Ein faszinierendes, aufrüttelndes Buch, das man nicht aus der Hand legt, bevor man es fertiggelesen hat. Als Urlaubslektüre freilich nur Berufsrevolutionären zu empfehlen — denn wenn man Todsünde um Todsünde liest, und sich die real existierenden Zustände in unserer Gesellschaft und unserer Politik so ansieht, dann möchte man gleich mit der Suche nach Laternen zum Aufknüpfen anfangen (nicht sich selbst, selbstmurmelnd ...). Veröffentlicht wurde es im Jahre 1973 vom österreichischen Nobelpreisträger Konrad Lorenz, basierend auf Texten für den Rundfunk, die 1970 gesendet worden waren.
Und was sind nun diese acht »Lorenz'schen« Todsünden?
1. Struktureigenschaften und Funktionsstörungen lebender Systeme (S. 11–18)
2. Übervölkerung (S. 19–22)
3. Verwüstung des natürlichen Lebensraumes (S. 23–31)
4. Wettlauf der Menschheit mit sich selbst (S. 32–38)
5. Wärmetod des Gefühls (S. 39–50)
6. Genetischer Verfall (S. 51–67)
7. Abreißen der Tradition (S. 68–83)
8. Indoktrinierbarkeit (S. 84–105)
Wikipedia liefert für den, der das Buch im Schnellgang vorgestellt haben will, eine wirklich brauchbare Zusammenfassung, zum Schluß natürlich mit der — für einen wie Konrad Lorenz obligaten — Nazi-Keule, da
einige von Lorenz' verwendeten Analogien zwischen Natur und Gesellschaft das Buch „in die Nähe der Sprache des Dritten Reiches“ rückten, beispielsweise „wenn da Lorenz Kriminelle mit Krebsgeschwüren vergleicht, von Parasiten spricht und derlei mehr.“Nun gut — wir sind ganz traurig und ein Stück weit betroffen ... Der Wikipedia-Artikel findet sich hier.
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