… die Wahl eines in der
Kirchengeschichte meist als »Übergangspapst« zwischen seinem (mittlerweile
längst heiliggesprochenen) Vorgänger Pius X und seinem Nachfolger Pius XI weithin unterschätzen Papstes: Benedikt XV.
Sicherlich: neben dem
antimodernistischen Furor (»Lamentabili«) des ersteren und dem antifaschistischen Renommée (»Mit brennender Sorge«) des
letzteren nimmt sich sein Pontifikat wenig dramatisch aus — doch der Schein
trügt! In seine nicht eben lange Regierungszeit (1914-22) fiel praktisch der ganze Erste Weltkrieg, fielen die bolschewistische Revolution mit ihren unvorstellbaren
Greueltaten, der Zerfall der stets als die »katholische« Macht schlechthin
betrachteten Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die Ablösung des Deutschen Kaiserreiches durch
eine labile Weimarer Republik, der faktische Zerfall Chinas, der zunehmender Aufruhr in den asiatischen
Kolonialgebieten europäischer Mächte, kriegsbedingte Wirtschaftskrisen, verheerende Seuchen (»spanische Grippe«) und vieles mehr.
Und inmitten all dieser Schrecken
die zwar edel-hoheitsvolle, doch zugleich so gebrechlich, ja fast schon zerbrechlich
wirkende Gestalt eines Papstes, der durch Friedensappelle und stille Vermittlung
zwischen den erbitterten Feinden die Gesittung der Menschheit vor dem Fall in
die völlige Barbarei zu retten versuchte.
Daneben vollendete Papst Benedikt XV
das große Ziel einer durchgreifenden Kodifikation des kanonischen Rechtes —
eines unüberschaubar großen Rechtsgebildes, das über die Jahrhunderte in
Wildwuchs ausgeartet war, und das eigentlich kein noch so großer Experte zu
überschauen in der Lage war. Die legistische Großtat des Codex Juris Canonici
1917, die von Leo XIII in manchen Plänen vorbereitet, und unter Pius X in Angriff genommen worden war, konnte dank der hingebungsvollen Tätigkeit
Kardinal Gasparris zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht werden.
Ein wenig seiner jahrzehntelangen unverdienten Vergessenheit entrissen wurde Benedikt XV durch die Namenswahl Papst Benedikts XVI, die dieser ja auch mit dem Vorbild dieses »Friedenspapstes« begründete. Die technischen Möglichkeiten des 20. Jahrhunderts erlaubten es bereits, einige kurze Filmsequenzen über ihn zu drehen, welche sich erhalten haben, z.B. diese hier:
Ein wenig seiner jahrzehntelangen unverdienten Vergessenheit entrissen wurde Benedikt XV durch die Namenswahl Papst Benedikts XVI, die dieser ja auch mit dem Vorbild dieses »Friedenspapstes« begründete. Die technischen Möglichkeiten des 20. Jahrhunderts erlaubten es bereits, einige kurze Filmsequenzen über ihn zu drehen, welche sich erhalten haben, z.B. diese hier:
Wenigstens eine kleine Erinnerung an gloriosere Zeiten, als die Päpste noch stilvoll (wenngleich unbequem schwankend) auf der Sedia gestatoria getragen wurden, anstatt mit potthäßlichen »Papamobilen« oder anderen, an Golfcaddies oder plexiverglaste Leichenwägen gemahnenden Transportgeräten durch die Menge gekarrt zu werden ...
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