... wird höchst verdienstvoll vom Blogger und — laut Eigendefinition — katholischen Freigeist »Geistbraus« unternommen:
»Le style, c'est l'homme«, sagt bekanntlich der Franzose. Dies, sowie Wittgensteins Diktum, daß man schweigen müsse, wovon man nicht sprechen könne, ergeben als Schnittmenge die unerquickliche Schlußfolgerung, daß wir wohl Gefahr liefen, durch die Entpejorisierung von »Journaille« die Mitglieder dieses Berufes nicht länger stilvoll charakterisieren zu können.
Eine Gefahr, die dank des Kollegen »Geistbraus« und seiner Kommentatoren glücklicherweise behoben scheint ...
Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Im Alter von mindestens 103 Jahren ist sie nun allmählich von uns gegangen. Ihren Vater, Theaterdirektor Alfred von Berger, kennt heute kaum mehr jemand. Ihr Ziehvater hingegen ist als eine der bösesten Zungen aller Zeiten in die Literaturgeschichte eingegangen.»Geistbraus« erkennt völlig zutreffend die Gefahr, die damit verbunden ist, wenn ein bislang gerechtfertigtes Schimpfwort in eine neutrale Bezeichnung umgefälscht wird — quasi der spiegelbildlich verkehrte Vorgang zur beliebten Vorgangsweise der political correctness, die sich ja dadurch hervortut, bislang neutrale Bezeichnungen, wie z.B. »Neger« oder »taub«, zu gar erschröcklichen Schimpfwörtern umzufälschen, um sie durch »Schwarzafrikaner« und »gehörlos« zu ersetzen — und schlägt daher für die Angehörigen der Journaille folgende Bezeichnungen vor:
Die Rede ist von der Journaille. Allerdings nicht von jenem Personenstand, der durch das Wort bezeichnet wird (der ist nämlich unsterblich), sondern vom Wort selbst. Müssen wir doch erleben, wie ihm in diesen Tagen dasselbe widerfährt, was einst schon der Gotik, dem Impressionismus und dem Kubismus angetan wurde – die Entpejorisierung.
(Hier weiterlesen)
- JournaloserWovon m.E. »Journ-a-löcher« durchaus das Zeug zur bleibenden Wortprägung zu haben scheint! Die Kommentarposter waren ebenfalls kreativ und produzierten so treffliche Bezeichnungen wie »Journopath« und, last but not least: »Jourschnalle« — ein Begriff, der doch mancher Fernsehmoderatorin wie auf den Leib, mit dem sie die Karriereleiter erkletterte, geschrieben wirkt ...
- Journopfer
- Journ-a-löcher
- J’analisten?
»Le style, c'est l'homme«, sagt bekanntlich der Franzose. Dies, sowie Wittgensteins Diktum, daß man schweigen müsse, wovon man nicht sprechen könne, ergeben als Schnittmenge die unerquickliche Schlußfolgerung, daß wir wohl Gefahr liefen, durch die Entpejorisierung von »Journaille« die Mitglieder dieses Berufes nicht länger stilvoll charakterisieren zu können.
Eine Gefahr, die dank des Kollegen »Geistbraus« und seiner Kommentatoren glücklicherweise behoben scheint ...
3 Kommentare:
"Journaille" entpejorisieren (auch so ein schönes Wort...), das kann man nur, wenn man das Ursprungswort "Kanaille" (für die Rheinländer "Kanallje") nicht mehr kennt. Und das wäre wirklich schade!
Ich las neulich bezüglich deutscher Journaillisten, sie werden nun hartzviert. Das bezog sich wohl darauf, daß der Spiegel einen neuen Führer sucht, der das Blatt dann wohl endgültig gegen den Baum fahren sollen muß.
Immer mehr Schmeißfliegen wehren sich gegen Vergleiche mit Journalisten.
Michael Klonovsky
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