»DiePresse« analysiert:
Warum der "Islamische Staat" nicht zu stoppen ist
Krieg gegen den IS. Die Jihadisten sind im Irak und in Teilen Syriens wieder auf dem Vormarsch. / Bild: (c) REUTERS (THAIER AL-SUDANI)Trotz mehrmonatiger US-Luftangriffe rücken die Jihadisten in Syrien und im Irak erneut vor. Die Alliierten haben ganz offensichtlich die militärische und finanzielle Stärke des IS unterschätzt.Die Presse)(
Seit fast einem Jahr fliegt eine von den USA geführte Allianz Luftangriffe gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS). Die IS-Terrormiliz musste Rückschläge in Syriens und Iraks Kurdengebieten hinnehmen. Doch besiegt ist sie nicht: Vor wenigen Tagen rückte der IS in die strategisch wichtige irakische Stadt Ramadi ein. Am Donnerstag eroberte er vollständig die syrische Stadt Palmyra und führte offenbar erste Hinrichtungen an Zivilisten durch.(Hier weiterlesen)
Die Analyse enthält durchaus einige richtige Ansätze und erklärt somanches, was da im Moment im Nahen Osten abläuft — und geht doch dem Hauptproblem peinlichst aus dem Weg: der sprich-wörtliche Elefant im Zimmer wird dezent ausgeblendet. Im Artikel wohlgemerkt, hingegen nicht in den Leserkommentaren:
es gilt den grund fuer das ganze chaos im mittelmeerraum zu benennen
und der ist die USA, sonst niemand, die in pausenlosen, hirnverbrannten militaerischen Abenteuern regelmaessig Chaos verursachen. und jetzt genuesslich verfolgen, wie Europa alle Haende voll zu tun haben mit ansonst nicht vorhandenen Fluechtlings-stroemen. Libyen war der Garant fuer Ruhe im Maghreb, eine "funktionierende Diktatur" und beileibe nicht annaehernd grausam wie Saudi Arabien. Und Syrien mit Assad waere den Israelis heute mit Sicherheit angenehmer als Nachbar wie die IS.
Die USA gehoert vor Den Haag, wer hat die Eier dies zu fordern?????
von Aqqa nach Palmra vorgedrungen
Derr Geschäftssinn der US liegt auf Eroberung und Destabilisierung mittels des militanten Islam.
What really happened in Syria
http://www.syrianperspective.com/2015/05/the-battle-for-palmyra-what-really-happened-according-to-our-military-sources.htmlHerman
22.05.2015 10:12Eine Hirnrissigkeit, dass die demokratische Welt in arabischen Ländern Ordnung schaffen könnte,
Die Proteste gemäßigter Muslime, sie hätten mit den islamistischen Gräueltaten ja nichts zu tun, sind laut Abdel-Samad fragwürdig, weil der Ur-Islam schon die Anlage zum Extremismus in sich trage . . . sie müssten sich von der politischen Seite des Islam lösen, um in der modernen Welt bestehen zu können.
http://derstandard.at/2000006383985/Hamed-Abdel-Samad-Der-Islam-hat-einen-Geburtsfehler
"Es gibt keinen moderaten Islam"
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtpolitik/665259_Es-gibt-keinen-moderaten-Islam.htmlEh alles schön geschrieben. Ein Analyse gibt aber Quellen an woher diese Analyse stammt.
Ohne Quellen ist es bei so einem komplexen Thema ein Kommentar, aber solche Sachen interessieren ja anscheinend niemanden mehr, auch nicht die Macher einer "Qualitätszeitung"Der ganze Irak- und Afghanistaneinsatz verlief vollkommen unter falschen Prämissen.
Aus Vietnam haben die Amis nichts gelernt. Demokratie kommt nicht von korrupten Provinzdespoten, sondern von Menschen, wie sie im arabischen Frühling kurz sichtbar wurden.
Die Gesellschaft in diesen Ländern ist tief gespalten zwischen Aufbruch in die Moderne und alten feudalen Strukturen. Die Situation ist nicht ganz unähnlich zum Deutschland nach dem ersten WK; die einen schreien "Auf in neue Zeiten" und "Republik", während die anderen diesen einen Vaterlandsverrat, Dolchstoßlegende und entartete Kultur sowie Sittenlosigkeit vorwerfen. Wen die Mehrheit des Volkes schließlich stillschweigend unterstützte, wissen wir heute: die eigene Nation ist nämlich nie schuld an irgendeiner Misere, sondern von außen manipulierte und verräterische Elemente.
Daher kann man nicht ein bisserl chirurgisch Krieg führen und dann verschwinden; entweder macht man etwas ganz oder gar nicht ... auch wenn das eine westliche Kolonialisierung zur Folge hätte. Ganz wie in Deutschland nach 1945, wo nichts mehr von Preußens Gloria, Gleichschritt und Offizierspathos blieb, sondern wo schwäbisches Schaffen und rheinische Lebensfreude (so wie General Harras die Rheinländer in des Teufels General beschreibt) und hanseatisches Handelstalent das moderne Deutschland aus den Ruinen wieder aufgebaut hat.Re: Der ganze Irak- und Afghanistaneinsatz verlief vollkommen unter falschen Prämissen.Das Hauptproblem der US-Strategie besteht wohl darin, dass sich die politischen und militärischen Entscheidungsträger nur rudimentär in das Denken und die Mentalität orientalischer Völker einfühlen können! Die seinerzeit Präsident Bush jr. beratenden neokonservativen Think-Tanks hatten ernsthaft geglaubt, weil der Aufbau einer friedlichen Demokratie nach 1945 in Deutschland funktionierte, müsse das auch in der Nahost-Region gelingen. Von der Priorität der Stammes-Identität hat man in den USA offenbar noch nie gehört. Ebenso wenig wie von der religiös bedingten gegenseitigen Aversion von Sunniten und Schiiten. Praktisch alle militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Ost basieren auf dieser Thematik.
Freie Wahlen in Nordafrika einzuführen ist ja an sich positiv; aber was dann, wenn die "Falschen" gewinnen; also etwa die "Moslembrüder" in Ägypten? Dann muss man eben auch im Westen diesen "Willen des Volkes" zähneknirschend akzeptieren!
Und nach wie vor schwächt Korruption im großen Stil die Verteidigungsfähigkeit gegen den IS: Da werden hohe Summen für Soldaten kassiert, die es gar nicht gibt, oder wenn doch, diese gar nicht zum Dienst erscheinen. Kein Wunder, dass der IS fast ungehindert weiter marschiert! Es handelt sich nun einmal um eine Region, deren Staaten sich mehr oder weniger in Auflösung befinden, weil sie ihren Bürgern nichts bieten können, wofür es sich noch zu kämpfen lohnt. Da hilft nur noch die Flucht vor dem IS, den modernen "Hunnen"...Re: Der ganze Irak- und Afghanistaneinsatz verlief vollkommen unter falschen Prämissen.
Der Vietnamkrieg hat eindeutig die Grenzen der konventionellen militärischen Macht der USA aufgezeigt. Diese Grenzen wurden schon früher nach dem Koreakrieg angedeutet, aber nicht so recht wahrgenommen. Die militärischen Abenteuer in Irak und Afghanistan (anders kann man diese Unternehmen gar nicht bezeichnen) haben dies vollinhaltlich bestätigt. Im 21. Jahrhundert hat militärische Macht ein geringeres Problemlösungspotential als früher. Das werden die USA auch verstehen müssen, wenn die amerikanischen Machthaber noch nicht im klaren darüber sind. Es ist nur eine Frage der Zeit wann der amerikanische Mittelstand laut zu fragen beginnt was seine Politiker in entfernten Weltregionen zu regeln haben, warum sie dorthin ihre Soldaten schicken und, last but not least, so praktisch wie die Amis sind, warum sie dafür Unsummen ausgeben.
Und wegen der naiven Unbedarftheit und brutalen Machtgier der US-East-Coast (und ihrer Ableger), die glaubt, sich die ganze Welt untertan machen zu können, muß eine ganze Region in Blut, Schutt und Asche versinken — und im Dunkel ihrer als Religion getarnten, primitiven und zutiefst menschen- und kulturfeindlichen Ideologie »Islam« ...
3 Kommentare:
In freier Bearbeitung:
Alles darf der Kampf gegen den "Terror" - nur nicht aufhören.
Der ganze Terrorkram ist massiv hochgekocht worden nach 9/11. Ich weiß noch wie heute was ich damals schrieb. Von wegen Rache, Krieg etc.
Aber hey ich bin ja nur ein "dummer" Liberaler - was kann so einer schon "wissen"....
Verwundete IS - Schlächter werden im gelobten Land wieder aufgemöbelt! Man kann sich den Buckel kratzen, aber man kann sich nicht selber auf den Buckel springen.
Passender Cartoon dazu:
https://scontent-mad1-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xtp1/v/t1.0-9/11215821_885922198112709_4464952351806786026_n.jpg?oh=3bbe3423114863db3218a6713455d13d&oe=56009E51
FritzLiberal
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