Montag, 16. Januar 2012

»Ich fürchte mich vor gar nichts«

... meinte der Ehrenvorsitzende des Wiener Bierkutschervereins und zugleich Bürgermeister und Landeshauptmann der Donaumetropole gegenüber der »Presse«. Nun ist es ja zweifellos löblich und wünschenswert, wenn ein g'standenes Mannbild sich nicht vor allem und jedem fürchtet — aber das Gegenteil, sich nämlich vor gar nichts zu fürchten, ist auch nicht gerade gesund zu nennen, denn dies deutet auf eine mentale Unordnung! Im Gegensatz zur Angst (die ein diffuses Gefühl ohne objektiven Hintergrund ist) hat die Furcht (die sich ja demgegenüber auf konkrete, »objektivierbare« Umstände bezieht) in aller Regel durchaus einen positiven Sinn. Wer stets furchtlos ist, weiß um keine Gefahr — was erfahrungsgemäß die Lebenserwartung deutlich verkürzt ...

Wer sich vor gar nichts fürchtet, also, um es in Psychiater-Terminologie auszudrücken, »inadäquate Furchtlosigkeit« an den Tag legt, bekundet damit eines der Leitsymptome einer dissozialen Persönlichkeitsstörung — mit einem Wort: der Verdacht, daß dieser gar nichts fürchtende Bürgermeister ein Soziopath ist, verdient durchaus Beachtung. Und man ist durchaus gut beraten, sich davor zu fürchten, wenn Personen mit Soziopathie-Verdacht am Ruder sind. Wer mehr dazu wissen will, kann hier nachlesen. Hm ... da liest man u.a.: »Zusätzliche gesundheitliche und soziale Probleme entstehen oft durch den gleichzeitigen Mißbrauch von Alkohol oder Drogen«. Naja, da könnt' was dran sein ...

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