Montag, 10. Oktober 2016

Heute vor 210 Jahren

... ist der "preußische Apoll", Prinz Louis Ferdinand von Preußen, im Gefecht bei Saalfeld als Kommandeur einer preußischen Vorhut gefallen. Über den Kriegshelden mögen andere urteilen, des Komponisten sei hier gedacht, und zwar mit seinem letzten Werk, das die unheilverheißende Opuszahl 13 trägt, seinem Rondo für Klavier und Orchester in Es-Dur, das erst posthum veröffentlicht wurde:


Es ist ein charmantes, teils sogar brillantes, wenngleich nicht sehr tiefgängiges Werk, mit Sicherheit bei weitem nicht zu seinen besten Kompositionen zu zählen. Louis Ferdinand war letztlich doch eher der Kammermusik zugeneigt, und hier durchaus ein Meister von hohen Graden, der sich gegenüber den großen und größten Fixsternen des Musikhimmels seiner Zeit wahrlich nicht verstecken mußte! Wenn man bspw. sein Klavierquartett in f-moll, op. 6 hört:


... kann man sich über mangelnde Originalität und
"handwerkliche" Qualität in der kompositionischen Arbeit wahrlich nicht beklagen! Daß er von einem Beethoven geschätzt wurde, und auch von späteren Komponistengenerationen lobend erwähnt wurde (Schumann, Brahms etc.), sei bloß erwähnt. Seine enge (auch "alkoholische") Freundschaft mit dem böhmischen Komponisten Johann Ladislaus Dussek wurde vor einigen Tagen im Zusammenhang mit diesem bereits erwähnt.

Zum Abschluß sei dem so vielfach begabten Preußen-Prinzen der Beginn eines Fontane-Gedichts quasi als Epitaph gewidmet, daß dessen Geist und Art wohl recht treffend zu charakterisieren scheint:


Sechs Fuß hoch aufgeschossen,
Ein Kriegsgott anzuschaun,
Der Liebling der Genossen,
Der Abgott schöner Fraun,
Blauäugig, blond, verwegen,
Und in der jungen Hand,
Den alten Preußendegen –
Prinz Louis Ferdinand


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