Mittwoch, 12. Oktober 2022

Heute vor 150 Jahren

von LePenseur
 
 

 ... wurde der britische Komponist Ralph Vaughan Williams geboren. Leider erlaubt es mir die der-zeitige Arbeitsüberlastung nicht, diesem für die Musik des (insbesondere frühen) 20. Jahrhunderts so entscheidenden Komponisten einen entsprechend umfangreichen Gedenkartikel zu widmen, aber wenigstens drei Werke, die seinen Ruhm wohl »ære perennius« in die Zukunft tragen werden, möchte ich kurz präsentieren:
 
The Lark ascending
(1914)
 

Diese Werk für Violine und Orchester ist für viele Hörer gerdaezu  der Inbegriff des »Englischen« in der Musik — kein Wunder, daß es regelmäßig in britischen Umfragen unter den beliebtesten Werk der klassischen Musik aufscheint!

A Sea Symphony
(Symphonie No. 1, 1910)


Schon mit seiner ersten Symphonie schrieb sich der damals noch aufstrebende »Jungkomponist« in die Annalen der symphonischen Musik Großbritanniens. Nur zwei Jahre nach der ebenso »typischen« (wenngleich völlig anders gearteten) Symphonie No. 1 von Edward Elgar erlebte London eine ebenso beeindruckende Uraufführung — ein Werk, das in manchem eher der Linie des »anderen«, mit Elgar fast gleichaltrigen Meisters, nämlich Frederick Delius', zu folgen und sicher auch die eine oder andere  Ähnlichkeit mit dessen Sea Drift aufs erste Hinhören zu verraten schien (und ebenso nach Worten von Walt Whitman gesetzt), und doch völlig neue Saiten anrührte! Und vor allem: es ist eine monumentale Symphonie, eineinviertel Stunden lang, für Soli, Chor und großes Orchester, gänzlich anders als die in spröder Zurückhaltung, fast »brahmsisch«, daherkommende »Erste« von Elgar ...

A Pastoral Symphony
(Symphonie No. 3, 1921)


Auch Vaughan Williams' Symphonie No. 3 bringt zusätzlich zum Orchester eine Singstimme (Sopran) zum Einsatz (die anderen Symphonien sind rein instrumental). Die Musik ist eine impressionistisch getönte Neuromantik, nicht unvergleichbar mit den zur gleichen Zeit entstandenen Werken bspw. eines Joseph Marx (z.B. dessen Herbstsymphonie, 1922).

Die Wahl dieser beiden Symphonien soll nicht bedeuten, daß die anderen weniger hörenswert, typisch für den Komponisten, nicht so wertvoll wären – absit longe! Im Gegensatz zu anderen Komponisten sind die meisten Werke Vaughan Williams' in guten Aufnahmen bei Youtube zum ersten Kennenlernen verfügbar ... und: es lohnt sich, auf die Suche zu gehen!

1 Kommentar:

Franz Lechner hat gesagt…

Aber ist RVW bei aller gediegenen herbstlichen Schönheit im Ganzen nicht doch ein kleinwenig langweilig, sprich für diese Längen etwas zu spannungslos?