Mittwoch, 28. Oktober 2015

»Eine Alpensymphonie«

... die letzte große Tondichtung von Richard Strauss, wurde heute vor hundert Jahren, am 28. Oktober 1915, unter der Stabführung des Komponisten von der Dresdner Hofkapelle uraufgeführt:


Hier eine frisch-fröhliche Aufnahme (2009 BBC Proms) mit der Staatskapelle Dresden unter Fabio Luisi. Vielleicht für manchen ein wenig zu schnell — einige Kommentarpostings bei Youtube gehen in diese Richtung ... ... ich teile sie nicht unbedingt: Luisi dirigiert m.E. das Werk zügig schnell, aber keinesweg zu schnell, und weiß durchaus seine Passagen auch schwelgerisch auszukosten, v.a. das »zentrale« Gipfelerlebnis (ca. min 25:30) gelingt ihm ganz vortrefflich (denn da kommt mir bei vielen Interpretationen die Wiederkehr des »Alpen-Motivs« nicht ganz harmonisch rüber). Doch wer's ein wenig gemächlicher hören will, dem sei (die bereits im vorjährigen Richard-Strauss-Gedenkartikel präsentierte) meisterliche Aufnahme der Wiener Philharmoniker unter dem Grand Old Man der Dirigenten, Bernard Haitink, (2012, gleichfalls von den BBC Proms) zum Vergleich anempfohlen:


Der Komponist übrigens war noch deutlich schneller unterwegs als die beiden: er brauchte mit dem Bayerischen Staatsorchester in seiner Einspielung aus 1941 knapp 46 min., verglichen mit Fabio Luisis 50 min. (und gar erst Haitinks ca. 52 min.) geradezu eine Bergtour im  Geschwindschritt!

Gleichgültig, welche Interpretation man bevorzugt: wer spätromantische Musik liebt, wird ca. fünfzig Minuten bestes »Kopfkino« einer idealen Alpenwelt genießen können. Es gibt nicht viele Musikstücke, die so unmittelbar auch den musikalischen Laien ansprechen ... ... nein: »anspringen« wäre wohl der bessere Ausdruck!

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