<<

Mit der Hand auf dem Herzen: Nach der Improvisation über "Laetare Jerusalem" von Gereon Krahforst, bin ich da ganz anderer Meinung.

Le Penseur hat gesagt…

Cher Monsieur Franken,

man sollte ästhetische Kategorien nicht mit historischen vermischen. Der Russe sagt zwar, daß die Hoffnung zuletzt sterbe — aber darauf würde ich mich nicht verlassen. Und nur weil zu früheren Zeiten ein »non prævalebunt« in das Kranzgesims der Peterskuppel gemeißelt worden ist, heißt das noch lange nicht, daß die Geschichte dem hunderte Jahre später noch Rechnung trägt.

Schließlich ist der Erzbischof Malachias auch nicht gantz zu vernachlässigen ... die versteckten hints in seinen Charakterisierungen sind, wenn man sich die Päste der letzten 200 Jahre so ansieht, in der Tat oft recht frappant!

Aber egal: ob man nun der einen oder der anderen Prophetie glaubt — alles hat irgendwann ein Ende, und der akute heilige Stuhlbesitzer (oder: »-besetzer«?) reizt die Sache schon ordentlich aus, für meinen Geschmack (und wohl nicht nur meinen) ...

gerd hat gesagt…

>>wenn man sich die Päste der letzten 200 Jahre so ansieht,<<

Werter Penseur,

ohne eine Meta-Diskussion anstoßen zu wollen, vielleicht der Hinweis, dass der erste Papst anfangs eine echte Nullnummer gewesen ist, bin ich da recht zuversichtlich was den Weiterbestand der Kirche angeht. Und nun freue ich mich mal wieder auf die Johannes Passion.....es wird Zeit.

Anonym hat gesagt…

Och, Tauben sind Jahwes fliegende Ratten. Heilig ist unsereinem der Rabe, der die Wal verzehrt. (Nach Walhall brechen wir auf - Wotan zu bringen die Wal ...)

D.a.a.T.

Anonym hat gesagt…

@ Gerd Franken:
Der erste Papst, Shime, war gar nie in Rom, und außerdem mit Paulus wie Adolf auf die Yidden ... äh, ümgekiehrt!