Montag, 9. Mai 2016

Heute vor achtzig Jahren

... wurde der italienische König Viktor Emmanuel III nach dem Abschluß des Abessinienkrieges zum Kaiser von Abessinien proklamiert (ob er sich auch als »Löwe von Juda« bezeichnete, konnte ich nicht herausfinden, glaube aber eher: nein). Ein tiefsitzendes Trauma, das offenbar bis heute Schwarzafrikaner (insbesondere die Bewohner des hübschen Ländchens Eritrea, die sich seit ihrer Unabhängigkeit von Äthiopien wie die Karnickel vermehren) veranlaßt, sich auf seeuntüchtigen Booten über das Mittelmeer Richtung Italien zu bewegen, um sich dann von vertrottelter EU-Marine aus Seenot retten zu lassen, und danach von Mutti & Consorten freudig willkommen geheißen zu werden.

Die Rache des kleinen Mannes, sozusagen. Weil der gnomenhafte König Italiens sich von Hitler angeblich nicht ernstgenommen fühlte. Es sind oft die Treppenwitze der Weltgeschichte, die die Nachkommen am meisten schmerzen ...


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P.S.: ... à propos Abessinien ... (die Wiener unter meinen Lesern können jetzt weiterklicken, denn die kennen die Geschichte vermutlich schon) ...

Also: die erste Selbstbedienungskette in Österreich war der LÖWA (gegründet von Walter Löwe, bald im Besitz von Jenö Eisenberger). Letzterer stellte (noch als honoriger Kommerzialrat und angesehener Kunstsammler) zu vorgerückter Stunde gerne die Rätselfrage: »Was ist der Unterschied zwischen Kaiser Haile Selassie und mir?« ... und beantwortete sie selbst: »Haile Selassie ist der Löwe von Juda, und ich bin der Jude von Löwa!«

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