Mittwoch, 30. August 2023

Einstellung – statt "Haltungsjournaillismus"

von kennerderlage
 
 
War in dieser Schnelligkeit und Eindeutigkeit nicht zu erwarten, aber ist umso erfreulicher (auch wenn es medial lautstrak beschwiegen werden wird — wollen wir wetten!?): 
Ermittlungen gegen Till Lindemann eingestellt
 
Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen gegen Till Lindemann (Rammstein) eingestellt. Nach all den Vorverurteilungen in den Medien, die angeblich auf eidesstattlichen Erklärungen von Opfern beruhten, darf man das getrost als Sensation bezeichnen.
Bisweilen funktionieren noch Teile von Rechtsstaatlichekti in Schland. Das ist zwar erfreulich, sollte aber nicht zu naivem Optimismus Anlass geben, dass das auch in wirklich wichtigen Fragen so sein wird ...
 

5 Kommentare:

Gisela hat gesagt…

Selbst BILD, an sich Hubert Aiwanger in Treue fest verbinden, betitelt seinen heutigen Kommentar: „Herr Aiwanger, es reicht!“ Ist das aus neurechter Optik auch linker „Haltungsjournalismus“?

Le Penseur hat gesagt…

Ohne dem Kollegen kennerderlage vorgreifen zu wollen ...

Chère Mme. (Mlle.?) Gisela,

ob das aus „neurechter Optik“ ein linker „Haltungsjournalismus“ ist, kann ich, da ich eben kein „Neurechter“ (whatever that may be ...), sondern ein alter Libertärer / Konservativer / Nonkonformist bin, nicht beurteilen. Fragen Sie dazu einfach einen Neurechten (wenn Sie einen finden).

Aber ich sage Ihnen gern, wofür ich es halte: für die in unseren Medien seit einigen Jahren nur zu typische, servile Anbiederung eines Journaillisten (d.h. einer Redaktion, denn einer allein wäre zu bedeutungslos und traut sich das nicht zu entscheiden!) an den momentan mächtiger erscheinenden Politruk, dessen Gunst man sich nicht verscherzen will.

Mit einem Wort: ordinäre Schreibhurerei, für die der Begriff „Haltungsjournalismus“ noch viel zu hochgestochen wäre ...

Gisela hat gesagt…

…womit Sie, verehrter Penseur gleichzeitig implizit sagen, dass Sie Aiwangers juvenile weltanschauliche Aktivitäten für nicht medial kritisierenswert halten. Was aus libertär-konservativ-nonkonformistischer Sicht, sagen wir mal, denkoriginell ist.

Anonym hat gesagt…

@Penseur: zur Schreibhurerei unserer linken Gutmenschen-Journaille fällt mir Ayn Rand ein, die intellektuelle Begründerin des Libertarismus. Eine ihrer bekannten und wohltuend nüchternen Leiterkenntnisse war, im Anschluss an ihren philosophischen Meister Nietzsche: „Es ist die wesensmässige Bestimmung der breiten Masse der Bevölkerung, dass sie zur Idiotie hinneigt.“ Das gilt analog natürlich auch für die breite Masse der Schreiberlinge.

Le Penseur hat gesagt…

Was Sie, chère Mme. (Mlle.?) Gisela,

als "Aiwangers juvenile weltanschauliche Aktivitäten" aufzublasen belieben (der war damals gerade mal 17 Jahre alt), ist weitaus harmloser als die in reiferen Jahren (nämlich im Alter von Uni-Studenten und danach) von diversen linken und grünen Politruks (zB von J. Fischer oder auch von jener Figur im Bellevue) vertretenen Ansichten und gesetzten Aktionen, die allerdings medial keineswegs mit jenem Schaum vor dem Mund kritisiert wurden und werden, wie ein Schülerulk eines 17-jährigen, bei dem nicht einmal feststeht, ob er überhaupt ihm zuzurechnen ist.

Das aus libertär-konservativ-nonkonformistischer Sicht korrekt unterscheiden, bewerten und sachlich einordnen zu können, ist keineswegs (wie Sie abschätzig meinen) "denkoriginell", sondern ganz normale Verstandestätigkeit, die offenbar schuldkultbesessenen Germano-Masochisten nicht mehr zugänglich ist.

Aber so ist das halt mit ideologischen Verblendungen: irgendwann kippen sie einfach ins Lächerliche. Das Problem dabei ist nur, daß die lächerlichen Eiferer ihre Lächerlichkeit nicht einmal wahrzunehmen imstande sind.

Daß Aiwangers Tag (oder vielleicht sogar: Stunden) gezählt sind, ist m.e. ziemlich evident, macht aber die verlogene Widerlichkeit, mit der die polit-mediale Mafia diese Hinrichtung inszeniert, auch nicht weniger abstoßend.

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P.S.: ich persönlich hätte mich an Aiwangers Stelle schon längst mit dem bekannten Zitat des letzten Königs von Sachsen aus der Politik verabschiedet — aber genau deshalb bin ich auch kein Berufspolitiker — und auch kein sonstiger Funktionärs-Fuzzi welcher Art von Organisation auch immer — geworden (obwohl ich darum einige Male angegangen wurde), sondern habe mein Geld auf anständigere Weise verdient. Aber sowas ist für einen, der seit über 20 Jahren von der Politik (und gar nicht schlecht!) leben will, vermutlich nicht so leicht und erklärt sein aktuelles Verhalten, das zwischen Trotz und Jämmerlichkeit schwankt.