Dienstag, 5. Juli 2011

Ein tiefer Blick in die »österreichische Seele«

... — oder bessergesagt: in den Abgrund, der sich statt dieser in vielen, allzu vielen Fälle auftut! — wird uns durch einen ausgezeichneten Kommentar von »Franziska Malatesta«, der heute auf »Unterbergers Tagebuch« veröffentlicht wurde, vermittelt:
Geht man auf der rechten Straßenseite der Augustinerstraße Richtung Albertina, kommt man neben der Augustinerkirche an einigen Vitrinen vorbei. Dort wird vom Kunsthistorischen Museum Werbung für den Besuch der Schatzkammer gemacht, mit einem Plakat in englischer Sprache: "Sorry, we don't have emperors but we have their jewels."

Nichts könnte den Geist dieser demokratischen Republik (Republik allein sagt ja über den Grad der Verrottung eines Staates nichts aus) besser beschreiben als dieser Text. In ihm versammelt sich alles, was ich an diesem Staat ablehne: Das Ressentiment von regierenden Hausmeistern, die Niedrigkeit, Gemeinheit und die Rancune von Knechten, die aufs Pferd gekommen sind, aber nicht reiten können, die unterirdische Verdächtigung von allem und jedem, das über ihnen ist, seien es Leistungswillige, Gebildete und Herausragende, sei es Kultur, Kunst, gutes Benehmen, Anstand, das Beharren auf überlieferten Werten und Bräuchen, die nichts anderes darstellen, als die Summe der Erfahrungen, die den Vorfahren zuteil wurden, das Beharren auf Begriffen wie Ehre, Gottvertrauen, Loyalität, Treue, Standfestigkeit, Opferbereitschaft. Sie haben niemanden über sich, schon gar nicht Gott, in dessen Namen sie nicht grüßen mögen.

Indem sie die gestohlenen habsburgischen Kronjuwelen, aber auch die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches, die Ordensmäntel des Ordens vom Goldenen Vließ zu "haben" glauben und sich mit diesen unsäglich dummen, dreisten und lächerlichen Plakaten in Szene setzen, zeigen sie, wes Geistes Kinder sie sind.
Prägnanter kann man's eigentlich nicht ausdrücken. Danke, Frau »Malatesta«!