Tierschützer haben im Bezirk St. Pölten laut Medien gegen Massentierhaltung protestiert und vom Dach eines Schweinemastbetriebes Transparente mit „Stroh statt Beton“ entrollt.
Eine ehrenwerte, gute Aktion, wäre sie zu Ende gedacht worden, denn das „actio est par reactionem“- Prinzip wurde dabei völlig vergessen. Wenn ich so durch Supermärkte schlendere (natürlich begleite ich meine Frau oft beim Einkaufen, nicht gerade meine Liebligsbeschäftigung – aber es wäre unfair, sie alles schleppen und mich danach bekochen zu lassen), wundere ich mich jedesmal über die Fleischpreise und frage mich, wie viel der produzierende Bauer noch bekommt bei weniger als 5€ für ein Kilogramm Schweinefleisch oder 10€ für 3 kg Hühnerflügerl. Aber der Österreicher braucht einmal sein Kotelett, Schnitzerl oder Grillhenderl, und als Gabelfrühstück eine Extrawurstsemmel (die unter „Kommissar Rex“ Kultstatus erreichte).
Was ist schlecht daran, mehrmals wöchentlich fleischlos zu essen – ja das sage ich, der sehr gerne Rind-fleisch isst, aber ein Eierschwammerlgulasch sogar mehrmals wöchentlich (wenn's Eierschwammerl gibt); auch die Bärlauch- und Spargelzeit sind für mich kulinarische „Hoch“zeiten.
Sogar der berühmte Gastrokritiker Wolfram Siebeck sagte einmal in einem Interview, dass er mehrmals wöchentlich auf Fleisch verzichtet, nicht aus den Gründen, aus denen die „Vier Pfoten“-Aktivisten verzichten, sondern aus dem Grund, dass es so viele wunderbare Alternativen zu Fleisch gibt.
Und dann wundern sich die Leute, dass das 4€-Sonderaktion-Schweinefleisch die Konsistenz einer Schuhsole hat, aber raunzen, wenn ein gute Ware das Doppelte kosten würde. Man kann es einfach nicht allen recht machen.
Mein Vorschlag: es gibt keine Massentierhaltung mehr, die Viecher laufen auf der freien Wiese herum, werden täglich gestreichelt und mit Bier massiert, dafür darf der Bauer für sein Rindfleisch 50€ verlangen und für das von der Sau 15€.
Das gäbe ein Getöse!
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