Heute vor 90 Jahren, am 26.2.1929, vollendete Richard Strauss sein op. 78: »Austria«, nach einem Gedicht von Anton Wildgans, für Männerchor und Orchester:
Österreichisches Lied
Wo sich der ewige Schnee
spiegelt im Alpensee,
Sturzbach am Fels zerstäubt,
eingedämmt Werke treibt,
wo in der Berge Herz
dämmert das Eisenerz,
Hammer Gestein zerstampft,
zischend die Schmelzglut dampft,
wo durch der Ebene Gold
silbern der Strom hinrollt,
Ufer von Früchten schwillt,
hügelan Rebe quillt,
Pflügerschweiß, Städtefleiß
hat da die rechte Weis'
was auch Geschick beschied,
immer noch blüht ein Lied.
Österreich heißt das Land!
Da er's mit gnädiger Hand
schuf, und so reichbegabt,
Gott hat es liebgehabt!
Ein »Gelegenheitswerk« ohne Zweifel — und dennoch: auch die Handgelenksübungen eines großen Meisters sind Kunstwerke!
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P.S.: 2019 werden aus Anlaß der siebzigsten Wiederkehr des Todestages des Komponisten am 8. September 1949 immer wieder Werke von Richard Strauss zwischen die tagesaktuellen politischen und sonstigen »Anmerkungen zum Zeitgeschehen« eingestreut werden.
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