Es wurde hier fast alles zum Thema gesagt.
Ja, auch der Zar hätte ein Motiv einen Verräter zu „kreuzigen“, aber die Ereignisse der letzten Monate weisen eher auf eine andere Ereignisabfolge hin.
Schon der Marsch auf Moskau war strategisch ein Witz und ich habe es als Aufplatzen westlicher Eiterblasen identifiziert, um Maulwürfe und trojanische Pferde, die es ganz sicher in Rußland gibt, aufzuspüren. Ob das funktioniert hat, kann ich nicht sagen.
Danach regelte man das Problem über Lukaschenko und Wagner begann eine „zweite Front“ in Weiß-rußland aufzubauen, offenbar um die Polen in Schach zu halten bzw. dem Westen eine Botschaft zu übersenden.
Kurzum, Putin hatte nicht wirklich einen Grund und vor allem der Zeitpunkt ist wichtig, da stimme ich Thomas Röper vollkommen zu (siehe www.anti-spiegel.ru/2023/was-ueber-den-tod-von-prigoschin-bekannt-ist-und-wer-dahinter-stecken-koennte/)
Doch wenn die These vom fingierten Marsch auf Moskau stimmt, dann hatte der Westen einen guten Grund den Verräter Prigoschin in die Luft zu jagen.
Mich erinnert das Ereignis eher an die Protassewitsch Festnahme (hier geht es zum einstigen Helden über Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Raman_Pratassewitsch)
Nur war der nicht so wichtig, um ihn gleich zu töten – der sollte im Gefängnis verschimmeln. Der junge Ukrainer hatte sich mit dem Westen verbündet, geriet aber dann in Konflikt mit diesem und es deutet sehr viel daraufhin, daß er danach verraten wurde. Die Details würden jetzt zu weit führen.
So in etwa sehe ich auch die Prigoschin-Affäre. Der Wagner-Chef kooperierte zum Schein mit dem Kraken, beendete aber dann die geplanten Vorgänge und brach die Kontakte ab.
So etwas verzeiht man im Westen nicht. Und wer behauptet, daß westliche Dienste in Rußland nichts bewegen können, sollte nochmals über die Bücher gehen.
7 Kommentare:
Ich bin erstaunt, wie viel Macht und Einfluss Sie "dem Westen" - wenn es Ihnen hier gerade einmal propagandistisch passt - zuschreiben. Sonst entnehme ich diesem Blog immer nur, dass der Westen längst moribund und mit seinen allerletzten Zuckungen auf dem Sterbebett liegt - umgeben von triumphierenden und hohnlachenden Russen, Chinesen, Nordkoranern etc.
Cher (chère?) Anonym,
na, tun Sie nicht so verwundert! Eine Bombe in ein Flugzeug zu schmuggeln, das bringt auch ein "moribundes" Regime zusammen, no problem! Auch die Hitlerei konnte bspw. noch 3 Wochen bevor der Föhrer sich die finale Kugel durch den Kopf jagte, einen Bonhoeffer (und viele andere) hinrichten lassen — als ob sie damals nicht akut ganz andere Sorgen gehabt hätten ...
Außerdem: welchem Artikel dieses Blogs entnehmen Sie ihre dramatisiedende Schilderung:
Sonst entnehme ich diesem Blog immer nur, dass der Westen längst moribund und mit seinen allerletzten Zuckungen auf dem Sterbebett liegt - umgeben von triumphierenden und hohnlachenden Russen, Chinesen, Nordkoranern etc.
Werter Le Penseur,
so oft und gerne ich Ihnen zustimme, hier glaube ich doch, daß hier Putin selbst den letalen Auftrag erteilt hat, sonst würde er nämlich schwach erscheinen bei Verrat und das kann er sich schlicht nicht leisten (und Occam's Razor wäre auch Genüge getan).
Just my 2 cents & stets der Ihre,
Tomj
Prigoschin hat in Afrika mächtige Interessen gestört.
Z.B. Frankreich ist da nicht zimperlich, Geenpeace kann das bestätigen.
Die Konzern- und Staatsinteressen in Afrika sind erheblich, da ist sehr viel Geld im Spiel.
Wer immer dafür verantwortlich ist, er hat offensichtlich zuerst eine Enthauptung von Wagner beabsichtigt.
Die Wahl des Zeitpunkts spricht eindeutig für Putin- und BRICS-Gegner.
Für Rußland jedenfalls war/ist Wagner von großem Nutzen.
Wem man das noch zutrauen kann ist natürlich der Auftraggeber der Pipeline-Sprengung.
Putin jedenfalls wird in absehbarer Zeit bei der Wahl seiner Verkehrsmittel sehr vorsichtig sein.
Sehe ich auch so. Die Extremisten haben hier aber ein ideologisches Problem. Dass ihr größtes Idol ihr zweitgrößtes Idol kaltblütig eliminiert hat, können sie nicht ertragen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Deshalb muss es der altböse Feind „Westen“ gewesen sein, der Prigoschin vom Himmel in seinen Sehnsuchtsort Hölle geholt hat. (Lieblingsspruch von Prigoschin: „Ich komme in die Hölle. Aber da werde ich der Beste sein. Hahaha!“ Solche Sprüche imponieren den Populisten.)
@Anonym 26 August, 2023 12:21
Eine Ansammlung von Behauptungen, Lügen und Projektionen macht noch keinen guten Kommentar.
Do better!
Der Spiegel meldet, russische Behörden hätten Prigoschins Tod „offiziell bestätigt“. Das ist nun allerdings ein starkes Indiz, vom genauen Gegenteil auszugehen. Warten wir also ab, wann uns Prigoschin mit seinem nächsten Video aus der Sahelzone beglückt.
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