Freitag, 28. Oktober 2016

Wenn der Almsascha seinen Konkurrenten Hofer attackiert

... und dessen "scharfe Distanzierung" von FPÖ-Chef Strache verlangt, macht er sich bloß lächerlich. Denn was ist denn der Grund für diesen Distanzierungs-Wunsch (nicht der tatsächliche, nämlich der feuchte Traum eines links-grünen Präsidentschaftskandidaten, die FPÖ durch Fraktionierung zu zerstören, sondern der in den Medien vorgeschobene):

1. der ganz erschröckliche "Bürgerkriegs"-Sager von Strache, und

2. die ganz erschröckliche Zitierung einer Strophe aus der sogenannten "Kernstock-Hymne" der ersten Republik.

ad 1.
Strache hat bekanntlich nicht zum Bürgerkrieg aufgerufen, sondern befürchtete einen solchen bei weiterer Zuwanderung hunderttausender kulturfremder (aber umso sozialleistungsinteressierterer!) Orientalen und Afrikaner. Den bloßen Boten einer schlechten Nachricht zu attackieren ist zwar (schlechte) Gewohnheit in der Politik und unseren Systemmedien, aber, wie schon Generalsekretär Kickl sagte, etwa so sinnvoll wie die Wetterredaktion in den Fernsehnachrichten für die angesagten Gewitter zu kritisieren.

ad 2.
Die sogenannte "Kernstock"-Hymne ("Sei gesegnet ohne Ende, Heimaterde wunderhold") war zwar nicht die gesetzlich offizielle Hymne der 1. Republik (eine solche besitzt Österreich eigentlich erst seit der unsäglichen "Töchter-und-Söhne"-Verunstaltung seiner Hymne, denn selbst die "ursprüngliche" Preradovic-Hymne war durch den rechtlich nicht wirklich relevanten "Beschluß der Bundesregierung" bloß faktisch eingeführt worden!), aber sie war ebenso faktisch die "offiziöse" Hymne der 1. Republik von 1929-38 (davor gab's die ... ähm ... nicht so tolle Renner-Kienzl-Hymne ", siehe auch hier).

Wenn Alexander Van der Bellen hier eine "scharfe Distanzierung" verlangt, dann wäre doch interessant, wie der von Strache zitierte Text denn lautete. Er stammt aus der zweiten Strophe der Hymne:

Keine Willkür, keine Knechte,
Off’ne Bahn für jede Kraft!
Gleiche Pflichten, gleiche Rechte,
Frei die Kunst und Wissenschaft!
Starken Mutes, festen Blickes,
Trotzend jedem Schicksalsstreich
Steig empor den Pfad des Glückes,
Gott mit dir, mein Österreich!

Wow! Na, das ist ja fürwahr ein Text, der einem linken Grünen sauer aufstoßen muß! Freie Kunst und Wissenschaft statt politkorrekter Meinungszensur, also das geht ja gar nicht! Off'ne Bahn nicht nur für die Politruk-Schickeria, sondern für jede Kraft ist auch unerhört, und erst "starken Mutes, festen Blickes, trotzend jedem Schicksalsstreich" statt mit dem Blinzeln des "letzten Menschen", der sich in larmoyantem Gutmenschentum und Vertrauen auf "Mutter Staat" zu den Wohltaten des Wohlfahrsstaates drängt, und brav dafür die "Wohtäter-Parteien" wählt. Un-mög-lch!

Was in diesem Zusammenhang sonst noch an Blödheiten über Kernstock geschwurbelt wird, ist die übliche Gutmenschen- & Berufsantifanten-Entrüstung. Ja, er hat ein "Hakenkreuz-Lied" gedichtet. Zu einer Zeit, als ein gewisser Hitler ein unbekannter kleiner Bierkeller-Redner war. Und auch nicht für die NSDAP, sondern für eine oststeirische Ortgruppe einer ephemeren, und überhaupt bloß ähnlich heißenden Kleinstpartei, die bald danach sang- und klanglos unterging. Aus einem fraglos "deutsch" gesinnten (aber das waren damals eh fast alle, von den Sozis bis zu den Liberalen!) katholischen Priester eine Art von Krypto-Goebbels zu modellieren, ist schlicht und einfach infam. Wer mehr über Kernstock wissen will: auf diesem Blog wurde bereits seiner gedacht. Und seiner mehr als schäbigen Gegner ebenso.

Daß in dieser Meute schäbiger Gegnern nun also auch Van der Bellen fleißig mitbellt verwundert nicht. Er hat als geborener Opportunist sein Mäntelchen immer nach dem vorherrschenden Wind gehängt: zu Studienbeginn (als noch keine 68er-Revolten in der Luft lagen) bemühte er sich um Aufnahme in eine Burschenschaft, später, als dann die Sozen unter Kreisky sich etablierten, kroch er der damaligen Wissenschaftsministerin Firnberg schamlos in den Hintern, um zu einer Professur zu kommen, dann ging er als linke Dauerleihgabe zu den GrünInnen, zuletzt mimt er auf "unabhängiger Kandidat". Eine Wetterfahne ist da fast beständiger ...

Und sowas will Präsident unserer Republik werden? Nun, freilich: wenn der "Herr Karl" als Prototyp des (Ost-)Österreichers anzusehen ist, dann ist auch dieser Almsascha sein idealer Repräsentant ...

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P.S.: geradezu possierlich wird die Affäre, wenn man sich vor Augen hält, was in der durch Kernstocks Hymne abgelösten Renner/Kienzel-Hymne so an textlichen Zuckerln steht, bspw.:
Deutschösterreich, du Bergländerbund, wir lieben dich!
Frei durch die Tat und vereint durch Wahl,
Eins durch Geschick und durch Blut zumal.
Einig auf ewig, Ostalpenlande!
Treu unserm Volkstum, treu dem Verbande!
Friede dem Freund, doch dem Feinde, der droht,
Wehrhaften Trotz in Kampf und Not!
Du Bergländerbund, unser Ostalpenbund,
Wir lieben dich, wir schirmen dich.
Dieser klassische BluBo-Text stammt, wohlgemerkt, von Dr. Karl Renner, späterem Gründungsvater der 2. Republik und deren Ikone (wie auch der Sozialdemokratie, die nach ihm ihr "Renner-Institut" benennt). Ach ja, aber Kernstock war ein "Nazi" ...?


P.P.S.: zum Presse-Artikel "Erschreckende Radikalisierung der FPÖ" schreibt Kommentarposter "für diese Politik 5" treffend:
"Erschreckende Radikalisierung der FPÖ"
Beim Lesen diverser Blätter, unter anderem auch leider immer öfters der Presse, fällt mir dazu nur mehr ein :

" Erschreckende Radikalisierung der Medien"

Die Hysterie mit der Alles bekämpft wird, was nicht stramm links ist, wirkt schon fast pathologisch. Jedenfalls ist das ganze Getue streng genommen diskriminierend und undemokratisch, also genau das Gegenteil von dem was man vorgibt erreichen zu wollen. Deshalb, weil eine andere Meinung als die einer ziemlich gleich geschalteter Medienlandschaft nicht geduldet, sondern sofort niedergeknüppelt wird.

Weicht einmal ein Blatt von dieser Linie ab und versucht objektiv zu berichten, also mehrere Standpunkte zu beleuchten, wird es sofort als Boulevard geringschätzig abqualifiziert.

Große Aufregung daher im Kurier darüber, dass Servus TV einen der extrem rechten Seite zugeordneten Diskussionsteilnehmer einlud über junge Muslime zu diskutieren. Nicht das, was dieser im TV von sich gab, wurde sachlich kritisiert, sondern die "Ungeheuerlichkeit" dass man es wagte eine andere als die veröffentlichte Meinung zuzulassen.

Da darf sich niemand mehr wundern, wenn die Medien in der breiten Öffentlichkeit als Lügenmedien bezeichnet werden, Einseitigkeit in der Berichterstattung kommt einer Lüge schon sehr nahe. 
Chapeau! Touché! 

1 Kommentar:

Mühlviertler hat gesagt…

Freunde, was regt ihr euch so auf!? Dieses sinnbefreite Geschwurbel von der Alm verdient keine Sekunde Aufmerksamkeit. Mit solch ellenlanger Exegese macht man den nur groß und wichtig, was er nie war und schon gar nicht ist.
Im übrigen, das sind nur die letzten verzweifelten Zuckungen des Greises, der genauso wie wir weiß, dass er diese Wahl niemals gewinnen kann.