Donnerstag, 23. April 2020

»Neue Normalität statt Demokratie«


... betitelt Werner Reichel einen – wie gewohnt – exzellenten Artikel, dessen Lektüre man gar nicht genug weiterempfehlen kann:
Einen Tag nach den Weihnachtsfeiertagen, am 7. Jänner, hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen die türkisgrüne Regierung angelobt. Sebastian Kurz und sein grüner Vize sind also erst seit gut vier Monaten im Amt. Das sollte man sich in Erinnerung rufen, weil es einem vorkommt – zumindest geht es dem Autor dieser Zeilen so – als würden Kurz und Kogler schon eine halbe Ewigkeit regieren. Weil sich das Land in dieser kurzen Spanne, innerhalb von Wochen dramatisch verändert hat. Nicht zum Besseren.

Was bis vor kurzem undenkbar war, als unumstößlich galt, wogegen Medien und NGOs heftig gekämpft haben, ist plötzlich Normalität, "neue Normalität", wie es der Bundes-kanzler treffend ausdrückt. Diese neuen Verhältnisse, die dank breiter Unterstützung durch Medien und Teile der Gesellschaft tatsächlich Normalität geworden sind, haben nicht mehr viel mit dem freien, demokratischen Österreich zu tun, wie wir es seit Jahrzehnten gekannt haben.
Nein, es ist – wir wollen nicht übertreiben – keineswegs die »Normalität« eines GULAG oder eines KZ, es ist auch (noch) nicht die »Normalität« einer DDR (obwohl ich Leute, die das »drüben« selbst noch miterlebt hatten, hier schon den Kopf bedenklich wiegen sah ...), aber es ist die »Normalität« einer Mischung von Irrenanstalt, Sanatorium, Kindergarten und Boot Camp – von allem ein bißchen was. Wer nicht in einer dieser vier Archetypen-Institutionen der Fremdbestimmung und Gängelung leben möchte, der ist suspekt. 

Heute plauderte ich mit – an sich netten – Hausbewohnern im Treppenhaus, und wurde anfänglich ein wenig mißtrauisch beäugt, weil ich (obzwar im vorgeschriebenen Abstand von 1,5 m) ohne Basti-Maske (GrünInnen dürfen auch »Rudimaske« dazu sagen, um unseren armen Herrn Volksschullehrer mit Burnout-Hintergrund nicht zu diskriminieren) unterwegs war.

Man sieht einsame Spaziergänger mit Maske, einsam flitzende Radler mit Maske, neuerdings auch alle Polizisten (und -innen) mit Maske (was meist kein Nachteil ist, wenn man an die alte Definition eines österreichischen Polizisten – a.k.a. Spinatwachter – denkt: »sieben Meter grüner Stoff und a blödes G'sicht ...«). Gesichter sieht man bereits seltener. Bald wird Österreich gänzlich in Maskenhaftigkeit versinken. 

Eine Konformität des servil-ängstlichen Gehorsams macht sich breit. Fast schon haben uns die neuen Herren, die so wenig »Herren« sind, wie die neue Normalität eine Normalität ist, im Griff. Am finalen Griff nach unseren Hirnen und Brieftaschen wird intensiv gearbeitet. Wir können davon ausgehen: ohne öffentlichen Protest. Wie denn, wenn das Versammlungs- und Demonstrationsrecht ausgehebelt, und praktisch alle Medien von Staat gesponsert, d.h.: bestochen wurden ...?


4 Kommentare:

Arminius hat gesagt…

Ich möchte keine Diskussionsorgie über Corona-Burkas vom Stapel reißen, aber man könnte z.B. das Wort "Raubüberfall" draufschreiben und eine Polizeiwache besuchen. Es gibt da sicherlich auch andere sinnvolle Aufdrucke.

it's me hat gesagt…

werter lepenseur!
wollte schon einen artikel schreiben bzgl der restriktionen und der zum teil irrationalen bevormundungen und dem phänomen, dass herr und frau österreicher täglich an den lippen unseres kanzlers hängen, was er denn neues zu verkünden hätte. typischer fall von generalisiertem stockholm-syndrom. zum teil natürlich gewollt, denn die umfragewerte bestätigen den masochismus, bevormundet werden zu wollen.

Konservativer hat gesagt…

Ja, und die Umfragewerte für unseren Kanzler sind auch darum so wie sie sind, weil sich viele angewidert ab- und dem Kanzler zuwenden angesichts der Hetze von Leuten, die schon immer alles ganz genau und natürlich besser gewußt haben als die Regierung.

Le Penseur hat gesagt…

Ist ja schön, cher "Konservativer",

daß sie bestätigen, daß dieser LePenseur-Blog offenbar schon weit früher als die deutsche und österreichische Regierung über die Wirkung (und eventuell unerwünschte Nebenwirkungen) der haarsträubenden Corono-Maßnahmenpakete und der medial geschürten Panikmache Kenntnis hatte.

Ein Blick in die Blog-Artikel der letzten zwei Monate bestätigt es ja recht eindeutig.

Ich frage mich nur, warum ein kleiner, in der Freizeit betriebener Blog einer Handvoll von Autoren diese Weitsicht besaß, die Staatsregierungen mit Heerscharen von "Experten" für alles und jedes nicht besaßen.

Entweder sind die Regierenden

1. komplette Idioten, die nicht behirnen, was sie mit einem Shutdown anrichten,
oder
2. totalitäre Arschlöcher, die genau das anrichten wollen, um endlich kleiner Diktator 2.0 spielen zu können,
oder
3. Marionetten von irgendwelchen Kreisen, die ein Interesse an einem Totalcrash haben.

alle drei ebenso plausibl, wie überaus unerfreulich für die Bürger unserer Länder.

Eine vierte Variante fällt mir jedoch auch mit viel Nachdenken leider nicht ein.

Sie sind aber herzlich eingeladen, sie uns mitzuteilen, wenn Sie eine wissen.