Dienstag, 15. September 2015

Ein Vergleich

Kürzlich waren ich bei einem Bekannten eingeladen, der zwei Hunde hat. Bei Kaffee und Zigarre plauderten wir über die Lage der Welt und sahen so mit einem Auge den Hunden beim Herumtollen auf der großen Terrasse zu. Das heißt — mein Bekannter sah mit einem Auge zu, ich bemühte mich eher wegzusehen, denn mich störte es, wenn die beiden einander ständig verfolgten und sich dann wechselseitig am Hinterteil beschnüffelten. Was, wenn man danach unverhofft eine feuchte Hundeschnauze in seiner herabhängenden Hand spürt, doch irgendwie was — Unangenehmes hat ...

»Warum eigentlich beschnüffeln die zwei sich wechselseitig die ganze Zeit ihre Hinterteile?«, wollte ich zwischen zwei Zügen an meiner Havanna wissen. 

»Ach, das ist so irgendwie die Tageszeitung der Hunde, habe ich mal gelesen«, erwiderte mein Freund, und setzte hinzu: »Aber frag mich jetzt nicht, warum die das ständig machen, wo sie doch wissen, daß sie hier die einzigen Hunde sind ... die müßten einander doch ohnedies schon längst kennen!«

»Nun, das ist zwar richtig«, gab ich zu bedenken, »aber du drehst ja auch jeden Abend die Tagesschau auf, obwohl du ganz genau weißt, daß dort immer dieselben Arschlöcher zu sehen sind ...«

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also ich schaue/höre bereits seit 8 Jahren keinen Staatsfunk mehr und habe nicht das Gefühl, von wichtigen Information abgeschnitten zu sein.

Seit der EInführung der Demokratieabgabe höre ich bisweilen HR2, schalte aber bei Nachrichten sofort ab.

Die Damen und Herren Arschloch, die beim Verlesen der täglichen Propaganda keine Gewissensbisse plagen, muß man sich wirklich nicht geben; das Leben ist zu kurz und kostbar, um sich von Leuten, die alle anderen für noch dümmer als sich selbst halten, verarschen zu lassen.

Wer sich das allabendlich antut, saugt Dreck für die Seele in sich auf und das schlägt eher früher als später aufs Gemüt.

Ihre Analogie ist natürlich trotzdem erheiternd. :)

cso