... wenn sie einmal einen trefflichen Artikel — einen Leitartikel sogar! — veröffentlicht. Und am Artikel von Gerhard Hofer ist in der Tat wenig bis nichts auszusetzen:
Manchmal fragt man sich schon: warum wurde man nicht als Schweizer geboren? Sicher: die Humordefizienz, die Kleinkariertheit, die Selbstgerechtigkeit sind manchmal schwer auszuhalten — doch wäre nicht ein schlanker Staat ebenso auch mit Wiener Schmäh zu vereinbaren ...?
Die Steuerinquisition verbrennt auch kleine SünderAn dem Befund ist — leider — wenig auszusetzen, bis vielleicht auf die semantische Feinheit, daß der Begriff »Steuersünder« ein Abschweifen in die Morallehre darstellt, der völlig unangebracht ist! Sündhaft ist nicht zu versuchen, sein legitimes Einkommen und sein legal erworbenes Vermögen vor den Klauen der Finanz zu retten, sondern vielmehr die überbordende Steuerbelastung, die mittlerweile längst deutlich mehr als die Hälfte des Einkommens raubt — um dann das Geld für die Wahlzuckerln der Parteipolitruks, für eine ineffiziente, v.a. mit sich selbst beschäftigte Bürokratie, und schließlich für »Leistungen«, die keiner braucht (Antidiskriminierungskommissionen, Gender Mainstreaming und wie all der Scheiß sonst noch heißt!) zu verpulvern. Das ist Sünde, nicht die Frage des Installateurs, »ob man eine Rechnung braucht«! Gerhard Hofer schließt seinen Artikel mit einem glasklar formulierten Satz:
Wenn wir lieber in einem Steuerspitzelstaat als in einer "bösen" Steueroase leben wollen, sollten wir das Bankgeheimnis schleunigst abschaffen.
Jetzt hat Österreich ein Wahlkampfthema mehr: SPÖ-Kanzler Faymann findet, dass wir uns einer europäischen Steueroasendebatte nicht mehr verschließen können und einen gemeinsamen Weg mit Deutschland einschlagen müssen. Die ÖVP beharrt auf dem Status quo. „Weil das bei uns so Tradition ist“, ließ Finanzministerin Fekter am Wochenende ausrichten. Jede Partei bedient ihre Klientel. Beide rechnen damit, dass das Bankgeheimnis nach der Wahl ohnehin obsolet ist. Spätestens wenn die Verhandlungen mit den USA in die heiße Phase kommen. (Hier weiterlesen)
Es geht um die Frage, wie sich Österreich positioniert. Orientiert es sich an Ländern wie Frankreich, die trotz hoher Steuern horrende Defizite fabrizieren? An Deutschland, das um den Preis einer Fiskalinquisition heuer womöglich einen winzigen strukturellen Budgetüberschuss schafft? Oder doch an der „bösen“ Steueroase Schweiz, die in Krisenzeiten Budgetüberschüsse produziert? Weil sie auf einen effizienten und schlanken Staat setzt, statt unentwegt darüber nachzudenken, wie und wo sie mehr Steuern eintreiben kann.Wer freilich unsere herrschende Politmafia ebenso kennt wie die unzähligen Kevins und Jessicas, die in einer »Demokratie« trotz nachgewiesener Inkompetenz und Stupidität die Wahlen entscheiden, der wird sich über die Positionierung Österreichs nicht wirklich Gedanken machen müssen: na klar werden wir an Frankreichs Seite Defizite fabrizieren! Und Fiskalinquisition ist eh nur zu gerecht, weil »die G'stopften«, denen eine proletoide ÖVP-Ministerin ein lautes »Her mit der Marie!« entgegenschmetterte, einfach ausgesackelt gehören, daß ihnen Hören und Sehen vergeht, diesen G'frastern!
Manchmal fragt man sich schon: warum wurde man nicht als Schweizer geboren? Sicher: die Humordefizienz, die Kleinkariertheit, die Selbstgerechtigkeit sind manchmal schwer auszuhalten — doch wäre nicht ein schlanker Staat ebenso auch mit Wiener Schmäh zu vereinbaren ...?
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