Die Auswertung des EMS-Tests für das Medizinstudium erfolgt in Wien heuer genderspezifisch. Das dürfte die Frauen begünstigen.... weiß »Die Presse« zu berichten. Die Meldung ist zweifellos geeignet, unsere Meinung über die Qualifikation künftiger Ärztinnen zu beeinflussen. Da wir nunmehr wissen, daß diese zwar in den letzten Jahren zu einem statistisch nicht unerheblichen Ausmaß unterqualifiziert waren (wenn eine Kandidatengruppe von 56% der Gesamtheit bei einem anonymen Test nur 43% der Plätze erzielt, wird der Durchschnittswert bei dieser Gruppe folglich um rund 23 % unterschritten), diese minderqualifizierte Gruppe jedoch durch erleichterte Aufnahmekriterien trotzdem zum Studium zugelassen wird, kann einem Mißtrauen gegenüber der Qualifikation künftiger Ärztinnen die inhaltliche Berechtigung nicht abgesprochen werden.
Jedes Jahr bewerben sich mehr Frauen als Männer für ein Medizinstudium – nach dem EMS-Aufnahmetest geht trotzdem stets die Mehrzahl der Plätze an die männlichen Kollegen. Im Vorjahr waren an der Med-Uni Wien 56 Prozent der Bewerber Frauen, sie ergatterten 43 Prozent der Plätze - immerhin geringfügig mehr als im Jahr davor. Künftig sollen es Bewerberinnen in Wien leichter haben: Wie DiePresse.com erfuhr, wird der Bewertungsschlüssel adaptiert. Die Auswertung des Tests, der Anfang Juli stattfindet, wird heuer genderspezifisch erfolgen.
Soll heißen: Anstatt wie bisher alle Ergebnisse, egal welchen Geschlechts, in einen Topf zu werfen und daraus die Rangliste zu machen, die über die Vergabe der Studienplätze entscheidet, wird nun differenziert: Aus den beim Test erzielten Punkten wird jeweils ein Mittelwert für Frauen und für Männer errechnet. Anhand dessen werden die Ergebnisse angepasst. Vereinfacht gesagt: Jene Gruppe, die im Schnitt schlechter ist, wird besser beurteilt.
War es das, was unsere eifrigen GendermainstreamerInnen erreichen wollten? Offenbar ja. Denn ein paar Kunstfehler mehr sind halt einfach jene Kollateralschäden, die zur Erzielung von mehr »Gendergerechtigkeit« in Kauf zu nehmen sind. Quasi frei nach dem Motto:
BLÖDMÖSEN VOR !
8 Kommentare:
In der Schule werden Jungen, (Pardon für den Piefkezismus), Buben, ohnehin von den meist weiblichen LehrkräftInnen schlechter benotet, weshalb weniger auf die Gymnasien empfohlen werden. So sie sich dennoch erdreisten bei diversen Aufnahme-Tests besser abzuschneiden, so kann das nur an sattsam bekannter, perfider Diskrimnierung der FrauInnen durch das repressive Patriarchat liegen. Dem ist natürlich durch "positive Diskriminierung" entgegenzuwirken, auf dass der "Indie Sänftenhub" der FrauInnen nicht durch machistische Störer behindert wird.
Obo
Die Frage ist,ob diese Aufnahmetests bei eiem so diversen Fach wie Medizin (CHirurgie bis Psychiatrie bis Allgemeinmedizin) überhaupt Sinn machen, aber irgendwie muss man ja aussieben...
Ich musste keinen Test machen, bin eine gute Anästhesistin geworden und die Vielen denen ich lebensrettend zur Seite stehen konnte nahmen das auch von einer BLÖDMÖSE an,bin ich froh sagen zu können.
Sie mögen ja recht haben, aber an diesem untergriffigen,ordinären und, pardon l`expression, saublöden Wort haben Sie einen gröberen Fehlgriff getan.
Mary
@Mary:
Die Frage ist,ob diese Aufnahmetests bei einem so diversen Fach wie Medizin (Chirurgie bis Psychiatrie bis Allgemeinmedizin) überhaupt Sinn machen, aber irgendwie muss man ja aussieben...
Da bin ich ganz bei Ihnen. Die Sinnhaftigkeit von Tests darf mit Fug und Recht hinterfragt werden. Nur: wenn es halt Tests gibt (und die ja nicht irgendwas Belangloses abfragen, sondern sinnvolle Vorkenntnisse, soweit ich informiert bin!), und sich dann herausstellt, daß befähigungsbedingt überdurchschnittlich viele Männer den Test bestehen, aber überdurchschnittlich viele Frauen daran scheitern, dann herzugehen und einfach »corriger la fortune« zu betreiben, damit's nur »gendergerecht« wird, ist eine bodenlose Sauerei.
Ich musste keinen Test machen, bin eine gute Anästhesistin geworden und die Vielen denen ich lebensrettend zur Seite stehen konnte nahmen das auch von einer BLÖDMÖSE an,bin ich froh sagen zu können.
Nun: da Sie eine gute Anästhesistin geworden sind, haben Sie ja hinlänglich nachgewiesen, daß Sie eben genau keine Blödmöse sind.
Was freilich für jene, die hinkünftig ihren Studienplatz nicht aufgrund ihrer Test-Qualifikation, sondern aufgrund der Tatsache, kein Zumpferl zu haben, wohl nicht mir gleicher Selbstverständlichkeit zutreffen wird.
Daß Sie sich vom Slogan »Blödmösen vor!« betroffen fühlen könnten, war für mich weder absehbar, noch gar beabsichtigt. Mit dieser bewußt provokanten Aussage sollte vielmehr die hinter der ganzen Aktion stehende »Logik« gebrandmarkt werden — nämlich: Tests dienen zur Objektivierung nur dann, wenn dadurch Frauen begünstigt werden. Wenn's anders ausgeht, wird solange gefälscht, bis das gewünschte Ergebnis rauskommt.
Und da diese »Logik« eben lautet: »Fähigkeit egal, Hauptsache, es gibt dadurch weniger Zumpferln und mehr Mösen im Sample« — tja, dann gebe ich Ihnen zwar recht, daß das durch »Blödmösen vor!« zwar ordinär formuliert ist — aber weder »untergriffig«, noch »saublöd«.
Sondern adäquat, nach dem alten Satz, daß auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört.
Solche Logik ist mir auch weder "ein noch aus-leuchtend". - Als
Einzelne durch späteren Erfolg einen imaginären, damaligen Test als mumpitziös widerlegt zu haben, ist doch kein stichhaltiges Argument dafür, Tests pauschal zu verwerfen. Und obendrein Tests alla "affirmative act" als gringonesische "Antwort auf Rassismus" nunmehr als "Antwort" auf "Sexismus" zu manipulieren, rechtfertigt eine erfolgreiche Karriere schon noch weniger. - Eine gewisse hypervenilatorische Anwandlung "due to" Wortwahl und Ausdruckweise kann ich schon verstehen. - Indes, angesichts der Titulierungen, die einem als Mann heutzutage allenorts so angepappt werden, denkt man sich: "zwar starker Tobak und pauschalierend, aber die andere Seite soll auch mal den Geschmack der schon zur Volkore mutierter Schmähungen eines Geschelchts probieren"
Obo
Werte Anästhesistin Mary!
Daß Sie auch ohne Test - laut Selbstbeurteilung - eine gute AnästesistIn geworden wären, müssen wir Ihnen glauben.
Wenn ich die Sorgfalt Ihrer obigen Schriftsetzung betrachte, beschleichen mich jedoch leise Zweifel. Ich kenne nicht viele Akademiker, die z.B. nach einem Komma kein Leerzeichen setzen. Ich hoffe für Ihre Patienten, daß Sie in Ihrem Beruf etwas pedantischer sind.
Zudem: Frauen, die wirklich was können, erlebe ich selbstbewußt genug, um nicht auf billige Feministenart ehrzupieseln. Sie fürchten mehr, als dummes Quotenweib zu gelten, denn diskriminiert zu werden.
Kreuzweis
Auch mir als Mann kamen als erste Reaktion auf diesen Beitrag ganz ähnliche Gedanken wie der Anästhesistin Mary, was aber vor allem daran liegen dürfte,daß ich sonst an Ihrem Blog gerade das schätze, was ich wohl am besten als "niveauvolle Bissigkeit" bezeichnen möchte. In der Sache allerdings haben Sie den Nagel auch diesmal wieder auf den Kopf getroffen.
@Hippokrates:
Das Problem bei diesem Posting liegt wohl darin, daß die Formulierung »Blödmösen vor!« von manchen (den meisten?) als Charakterisierung aller Frauen (bzw. aller Ärztinnen) gelesen wurde, obwohl es — wenigstens für mich erkennbar — sich natürlich auf die durch die geplante Test-Schummelei erst zu diesem Studium zugelassenen Frauen bezog.
Das war (und ist) für mich eigentlich sonnenklar, mittlerweile muß ich aber erkennen, daß diese »niveauvolle Bissigkeit« ;-) offenbar nicht von allen so aufgefaßt wurde. Nun, wie der Engländer sagt: »Shit happens!« ...
Hochgeschätzter Herr Le Penseur, dies ist ein unglücklicher Einstieg für meinen vermutlich ersten Kommentar bei Ihnen (mein Gedächtnis läßt aber auch nach). Emily Dickinson ist meines Erachtens eine ziemlich großartige Dichterin, unsere Droste- Hülshoff ebenso, aber der empirische Befund dürfte grosso modo stimmen. Nur um Empirie geht es hier, glaube ich, weniger. Zunächst ein milder Tadel: Die Wortwahl war in der Tat eher unsalonhaft. Können wir das nicht den anderen überlassen?
Ich bin sehr vorsichtig und sortiere gerade auch nur meine Erfahrungen aus einem halben Jahrhundert: Frauen können (!) sehr herausragend sein, wenn sie keine Frauen sind - nach dem Stirnrunzeln - wenn sie ihren biologischen Platz überwinden, nur der Vollständigkeit halber noch Jeanne d'Arc, Elisabeth I. von England und Katharina von Siena. Für das Gegenbeispiel fällt mir momentan nur die Hl. Jungfrau ein.
Aber das bedeutet nicht, daß das Nicht-Mutter sein das Entscheidende wäre, sondern sich gerade mit der Unterschiedlichkeit der weiblichen Natur in den Dienst eines Höheren gestellt zu haben; und das, wie gesagt, ist nicht selten außerordentlich beeindruckend. Nun können das nicht alle Frauen (sonst wäre es auch bald mit uns allen vorbei), und so zu tun, als ging es, dürfte die Grundabweichung von der Realität sein (abgesehen davon, daß das In-Dienst-Stellen aus der Mode gekommen ist).
Wir sind nun mal stärker von unserer biologischen Gesetztheit geprägt, als uns das oft gefallen mag. Bei Ärztinnen mag mehr Empathie als Vorteil herauskommen, aber ansonsten steht da die Naturgeschichte der Menschheit schon im Weg, wenn man glaubt Jahrhunderttausende mal so eben ausstreichen zu können (so unfair das erscheinen mag). Die Leugnung der Differenz dürfte hier das Grundübel sein, und daß alle Segnungen nur aus der Gleichförmigkeit erwachsen können. Warum eigentlich?
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