... ist vielleicht die Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob das, was uns heute so in Politik und Medien geboten wird, nicht die Vermutung nahelegt: »Haben deren Mütter alle gesoffen?« Andere Erklärungen für die fast flächendeckende Verblödung dieser Kreise sind ja irgendwie schwer vorstellbar ...
Die Wikipedia nimmt sich jedenfalls dieses Problems an (nicht der Politruks und Medienschmöcke, aber des »Fetales Alkoholsyndrom« ... warum eigentlich nicht »foetalen«? Nicht jeder Unsinn, nur weil er aus dem englischen kommt — wo ein »foetal« ja in der Tat etwas eigenartig auszusprechen wäre — muß übernommen werden), und findet mahnende Worte:
Ein Glas Wein, an einer Schwangeren zu nahe vorbeigetragen, zeitigt unvorstellbar schreckliche Wirkungen bis in die vierte Generation. Oder so. Deshalb auch Wikis gewichtiger Nachsatz:
Na, wie auch immer: saufen schadet, wiss'ma ja alle! Deshalb: Tag des alkoholgeschädigten Kindes! Mitmachen! Saufen schadet zwar weniger als Politiker (macht freilich ungleich mehr Spaß!), aber halt doch. Möglicherweise wird es irgendwann auch einen »Tag des politikgeschädigten Bürgers« geben, vielleicht am 11. September? Obwohl, eigentlich: das müßten ja alle Tage im Jahr sein, außer Neujahr, denn da schlafen unsere Politruks ihren Silversterrausch aus, und sind vergleichsweise harmlos!
Prost!
Die einzig wirksame Vermeidung von alkoholbedingten Schädigungen des ungeborenen Kindes ist der vollständige und konsequente Verzicht auf den Konsum von Alkohol durch die Schwangere während der gesamten Dauer der Gestation. Die größte Schwierigkeit jedes Präventionsansatzes besteht darin, dass viele Frauen sich der Risiken des Alkoholkonsums mit den möglichen Konsequenzen für das Kind nicht bewusst sind oder die Risiken unterschätzt werden.Amen. Wird schon so sein. Wie bei Passivrauchen und dem schrecklichen Lungenkrebs, den dadurch jeder kriegt, der im Kaffeehaus nicht in ab-so-lut rauch-frei-er At-mo-sphä-re seinen Cappuccino trinken darf! Aus fair getradeten rechtsdrehenden (oder seit NSU linksdrehenden?) Bohnen, versteht sich ...
In der Schwangerenbetreuung sollte es daher Standard sein, auf die möglichen Risiken hinzuweisen und Frauen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol nachdrücklich anzuhalten. Auch die routinemäßige Abklärung, ob bei einer Schwangeren ein problematisches Konsumverhalten vorliegt oder von einer zu leichtfertigen Einstellung ausgegangen werden muss, kann Teil der Vorsorge sein. Die Unterstützung oder Kooperation mit einer spezialisierten Beratungsstelle kann hilfreich sein. Ein breit angelegtes Präventionsprogramm ist beispielsweise die in 25 amerikanischen Bundesstaaten durchgeführte Nurse-Family Partnership, die eine über die Schwangerschaft hinausgehende zweijährige Betreuung anbietet.
Während zunehmend mehr Gynäkologen dies gewissenhaft tun und zum Verzicht auf Alkohol in Schwangerschaft und Stillzeit raten und motivieren, wird jedoch insbesondere der Gelegenheitskonsum nach wie vor auch von Ärzten häufig verharmlost. Nicht selten wird im Gegenteil sogar zum gelegentlichen Trinken ermuntert („Gut für den Blutdruck“, „Hilft zur Entspannung“). Potentielle Beeinträchtigungen werden oft unterschätzt, bagatellisiert oder mögliche Risiken gänzlich geleugnet, während eine sichere Grenze, in Ermangelung derselben, nicht genannt werden kann.
Hartnäckig hält sich auch dadurch das gesellschaftliche Vorurteil, dass nur Kinder von alkoholkranken Frauen Schäden davontragen, obwohl das in dieser Ausschließlichkeit nicht zutreffend ist. So geht es im primärpräventiven Bemühen darum, Alkoholkonsum als potentiell stets fruchtschädigendes Verhalten zu benennen, ein gesamtgesellschaftliches Problembewusstsein zu schaffen und es Frauen dadurch zu erleichtern, in der Schwangerschaft und Stillzeit bewusst und vor allem gesellschaftlich akzeptiert und unterstützt auf Alkohol zu verzichten.
Ein Glas Wein, an einer Schwangeren zu nahe vorbeigetragen, zeitigt unvorstellbar schreckliche Wirkungen bis in die vierte Generation. Oder so. Deshalb auch Wikis gewichtiger Nachsatz:
In diesem Punkt kommt insbesondere die Verantwortung der Kindsväter zum Tragen.Ähm ... wieso? Wenn eine Frau allein saufen kann und will, soll ihr der Kindsvater dann das Glas aus der Hand schlagen, oder wie ...?
Na, wie auch immer: saufen schadet, wiss'ma ja alle! Deshalb: Tag des alkoholgeschädigten Kindes! Mitmachen! Saufen schadet zwar weniger als Politiker (macht freilich ungleich mehr Spaß!), aber halt doch. Möglicherweise wird es irgendwann auch einen »Tag des politikgeschädigten Bürgers« geben, vielleicht am 11. September? Obwohl, eigentlich: das müßten ja alle Tage im Jahr sein, außer Neujahr, denn da schlafen unsere Politruks ihren Silversterrausch aus, und sind vergleichsweise harmlos!
Prost!
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