Yes Sir, I could boogie ...

 

1977 war es also — ich habe soeben nachgesehen —, als das Liedchen »Yes Sir, I Can Boogie« auf allen Kanälen rauf- und runtergespielt wurde, und im Gegensatz zu den Augen, die man schnell und netzhaut-schonend schließen kann, geht das ja bei den Ohren nur mit den Händen (auch dann nur unvollkommen!). Und damit entkam man dem Hit der Saison faktisch nicht.

 

Irgendwann war er dann »aus den Charts« (hat man das damals schon so genannt? Ich erinnere mich nicht mehr ...), und da das Duo Baccara danach eigentlich nichts Nennenswertes produzierte, landete der Ex-Hit (wie man ihn dann wohl nennen mußte) als Verlegenheits-Pausenfüller in Regionalfunk-programmen, oder wurde bei Feuerwehrfesten von der allgemein beliebten Band »Poldi Huber & seine Glühwürchen« von zwei sangesfreudigen Dorfschönen (»Und jetzt singen Gabi Oberhuber und Dorli Mitterbach Jes sör, ei kän bugi ... bitte einen ordentlichen Applaus!«) als Cover-Version vorgetragen.

Warum ich darauf komme? Wie mir die allwissende WeltWeiteWebe gerade verriet, ist eine der beiden Baccara-Damen, nämlich María Mendiola, heute mit 69 Jahren überraschend verstorben.

Also hören wir — ältere Semester, wie ich, nostalgisch und jüngere Leser mit Staunen, was früher so als Hit bezeichnet wurde — noch einmal den Song in einer damaligen Aufnahme mit den originalen Damen (die sich übrigens einige Jahre später beruflich trennten, auf nicht ganz friktionsfreie Art ...):

 

Wer es klassischer ;-) möchte: das BBC Scottish Symphony Orchestra hat den Hit auch aufgenommen. Für die Europameisterschaft 2020. Vielleicht, weil jede Fußballmeisterschaft ein Glücksspiel ist ...

Ach ja — die Musik zu der Nummer stammt von Rolf Soja, und so ein bisserl was von Soja-Produkt-Charme schimmert da halt durch ... ... na, sagen wir so: Soja war kein Jürgens ...

Und damit wird der einstige Hit denkmöglich nicht mehr in der Originalversion aufgeführt werden können — weshalb ich den Titel oben in die past tense setzte: I could Boogie ... 

 

Sic transit ...