Wie kommen unsere intoleranten rassistischen und lookistischen Medien
überhaupt dazu, jedes mal von einem „Mann“ oder einer „Gruppe
von Männern“ zu schreiben, wenn irgendwo eine bereichernde
Neuverhandlung der Regeln des täglichen Zusammenlebens stattgefunden
hat? Kaum steckt irgendwem ein Messer in den Eingeweiden, wird ein
Supermarkt überfallen oder einem Sanitäter für den Versuch, eine
Unantastbare zu berühren, eine Schnapsflasche auf der Schädeldecke
zerdroschen, dann ist sofort klar: der mutmaßliche Täter ist zwar
nur mutmaßlich ein Täter, aber nicht mutmaßlich sondern absolut
sicher ein Mann.
Woher wollen die das wissen? Gehen sie vom Äußeren aus? Vom Klang
der Stimme? Von der Frisur? Oder haben sie in der Hose nachgeschaut?
Orientieren sie sich am Kleidungsstil? Oder um es mit dem
Winsel-Gröni zu fragen: Wann ist ein Mann ein Mann?
Da lernen wir seit Jahren, dass es so etwas wie Männer und Frauen
gar nicht gibt, dass das nur soziale Konstrukte sind und Biologie ein
Unterdrückungsinstrument des Patriarchats, dass das Geschlecht
unabhängig von körperlichen Merkmalen und Verhaltensstereotypen
existiert und ausschließlich im Geist eines jeden Menschen
konstruiert und definiert wird, und dann kommen uns die Medien
permanent mit dem „Mann“, der eine Oma niedergeprügelt hat oder
einer Dreizehnjährigen das Handy geklaut oder eine „Schnittwunde
am Hals“ zugefügt hat, wie der politkorrekte Code für den Versuch
einer schariakonformen Schächtung einer ungläubigen Hure lautet.
Wenn es schon einen Kodex der Medien gibt, selbst gesicherte
Erkenntnisse über den mutmaßlichen Täter wie Hautfarbe oder
Herkunft lieber zu verschweigen, um die höchstpersönlichen Rechte
des mutmaßlich eventuellen Vielleicht-Kriminellen nicht anzutasten,
dann gehört dort doch eigentlich auch hinein, geschlechtssensibel zu
berichten und nicht in sexistischer Effekthascherei als Erstes immer
die reine Vermutung des Geschlechtes des Tatverdächtigen
hinauszuposaunen, als handele es sich um eine Gewissheit.
Warum also heißt es nicht einfach „eine Tatsverdachtsperson“
oder noch besser „ein Mensch“? Wie wollen wir aus einer
mordversuchenden oder messerstechenden straftatsgemutmaßten
Verdachtsperson einen besseren Menschen machen, wenn wir ihn/sie/es
oder wasauchimmer bereits am Anfang aller Bemühungen in ein
sexistisches, lookistisches Korsett stecken und ihm keinen Freiraum
zur Entfaltung seiner eigentlichen sexuellen Bestimmung lassen?
Vielleicht ist es ja gerade dieser unsensible, intolerante
Geschlechtsfaschismus, dem derdiedas Traumatisierte entfliehen
wollte, und nun ist ersiees in einer ebenso intoleranten,
diskriminierenden Drecksgesellschaft gelandet, wie er entflohen ist.
Ist es vielleicht die reine Enttäuschung, auch hier bei uns nicht
als das anerkannt zu werden, was es sein möchhte, das diese armen
Traumatisierten, die hier sexistisch zu „Männern“ schubladisiert
werden, die sie erst verzweifelt und dann wutentbrannt kriminell
werden lässt?
Bitte, liebe intellektuell anspruchsvolle Qualitätsmedien, gehet in
euch und überdenkt eure hetzereische, diskriminierende und
sexistische Berichterstattung! Verzichtet neben der Nennung des
Namens, der Hautfarbe und der Herkunft gefälligst auch auf die
Nennung des Geschlechtes und vor Allem auch auf die Nennung des Ortes
und des dort angeblich begangenen Verbrechens. Dann können Meldungen
lauten:
„In der Nähe des Wartehallengebäudes eines schienenbasierten
Verkehrsknotenpunktes kam es zu einer interkulturellen Diskussion
zwischen zwei Gruppen jugendlicher Personen, die zum Teil sehr
emotional geführt wurde. Den Verletzten geht es dank des
heldenhaften Einsatzes unserer Rettungskräfte inzwischen wieder
gut.“
Das klingt doch besser als:
„Am Bahnhof XY kam es zwischen zwei Gruppen junger Männer zu einer
Messerstecherei, drei Verletzte wurden mit Stichwunden in das
örtliche Krankenhaus eingeliefert.“
Also, reißt euch zusammen, Irgendwasmitmedienschaffende! Sonst muss
ich noch zu Twitter wechseln, was ich echt vermeiden möchte, und
dort den Hashtag „#no_man!“ gründen.
Vor „shitstorms“ knickt ihr je immer gerne ein...
1 Kommentar:
Oh Mann, oh Mann...nein oh Frau?..äh auch nicht?...dann also oh Mensch, oh Mensch geschätzter Fragolin! Die nehmen das noch als Denkanstoß und machen das wirklich so wie Sie das zum Schluß "vorschlagen". Indoktriniert genug wäre die Relotiuspresse ja.
MfG Michael!
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