Samstag, 13. Mai 2017

Heute vor dreihundert Jahren

... wurde die Erzherzogin Maria Theresia Walburga Amalia Christina von Österreich zu Wien geboren. Da außer einem im Säuglingsalter verstorbenen älteren Bruder ihre Eltern nur drei Töchter hatten, trat sie nach den Bestimmungen der Pragmatischen Sanktion nach dem Tode ihres Vaters Karl VI 1740 die Erbfolge in den österreichischen Erblanden, sowie den Königreichen Böhmen, Ungarn und Kroatien und der damit verbundenen Nebenländer an. „Kaiserin“ war sie nur als Gemahlin von Herzog Franz Stehpan von Lothringen, als dieser (nach dem Tod des glücklosen Wittelsbacher-Kaisers Karl VII) 1745 zum Römisch-Deutschen Kaiser gewählt worden war.


Angesichts der heute in allen (wenigstens österreichischen, wohl auch überhaupt deutschsprachigen) Medien zuhauf erscheinenden Gedenkartikel erübrigt sich auf diesem Blog ein detaillierter Abriß über ihr Leben und Wirken. Bis heute jedenfalls ist ihr Bild — wie wohl nur jenes ihres viel späteren Nachfolgers, des Kaisers Franz Joseph — im Gedächtnis des österreichischen Volkes fest verankert, wobei freilich im gesprochenen Wort „der Kaiser“ stets Franz Joseph meint (und vielleicht noch häufiger als dessen Vornamen verwendet werden), bei „Maria Theresia“ aber ihre beiden ersten Vornahmen als typischerweise verwendete Personenkennzeichnung dienen.

Wie um alle bedeutenden historischen Persönlichkeiten ranken sich unzählige Anekdoten um die vier Jahrzehnte regierende Herrscherin. Eine recht typische für ihre im großen und ganzen heitere Gemütsart und ihren praktischen Sinn sei zitiert: Auf eine Beschwerde des bedeutenden Gelehrten Joseph von Sonnenfels gegen die Willkür der Wiener Zensur, vergab sie ihm etwaige Angriffe gegen sie selbst (falls er sich solcher schuldig gemacht haben sollte), ebenso Angriffe gegen die Religion und die guten Sitten, da sie ihn solcher nicht für fähig hielt — es verblieben also noch dessen Angriffe gegen die Minister, und hier sah sie die Grenze ihrer Macht erreicht: „Ja, mein lieber Sonnenfels,“ rief sie aus, „da muß er sich selbst heraushauen, da kann ich ihm nicht helfen!“

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Trotz' nicht auf Väter Ehre - die eigne nur ist dein.
Spann' ich nicht selbst den Bogen, ist er nicht mein.
Begrab'ner Väter Ehre ist tote Ehre - mit eignen Wogen dringt der Strom zum Meere! Eisaias Tegnér

D.a.a.T.