Donnerstag, 10. August 2023

Fußnoten zum Donnerstag

 

Unvaccinated lives matter.

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Zurück in der Heimat, Grüße aus dem Ahrtal, äh, nein, aus der Südsteiermark. Die letzten Wochen verbrachten wir im Norden auf dem Wasser, hier im Süden erwarten uns die Folgen des Gegenbesuches. Der Keller ist inzwischen wieder leergelaufen, Bodenabfluss sei Dank, nun gilt es die frische und zum Glück recht dünne Naturbetonschicht wieder vom Estrich zu spachteln und die an akuter Feuchtigkeit verblichenen zu tief gelagerten Gegenstände zu entsorgen. Der Garten hat sein temporäres Gastspiel als See beendet und der wissenschaftliche Test, ob Landpflanzen zur Aquakultur geeignet sind, resultierte in einem negativen Ergebnis für die Landpflanzen. Nachtschattengewächse sind nun einmal keine Schilfart und in Verbindung mit Feuchte sehr fäulnisaffin. Die Ernte fällt dieses Jahr aus. Oder eher ins Wasser. Und leider kann man das Zeug nicht mal kompostieren.

Wir waren von langjährig schwedenerfahrenden und somit schwedenerfahrenen Freunden mit norwegischem Migrationshintergrund und erstaunlich geringen Integrationsschwierigkeiten eingeladen, sie bei einer ihrer alljährlichen Touren zu begleiten, die sie mit einem angemieteten Hausboot unternehmen – weitab jeglicher Touristenströme und Zivilisationseinflüsse, deshalb auch teilweise mit geringer oder ganz fehlender Anbindung an die globalen Informationskloaken. Tagelange Nachrichtenabstinenz, ja sogar das Fehlen jeglicher auf Zivilisation schließen lassender Geräusche tut gut, auch wenn die Erderhitzung uns nicht die Gnade eines kleinen Besuches gewährte und wir den eingepackten Notpullover über zwei Wochen lang tragen mussten. „Warum fahrt ihr im Sommer in den Norden?“, wurden wir kopfschüttelnd gefragt, aber jetzt können wir einige zurückfragen: „Warum macht ihr im Sommer Urlaub im verregneten Österreich?“ Das Wetter war mies, aber nicht mieser als in der Untersteiermark, Schneestürme wurden nicht prognostiziert und Italientiefs kommen wohl bis Leibnitz, aber nicht bis Rättvik. Der Golfstrom ist zwar auch von den schwedischen Seen hunderte Kilometer entfernt, aber trotzdem weit näher als an Deutschland oder gar Österreich. Und die Tage sind länger und die Nächte deutlich kürzer, was das abendliche Angeln im See zu einem stundenlangen Ruheritual werden lässt. Wenn auch im Regen etwas einschläfernd.

Das Wichtigste aber, und das war unsere größte Sorge bei der Planung eines Nordurlaubes – auch ohne Strandparty, Halligallipark und Riesenrutsche, Fernsehdauerbeschallung oder Internetsurferei in TikTokSümpfen, ja nicht einmal Mitternachtssonne oder Polarlicht, denn dafür war der Norden nicht nördlich genug, hat es den Kindern Spaß gemacht und gefallen. Und sie haben Elche gesehen. Ist ja auch was. Und mehr Bücher gelesen als im Rest des Jahres. Sogar das Kinderseelen inzwischen rassistisch verseuchende ungegenderte „Pippi Langstrumpf“, einst gefeiert, jüngst geschmäht. Na da werden die Linkstrolle ja wieder Schnappatmung bekommen...

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In dem letzten, wenige Stunden umfassenden, Internetzeitfenster fern der Heimat habe ich, Asche aufs Haupt, Danisch, reitschuster.de und tkp.at konsumiert und kommentiert. Ich hatte ja schon zu Beginn meiner Auszeit den Verdacht, der Irrsinn würde auch ohne meine Anteilnahme ungebremst weiter kreisen, und ich behielt leider Recht…

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In den Niederlanden werden „Geflüchtete“ wegen Wohnuraummangel (wir erinnern uns, von dort kommt die zutiefst humanistische Idee der Zwangsaussiedlung von vor Allem alten Menschen, die zu viel Wohnraum beanspruchen) inzwischen auf Kreuzfahrtschiffen untergebracht. Die luxuriöse Ostsee-Fähre Silja Europa zum Beispiel, die in Rotterdam als „Geflüchtetenunterkunft“ dient, kann man sich sogar per virtuellem Rundgang ansehen – für Menschen, die wertvoller sind als Gold, ist eben das Beste nur gut genug. Und jetzt kommt auch das etwas kleinere, aber nicht weniger feine Kreuzfahrtschiff „Ocean Majesty“ hinzu.

Wann wir beginnen, Flugzeuge und ICE-Einheiten als „Geflüchtetenunterkünfte“ umzurüsten, weiß ich nicht, aber da gibt es ja auch einige inzwischen nicht mehr benötigte Garnituren. Und die verbliebenen Space-Shuttles sind doch auch noch nicht verschrottet, oder?

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Ist es Kriegstourismus und Abenteuerurlaub lebensmüder Sensationsgeier und Schaulustiger, dass, wie die „Weltwoche“ recherchiert hat (jaja, die schreiben nicht nur Agenturmeldungen ab sondern recherchieren auch inestigativ selbst, sind also „rächz“), die Flixbus-Flotte mit Fahrten nach Kiew und Lemberg komplett ausgebucht ist?

Muss wohl so sein, denn wer würde sonst in ein angeblich von russischem Bombenhagel verwüstetes Land reisen, aus dem er gerade mühsam „geflüchtet“ ist?

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Der Botschafter Israels wurde in Berlin aus einem Cafe geworfen. Ein schwerer Affront, der zum Aufmarschieren der üblichen Kreischbojen führte. Blöd nur, dass der Cafe-Besitzer selbst Jude ist und dies tut, weil er als strammer Linker die Politik des „rechten“ Staates Israel ablehnt, weshalb er ja auch lieber in Berlin wohnt, wo diese „Ablehnung Israels“, selbst wenn sie unter Fahnenverbrennungen und Mordgebrüll gegen alle Juden gipfelt, unter den Linken höchstes Wohlwollen genießt.

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Ach ja, in Schweden fand ja auch diese komische Koranverbrennung statt. Habe ich nur am Rande miterlebt und nur durch die ungewohnten Grenzkontrollen bei der Rückreise auf den Radar bekommen. Nach dem ersten Gebrüll über diese Schandtat eines „Rechtsradikalen“ las ich dann irgendwo am Rande, dass der „rassistische islamophobe Provokateur“ ein Iraker ist. Der weiß vermutlich genau, warum er „islamophob“ ist. Und abgesehen davon, dass ich das Verbrennen von Büchern generell für eine unappetitliche Angewohnheit halte (ebenso wie das Löschen von Blogs, Videos und Accounts; Verbrennungen werden nicht besser, wenn man sie virtuell durchführt) und deshalb auch Verständnis für eine sachliche Ablehnung solcher Aktionen besitze, und überhaupt immer wieder glaube, eine solche Aktion wäre, besonders von einem Iraker begangen, in Bagdad eher angebracht als in Stockholm, fehlt mir auch jedes Verständnis für das blutrünstige Wutgeheul der Religionsfanatiker und ihrem Gebrüll nach Blut. Sie geben damit nämlich automatisch jedem Recht, der sich gegen diese Religion ausspricht, die damit ein ganz offensichtlich blutrünstiges Potential besitzt. Ehre denen, die dieses Potential ignorieren und ihre Religion friedlich leben und auf Provokationen diplomatisch antworten, aber die Frage, ob diese wirklich die Mehrheit bilden, scheint noch nicht endgültig beantwortet. Und lautes Gebrüll: „Ich werde dir mit Blut und Schmerzen beibringen, wie friedliebend ich bin!“, klingt eben nicht sehr überzeugend und könnte als Schuss ins eigene Knie interpretiert werden.


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Besonders von mir geschätzter Fragolin!

"Tichy Wecker" berichtet heute morgen: "Antifa stellt Adressen von AfD-Politikern ins Netz und ruft zu Gewalt auf!"

Selbstverständlich verurteilen alle Parteien diese Aktion und heimlich freuen sich diese Heuchler.

Es geht also alles seinen inzwischen gewohnten Weg "im besten Deutschland aller Zeiten", geschätzter Fragolin und während Ihres Urlaub hat sich nichts verbessert.
So einen langen Urlaub (bis sich etwas verbessert) können Sie wahrscheinlich nicht machen?

MfG Michael!

Sir Som hat gesagt…

Werter Fragolin,

es ist immer wieder ein Vergnügen, Ihre perfekt sarkastisch formulierten Gedanken zu lesen, wofür ich Ihnen hiermit ganz herzlich danken möchte.

Ich persönlich habe als geborener Wiener vor wenigen Jahren meinen Seelenfrieden in einem kleinen Dorf in den Bergen südlich von Wien gefunden. Seither ist jeder Tag für mich - trotz Berufstätigkeit - wie Urlaub, ich lebe hier in einer anderen Welt, abseits all des Wahnsinns.

Da der Garten meines (alten, inzwischen fertig renovierten) Hauses voriges Jahr neu und mit Hochbeeten gestaltet wurde (Hanglage, war völlig verwildert), kann ich mich nun auch der absolut befriedigenden Gartenarbeit widmen. Meine Nachtschattengewächse haben das irre Wetter der letzten Tage zum Glück gut überstanden, ein wenig Hochbinden der vom Sturm verletzten Ästchen hat die verschiedensten Sorten der prall mit noch weitgehend grünen Früchten gefüllten Blütenstiele von der Bodenfeuchte befreit. Trotz aller Widrigkeiten zeichnet sich eine gute Ernte ab :))

Beste Grüße!

Fragolin hat gesagt…

Werter Sir Som,
danke für die netten Worte und Gratulation zu den gärtnerischen Erfolgen! Leider habe ich in meinen inzwischen zwei Gärten nur wenige Tomaten unter einem Schutzdach stehen, und die sind ironischerweise vertrocknet, weil unser "Gießdienst" dachte, bei Regen müsse man eh nichts tun. Der größere ungeschützte Rest ist schlicht ersoffen und von Fäulnis zerfressen, ein Totalausfall wie auch die Gurken. Dafür haben es die Kohlbeete ganz gut überstanden und Kürbis und Zucchini wuchern regelrecht. Jetzt kommt ja zur Erholung doch noch einmal der Sommer zurück - was Klimahysteriker wahrscheinlich wieder in den Wahn treibt, freut mich schlicht und ergreifend.
MfG Fragolin

helmut-1 hat gesagt…

"...und wir den eingepackten Notpullover über zwei Wochen lang tragen mussten. „Warum fahrt ihr im Sommer in den Norden?“, wurden wir kopfschüttelnd gefragt,..."

Nun ja, soll ich jetzt wieder den "Besserwisser" rauskehren? Etwas muss ich aber doch dazu sagen. In meiner Sturm- und Drangzeit, als wir auch in Schweden gearbeitet haben, da wussten wir genau, wie die Wetterverhältnisse in Skandinavien sind. Auch unsere Nordlandfahrten planten wir immer genau um die Sommersonnenwende, weil da in Norwegen "Hochsommer" ist. Stabile Wetterverhältnisse und Temperaturen bis 30°.

Bereits ab der 2. Hälfte Juli wirds unbeständig und unsicher, - ich habe schon mal in Stockholm am 29. August Schneeregen erlebt.

Hab noch schöne Fotos von Mo i Rana, wo der nördliche Polarkreis durchgeht, gerade um den 21. Juni herum. 3 m hohe Schneewächten links und rechts der Bundesstraße, und wir sind in der Badehose oben auf dem Schnee gesessen.

Wohlgemerkt, das sind meine Erinnerungen, die 50 Jahre zurückliegen.Ich hoffe, dass sich auch aufgrund der Klimapropaganda da nichts wesentlich verändert hat. Will nächstes Jahr mit meiner Frau diese Touren wieder machen, mit meinem Selbstversorger-Gespann (Wohnmobil mit angehängtem Wohnwagen mit Tandemachse, insgesamt 18 m lang).

Da ich zu den fanatischen "selbstversorgenden Wildcampern" gehöre, meine Frage: Gilt das noch in Skandinavien, die alte 3-Tage-Regel? Würde mich interessieren.

Norwegen ist übrigens eines der wenigen Länder in Europa, die es meiner Meinung nach in Bezug auf landaschaftliche Schönheit mit Österreich "aufnehmen" können. Die schönste Strecke ist Oslo-Bergen, wobei es da die obere und die untere Fahrtmöglichkeit gibt. Die obere ist landschaftlich schöner, schon durch die vielen Wasserfälle.

Der Unterschied zu Rumänien: In Norwegen kann man die Schönheiten der Landschaft mit dem Auto entdecken, in Rumänien nur teilweise. Da muss man auch schon mal die Beine in die Hand nehmen. Ich kenne die Westkarpaten, die Südkarpaten und die Ostkarpaten, - aber da muss man schon bereit sein, mal tagelang zu wandern. Dann wird jeder verstehen, als Kenner der österreichischen Landschaften: Ich habe durch den Umzug nach Rumänien in dieser Hinsicht nichts verloren, - umhgekehrt- ich habe dazugewonnen.

Anonym hat gesagt…

...fehlt mir auch jedes Verständnis für das blutrünstige Wutgeheul der Religionsfanatiker und ihrem Gebrüll nach Blut ...

Fehlt mir auch, unbedingt, überhaupt keine Frage! Aaaber: WAS ZUM GEIER HAT MAN DENN ERWARTET ??? Dass DIE ein bisschen schüchtern meckern /höflich protestieren, oder was?
Wenn DIE frech werden, sind sie scharf zu ducken, aber doch nicht: Absichtlich vor das Schienbein zu hacken!