Also: der Insel natürlich, nicht der Heiligen. Und verfaßt darüber einen seiner vielen, lesenswert dahingeplauderten Artikel (Mein Gott! So ruhig über die Dinge plaudern möcht' ich können in Zeiten wie diesen — aber dafür muß man vermutlich ein finanziell stabilierter professor emeritus sein, unsereiner pflegt seine Nerven im Wettkampf des freien Marktes zu sehr zu verschleißen, als daß da für Ruhe — außer der dann irgendwann im Grabe — noch viel Muße wäre!) ...
In einem muß ich ihm freilich widersprechen: »Er hat jetzt viel Zeit für Strandspaziergänge«, schreibt der Professore im zweiten Absatz. Nein, hatte er sicher nicht, denn er wurde im Inselzentrum durch Wachposten daran gehindert, sich mehr als eine geringe Distanz von seinem Deportations-Quartier Longwood zu entfernen. Einmal gelang es ihm (zum tiefen Entsetzen seiner Bewacher, denen er einfach davongaloppiert war), nur ein einziges Mal ... sonst lebte er — mal wutschnaubend, mal lethargisch — in bzw. rund um Longwood bis zu seinem Tod. Auch das in meinem Artikel zum 22. Juni 2015 gezeigte Bildchen eines am Strand sinnend stehenden Napoleon ist pure Fiktion (es sei, denn, es wollte exakt den einen Augenblick porträtieren, zu dem Napoleon seinen Bewachern ausgebüchst war).
Und an Prof. »Silvæ« (so er auf diesem Blog vorbeischauen sollte) — und natürlich nicht nur an ihn! — ergeht die herzliche Einladung, bei Gelegenheit Jean Paul Kauffmanns Buch »Die dunkle Kammer von Longwood. Meine Reise nach St. Helena« (Wien, Zsolnay, 1999, ISBN 3552049169) zu lesen. Die Lektüre hat ihren eigenen Reiz ...
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