Bevor meine geneigten Leser jetzt in entsetzte Schnappatmung verfallen, daß der gerade wegen seiner Seriosität so geschätzte LePenseur-Blog über eine solche Coffee-Society-Quisquilie berichtet ... also: tief Luftholen! Es hat alles seine Ordnung.
Sicherlich ist Lugner für jeden halbwegs stilvoll sein Leben meisternden Menschen ein unversiegbarer Quell des Fremdschämens und der Peinlichkeit. Bonmots von der Sorte: »Es gibt keine impotenten Männer, nur ungeschickte Frauen« etc., die vor Fernsehkameras leichthin dem Gehege seiner Zähne entfleuchen, sind ebenso ideal für Schenkelklopfrekorde in Wiener Vorstadtbeiseln (für Piefkes: »Kneipen«) geeignet, wie schwer erträglich für jeden Mann von gutem Ton. Doch genug des Snobismus — darum geht es hier nicht.
Es geht um die unsäglich verlogene Rolle unserer Medien (wie so oft auf diesem Blog), die nicht nur die politische »Berichterstattung« kennzeichnet, sondern ebenso die Klatschspalte. Journalisten erweisen sich als rachsüchtige Schmöcke, wenn sie einem alten (aber erfolgreichen und vermögenden) Mann zusehen müssen, daß er sich ein junges, hübsches Ding angelt — von dem sie wissen, daß sie es nur für viel Geld oder fundierte Karriereversprechen ins Bett bekämen. Und Geld haben sie halt deutlich zu wenig (weil sie auch nicht annähernd so viel gearbeitet haben, wie dieser zeitlebens arbeitswütige Baumeister) — und auch Karrieren können sie nicht versprechen, denn unsere Gesellschaftsklatsch-Reporter sind halt bloß Adabeis, die für ein paar Photos vom Buffet naschen dürfen, aber nichts zu reden haben. Das krämpft sie, und so greifen sie zur Rache des kleinen Mannes: der schlechten Nachred':
LePenseurs bessere Hälfte — nennen wir sie LaPenseuse — sagte zu mir heute beim Anblick all dieser Schlagzeilen sinngemäß:
Der einzige, der Lugner (und man spürt die Aufrichtigkeit seiner Worte) in seiner Sonntags-Kolumne von Herzen gratulierte, war Michael Jeannée — aber der hat mit vielen erfolgreichen Reportagen in einigen Jahrzehnten genug Millionen verdient (wohl nicht so viel wie Baumeister Lugner, aber doch!), um, wenn er will, für viele 24-jährige Frauen auch selbst höchst attraktiv zu sein. Wenn er sowas nötig hätte ...
Was bleibt, ist das Bild einer Neidgenossenschaft, die wohl nirgends schäbiger zu Tage tritt, als in den Medien. Von Berufs wegen als angeblich eigene Meinung das schreiben zu müssen, was von der »Blattlinie«, vom Chefredakteur, Herausgeber oder Eigentümer, oder immer öfter von einflußreichen Inserenten vorgegeben wird, verdirbt den Charakter.
Schrieb ich eben: »Charakter«? Nun — sowas von unserer Journaille zu erwarten wäre ja wirklich eine unverzeihliche Naivität ...
Sicherlich ist Lugner für jeden halbwegs stilvoll sein Leben meisternden Menschen ein unversiegbarer Quell des Fremdschämens und der Peinlichkeit. Bonmots von der Sorte: »Es gibt keine impotenten Männer, nur ungeschickte Frauen« etc., die vor Fernsehkameras leichthin dem Gehege seiner Zähne entfleuchen, sind ebenso ideal für Schenkelklopfrekorde in Wiener Vorstadtbeiseln (für Piefkes: »Kneipen«) geeignet, wie schwer erträglich für jeden Mann von gutem Ton. Doch genug des Snobismus — darum geht es hier nicht.
Es geht um die unsäglich verlogene Rolle unserer Medien (wie so oft auf diesem Blog), die nicht nur die politische »Berichterstattung« kennzeichnet, sondern ebenso die Klatschspalte. Journalisten erweisen sich als rachsüchtige Schmöcke, wenn sie einem alten (aber erfolgreichen und vermögenden) Mann zusehen müssen, daß er sich ein junges, hübsches Ding angelt — von dem sie wissen, daß sie es nur für viel Geld oder fundierte Karriereversprechen ins Bett bekämen. Und Geld haben sie halt deutlich zu wenig (weil sie auch nicht annähernd so viel gearbeitet haben, wie dieser zeitlebens arbeitswütige Baumeister) — und auch Karrieren können sie nicht versprechen, denn unsere Gesellschaftsklatsch-Reporter sind halt bloß Adabeis, die für ein paar Photos vom Buffet naschen dürfen, aber nichts zu reden haben. Das krämpft sie, und so greifen sie zur Rache des kleinen Mannes: der schlechten Nachred':
»Lugners skurrile Hochzeits-Show«
(Die Krone)
»Grusel-Hochzeit im Sisi-Schloß«
(Österreich)
»Die Trash-Hochzeit des Jahres«
(Bild)
LePenseurs bessere Hälfte — nennen wir sie LaPenseuse — sagte zu mir heute beim Anblick all dieser Schlagzeilen sinngemäß:
»Nein, natürlich gefällt es mir als Frau absolut nicht, wenn Frauen Männer heiraten, die ihre Väter, Groß- oder Urgroßväter sein könnten, vor allem dann, wenn es sich bei diesen um keine armen Schuhverkäufer handelt, sondern — welch ein Zufall! — um Exemplare, die über Vermögen mit all den damit verbundenen Annehmlichkeiten verfügen. Nur: warum machen diese Heuchler von Journalisten deshalb den Lugner derartig herunter — wo sie doch jahrelang Trittbrettfahrer bei seinen Events gewesen sind? Etwa weil Lugner sich ja schwerlich wehren kann, als lächerlich gemachter alter Mann mit blutjunger Frau?Touché, das saß!
Haben nicht Medienzampanos in der Vergangenheit oft genug wesentlich jüngere Frauen geheiratet — und bei denen soll das etwa die reine Liebe gewesen sein? Aber da traute sich kein Klatschreporter den Mund aufzumachen — sonst kann er am nächsten Tag Klinken putzen gehen, oder Teller waschen! Und noch was: hätte diese Conchita Wurst einen älteren Mogul »geheiratet«, wäre es natürlich völlig in Ordung gewesen, und schick und in – denn mit der Schwulenlobby trauen sie sich nicht anzulegen!«
Der einzige, der Lugner (und man spürt die Aufrichtigkeit seiner Worte) in seiner Sonntags-Kolumne von Herzen gratulierte, war Michael Jeannée — aber der hat mit vielen erfolgreichen Reportagen in einigen Jahrzehnten genug Millionen verdient (wohl nicht so viel wie Baumeister Lugner, aber doch!), um, wenn er will, für viele 24-jährige Frauen auch selbst höchst attraktiv zu sein. Wenn er sowas nötig hätte ...
Was bleibt, ist das Bild einer Neidgenossenschaft, die wohl nirgends schäbiger zu Tage tritt, als in den Medien. Von Berufs wegen als angeblich eigene Meinung das schreiben zu müssen, was von der »Blattlinie«, vom Chefredakteur, Herausgeber oder Eigentümer, oder immer öfter von einflußreichen Inserenten vorgegeben wird, verdirbt den Charakter.
Schrieb ich eben: »Charakter«? Nun — sowas von unserer Journaille zu erwarten wäre ja wirklich eine unverzeihliche Naivität ...
2 Kommentare:
Im Grunde genommen ist das doch der blanke Neid.
Schätze mal 90% der Schreiber wären gerne Lugner. Wetten daß??
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