Montag, 12. Juni 2023

Fußnoten zum Montag

von Fragolin

 

Unvaccinated lives matter.

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Weil es auch einmal gute Meldungen geben muss: durch alle Blätter rauschte es am Wochenende, dass vier Kinder nach einem Flugzeugabsturz, bei dem der Pilot und ihre Mutter vor ihren Augen ums Leben kamen, im kolumbianischen Regenwald vierzig Tage überlebt haben, bis sie gefunden wurden. Die älteste Schwester, eine Dreizehnjährige, half ihren drei kleinen Geschwistern, das Kleinste gerade einmal zwölf Monate alt, mitten in der nass-schwülen Regenzeit zwischen Schlangen und Raubtieren gesund zu überleben.

Die Kinder, das erklärt so einiges, gehören zu einem indigenen Volk und werden von klein auf im Überleben ausgebildet, lernen bauen und sammeln, fischen und jagen. Und das so gut, dass eine Dreizehnjährige es schafft, vier Menschen durchzubringen, durch Wissen, Können, Leistung. Hut ab und eine tiefe Verbeugung, Respekt und Anerkennung!

Wenn man dieses Mädchen fragen würde, wie viele Geschlechter es gibt, es würde nach der Antwort hierzulande sofort zu den Rechtsradikalen gezählt. Von progressiven Maiden, die etliche Jahre älter sind als diese kleine Heldin, aber sogar mitten in der Großstadt keinen Tag ohne Handy und Mama überleben könnten. Oder verhungernd und heulend durch den Supermarkt irren, weil der Salat nicht als „vegan“ deklariert wurde und sie deshalb nichts essbares finden.

Wer von uns schafft es, länger als zwei Wochen im Wald zu überleben ohne zu verhungern oder sich zu vergiften? Und das ganz ohne Gift- und Raubtiere. Wer hat noch das Wissen, wo man essbare Wurzeln und Blätter findet, welche Früchte man essen kann oder wie man auch nur einen kleinen Vogel erlegt, geschweige denn einen Fisch fängt oder gar Feuer macht? Und wer von unseren Schneeflöckchen wüsste auch nur, wie man das zwei Tage lang ohne Internet übersteht, wenn man das nicht einmal in seine WhatsApp-Gruppe stellen oder über Tiktok verbreiten kann?

Was sagt das über eine angebliche Zivilisation aus, wenn der Einzelne selbst mit Hilfe technischer Hilfsmittel kaum noch in der Lage ist, ein paar Tage außerhalb der Blase zu überleben? Bei uns bricht die Katastrophe aus, wenn eine Dreizehnjährige die Schuljause vergessen hat und am Süßigkeiten-Automaten feststellen muss, dass sie auch kein Kleingeld mehr hat. Man könnte sogar Siebzehnjährige schreiben und es würde passen. Irgendwas machen wir hier falsch und diese Indianervölker trotz ihrer Vergiftung mit unserem Zeitgeist immer noch richtig. Wer sich an Biologie, Physik und Realität orientiert, überlebt. Geschlechterwechselnde, asphaltklebende veganjammernde Traumtänzer nicht. Das ist der Fakt, an dem sich die Geisteswissenschaften die Zähne ausbeißen. Diese Kinder haben nicht konstruktivistisch versucht, ihre Umwelt durch Sprechakte und Zuweisungen zu verändern sondern haben die Realität erkannt, akzeptiert und sich angepasst, der Situation untergeordnet und damit überlebt.

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Zum Thema Realität und Macht der Fakten auch dieser bekannte, aber immer wieder gute Joke:

Schicke hundert Menschen, fünfzig Frauen und fünfzig Männer, auf eine einsame Insel. Hundert Jahre später finden Entdecker dort tausend Menschen allen Alters, vom Baby bis zum Greis.

Schicke hundert sich als Frauen identifizierende Männer auf eine einsame Insel. Hundert Jahre später finden Entdecker eine menschenleere Insel und die Skelette von hundert Männern.

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Annalena Baerbock, die international höchst geachtete und kompetenteste Außenministerin für feministische Außenpolitik der Welt, flog mit Gefolge und mutmaßlich veganer Bordverpflegung nach Brasilien, um dort… ja, was eigentlich zu tun? Der Staatspräsident ließ ausrichten, andere Termine zu haben, und der Außenminister flog gleich selbst ins Ausland, um nicht anwesend zu sein. Und so durfte sie mit all den ihr zustehenden Ehren mit ein paar niederen Chargen plaudern und eine kleine Rede halten; eine gemeinsame Pressekonferenz war aber nicht mehr drin. Die diplomatische Version von „Klein Lenchen steht verlassen am Rollfeld und alle ignorieren sie.“ Kein Wunder, dass der Frust der Außenministerin der Herzen so groß ist, dass sie das eigene Land mit Klagen gegen jeden überzieht, der sie zu kritisieren wagt. Wenn man international schon eine bestenfalls ignorierte, teilweise aber auch schon weltweit hörbar verhöhnte Nullnummer ist, will man wenigstens zuhause seine Macht beweisen.

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Auf einer Demo in Erding wurde Söder von Buhrufen und „Hau ab!“-Sprechchören begrüßt, was den kleinen Maxi natürlich so sehr in seinem Alpendiktatorstolz kränkte, dass er auf der Bühne herumbrüllte, die Demonstranten wären „keine Demokraten“ und sollten „selbst abhauen“. Tja, Södolf, einmal mehr hast du der Welt klargemacht, was du unter „Demokrat“ verstehst. Denn das Ausbuhen von Politikern auf einer Demonstration ist so ziemlich die basisdemokratischste Form des Wehrens der einfachen Bürger gegen eine Regierung, die man sich vorstellen kann. Neben Briefen und Mails an Abgeordnete und Regierungsmitglieder, Petitionen und Volksbegehren, ist es die gewaltlose Demonstration mit all ihren meinungsfreien Jubel- oder Unmutsbekundungen, die faktisch das Fundament der Bürgerinitiative in einer gelebten Demokratie ausmachen. Wenn Söder als ranghöchster Politiker des Freistaates Bayern nun glaubt, er sei sakrosankt und dürfe nur mit Ehrfurcht und untertänigstem Andienen empfangen werden, dann zeigt er das Gesicht genau des selbstherrlichen kleinen Despoten, der Demokratie nicht verstanden hat und glaubt, die wäre nur dazu da, um ihm Macht und Pfründe zu beschaffen und ansonsten das Maul zu halten, der er ist.

Tja, die Haut ist offensichtlich sehr dünn und das Kinn gläsern bei den Großmäulern in den Etagen der Macht. Das macht das Halten der freundlichen Maske des Demokraten vor der despotischen Fratze der Machtbesessenen und Steuergeldplünderer immer schwerer. Dafür kann sich die AfD ohne weiteres Zutun auf die nächsten Umfragewerte freuen. Das ist die einzige Partei, deren beste Wahlhelfer nicht einmal in ihrer Partei sind.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Besonders von mir geschätzter Fragolin!

Die "feministische (deutsche) Aussenministerin" braucht man nicht zu beleidigen im wörtlichen und juristischen Sinn, denn ignorieren ist ohne großes Risiko einer Klage, die größte Beleidigung für solche Leute!

Nun, in München lassen sich die Menschen von solchen Politikern, die sich wie ein Fähnchen im Wind drehen, wohl nicht mehr verarschen.
Warum Fr. Gruber diesen Typen überhaupt einlädt, entzieht sich meinem Verständnis, da lediglich nur eine Partei in Deutschland opposition betreibt.
Heutzutage wird man natürlich medial schnell zum Nazi gemacht. Vielleicht ist das ja der Grund?

MfG Michael!

Anonym hat gesagt…

Vor dem Mädchen kann man sich nur mit größtem Respekt verneigen
Es wird die Zeit kommen, da man sich auch hierorts wieder auf die wesentliche Dinge des Lebens konzentrieren wird müssen.

An Peinlichkeit kaum zu überbieten sind die - selbstredend CO2-neutralen, gell? - völlig überflüssigen Reisen der sich im Krieg mit Rußland befindlichen Ministerin. Aber wer weiß, am Ende macht sie doch noch eine 360°-Wendung ;-)

Der Södolf hätte ohne die Gruberin gar keinen Auftrag mehr gehabt!
Die Aussprache, Tonfall und -lage Söders - kommt das bekannt vor???

https://twitter.com/DrLuetke/status/1667788901295988737?t=KHlq-pv5Y241k-bO1NaNJg&s=09


mfG
Tanit

helmut-1 hat gesagt…

Ich schätze die Infos zu Beginn der Woche, und bin dankbar dafür. Wenn ich eine Bitte äußern dürfte: Ist es schwer, zu jeder Info einen link dazuzuschreiben? Damit man sich auch von anderer Seite und vor allem ausführlicher über das Gesagte informieren kann.

Zu Baerbock und Brasilien habe ich nachrecherchiert:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-06/annalena-baerbock-brasilien-luis-inacio-lula-da-silva

Es war tatsächlich eine Pleite ersten Ranges, - auch, wenn das die "Zeit" nicht so unterstreicht. Aber man kann sehr wohl zwischen den Zeilen lesen.

helmut-1 hat gesagt…

"Wer von uns schafft es, länger als zwei Wochen im Wald zu überleben ohne zu verhungern oder sich zu vergiften?"
Und auch alles, was danach geschrieben wurde.

Ich denke, dass ich das auch noch im hohen Alter schaffen würde, meine Söhne sowieso. Aus dem einfahen Grund, weil ich in einer der besten Einheiten Österreichs beim Parras ausgebildet wurde, meine Söhne genauso.

Vier Wochen ohne gravierende Konsequenzen traue ich mir zu, würde das auch bei einer Wette unter Beweis stellen.

Aber es wäre für mich interessant, mal zu beobachten, was z.B. in St. Pölten passiet, wenn dort 5 Tage in Folge der gesamte Strom ausfällt. Würde mich interessieren, was das "übliche" Jungvolk, mit dem Smartphone in der Hand (das dann ja nicht mehr funktioniert) dann unternimmt, um zu überleben.

Die Glasfenster der Supermärkte zerbrechen, damit man an die Lebensmittel kommt? (Die automatische Türöffnung funktioniert dann ja auch nicht mehr). Wie kommen die Leute an den Sprit, wenn die elektrischen Pumpen an den Tankstellen nicht mehr funktionieren?

Ich bin darauf eingerichtet, einschl. beständiger Lebensmittel und auch Kraftstoff, im Ernstfall 1 Monat überleben zu können. Aber ich habe die dumme Eigenschaft, etwas voraus zu denken.