Dienstag, 7. April 2020

Fußnoten zum Dienstag

von Fragolin

Faktotum Igor, unser knautschiger grüner Vizekanzler, knotete sich brav im Nationalrat das hellblaue Spuckläppchen um, als die offiziellen Kameras auf ihn gerichtet waren. Blöd nur, dass er danach beim Einkaufen, als nicht offizielle Kameras heimlich schnappschossen, bargesichtig herumlief. Kommt blöd, wenn man erst die Menschen ermahnt, nicht ohne Gesichtslappen und nur zum Erwerb des Lebensnotwendigen zum Einkauf zu gehen und dann erwischt wird, wie man sich ohne Mundschutz Snacks kaufen geht.
Jaja, Österreichs Vizekanzler und die versteckten Kameras, das ist eine besondere Beziehung...

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Pressekonferenz unseres Verteidigungspummelchens über ORF 3, alle dürfen eine Frage stellen und man kann die Antwort empfangen, aber in genau der Sekunde, in der die Moderation um die Frage von „Servus TV“ bittet, wird ausgeblendet. Cut und weg. ORF vollumfänglich, neutral und objektiv wie immer.
Aber wen wundert es, wenn bei Mateschitz derhier zu sehen ist...

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Die kontrollierte Durchseuchung nimmt Fahrt auf. Nächste Woche werden die Baumärkte aufgemacht, damit die Hobbygärtner sich eindecken können – und es wird umgehen, als gäbe es dort Klopapier und Trockenhefe geschenkt. Eine Woche später werden die Corona-Zahlen wieder steigen und wir nach dem Reißen der „Notbremse“ wieder für vier Wochen eingeschlossen. Ich befürchte, an diesen Rhythmus werden wir uns gewöhnen müssen. Bei der derzeitigen Reproduktionsrate für einen tödlichen Zeitraum.

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Da wundern sich die Leute, warum erst die Baumärkte und dann die Friseure wieder öffnen sollen. Dabei ist das doch ganz logisch: Die Friseure müssen sich im Baumarkt erst die Gardena-Verlängerung für ihre Haarschneidemaschinen kaufen, damit sie dann mit einem Meter Sicherheitsabstand die Köpfe rasieren können.

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Die Ex-Außenministerin Kneissl befindet sich derzeit in einem „emotionalen Ausnahmezustand“ und ist deshalb laut Medienberichten hysterisch kreischend und prügelnd auf ihren Mann losgegangen, der ihr darob eine Watschen verpasst hat. Zwei Dinge sind bemerkenswert: Erstens wurde der Mann angezeigt und des Hauses verwiesen, denn selbst Abwehr von Gewalt durch die Frau ist immer Schuld des Mannes und zweitens ist sie in jenem Ausnahmezustand, weil Familie Luxusweibchen „Null Einkommen“ hat und „keinen Cent aus dem Härtefallfonds“ bekommt.

Da kann man nur sagen: Willkommen im Club!
Tausende Selbständige bekommen momentan weder ein Einkommen noch, wegen irgend einem der vielen Ausschlussgründe, einen Cent vom Staat. Und die wenigsten davon hatten auch nur ansatzweise jemals Bezüge in Höhe der Einkünfte von Frau Kneissl aus dem Staatssäckel. Was die als Ministerinnengehalt in nur einem Monat bezogen hat, gilt bei Selbständigen als jahrelang mühsam angesparter Notfallpuffer, der jetzt über Monate verteilt langsam aufgezehrt werden muss. Die hat anscheinend alles schneller verjubelt, als es reinfließen konnte, und daher jetzt keinen Cent auf der Kante.

Wenn auch nur jeder Zehnte von den kleinen Selbständigen am Rande der Existenz in dieser „emotionalen Ausnahmesituation“ hysterisch losprügeln würde, gäbe es inzwischen ganze Zeltstädte voller betretungsverbotener Männer. Und dahinter wahrscheinlich reihenweise Bäume, aus deren Frühjahrslaub Füße baumeln.
Und ich möchte nicht wissen, wie viele von denen wegen genau solcher Reaktionen hinausgeworfen werden, während die Akteurinnen weiter im Haus bleiben wie die hysterische Millionärsgattin in ihrer Villa.
Reiß dich zusammen, Herrschaftszeiten, du wirst es überstehen, wenn man dir den Zweitporsche und das Aktienpaket pfändet!

9 Kommentare:

Da schau her! hat gesagt…

Zur Kneissl: Sowas kommt am Ende raus, wenn man/frau meint, seiner Hochzeitsgala durch die Anwesenheit des Genossen Wladimir himself den nötigen Glanz geben zu müssen...

Le Penseur hat gesagt…

Cher Da schau her!

Es ist dann freilich ein überaus eigenartiger hysterischer Anfall, der sich erst Jahre nach einem Auslöser-Ereignis manifestiert!

Bitte nähere Details über Ihre Theorie publizieren! Die medizinische Forschung wird es ihnen danken!

Kreuzweis hat gesagt…

Bei der transatlantischen Trolltruppe hier, die nahezu zwanghaft jede noch so absurde Gelegenheit nutzen, um gegen Russland und Putin zu hetzen, muß ich oft an den Blogger und ehmaligen "truther" Alexander Benesch denken. ( www.youtube.com/channel/UCpX8mGg6zHVskI38_OF36bg )
Dieser kann über Russland und jegliche vermeintliche Russophilie nur mit Schaum vor dem Mund reden.
Sollte er oder einer seiner fanatischen Fäns hier sein Unwesen treiben?

Atlantiker hat gesagt…

Lieber transatlantisch frei als transsibirisch hinterm Stacheldraht.

Michael hat gesagt…

Also den Zusammenhang hätte ich jetzt aber gerne erklärt "da schau her!".
Ich bin schon gespannt....

MfG vom neugerigen Michael!

Fragolin hat gesagt…

Werter Atlantiker,
es gibt aber als Alternative zu transsibirisch hinterm Stacheldraht nur transatlantisch hinterm Stacheldraht. Der dritte Weg, eine freie Nation, wird von beiden Supermächten schon verhindert werden.
MfG Fragolin

Atlantiker hat gesagt…

Werter Fragolin,

Sie haben das Glück, einer Nation anzugehören, die ein Maß an Freiheit verwirklicht hat, um das Sie 90% der sonstigen Nationen dieses Globus nur beneiden. Was man, neben vielem amderen, schon daran erkennt, wie frei Sie hier seit Jahr und Tag Ihre Meinung kundtun können, völlig ungehindert.

Versuchen Sie dergleichen mal in Rußland, China, Korea, Türkei, Ägypten, Brasilien. Da wäre Ihre Bloggerei zu Ende, so schnell könnten Sie gar nicht bis drei zählen.

Kreuzweis hat gesagt…

Lieber Transatlantiker:
Das hätte ich doch zu gerne gewußt, ob die Million von den Amis in den Rheinwiesenlagern ermorderten Landser gerne für die "Freiheit" nach US-Muster krepiert sind oder ob sie es nicht doch lieber in Sibirien bei Väterchen Stalin, dem Busenfreund der Amis, versucht hätten ...

Le Penseur hat gesagt…

Cher Kreuzweis,

vielen Dank für die präzise Demaskierung transatlantischer Schwurbelei!

Chapeau! Touché!