Mittwoch, 21. August 2019

Mimimi auf Luxusniveau

von Fragolin

Die alten weißen Männer, die billig Sportartikel herstellen lassen, um sie sauteuer zu verkaufen und sich daran dumm, blöd und bescheuert zum Quadrat zu verdienen, haben es doch wieder einmal gewagt, Frauen zu diskriminieren. Indem sie es wagten, den in einem Werkvertrag vereinbarten Geldbetrag bei Nichterfüllung des Werkvertrages aus Gründen der Schwangerschaft zu reduzieren. Also einfach nicht erbrachte Leistung nicht zu bezahlen. Was ja eindeutig frauenfeindlich ist. Welches Bild das auf die Leistung von Frauen wirft, naja, muss sich jeder selbst ausrechnen.

Klingt jetzt nach ganz normalem Geschäftsgebaren und, man fasst es kaum, ist es auch. Sinn eines Werkvertrages ist es nämlich, eine Leistung zu definieren, deren Erfüllung entlohnt wird. Und wenn sie nicht erfüllt wird, nun ja, wie soll ich es sagen, wird sie eben nicht bezahlt. Egal aus welchem Grund sie nicht erbracht wurde und welches Geschlecht der Werkvertragnehmer besitzt. Das ist der Sinn eines Werkvertrages. Es ist sogar ein geradezu soziales Entgegenkommen von Nike, jenen Athletinnen, die wegen Schwangerschaft gerade gar keine öffentlichen Auftritte mit Werbewirksamkeit absolvieren, trotzdem 30% des Vertragshonorars weiterzubezahlen.

Doch wenn die wohlhabende Athletin von heute ihren Werbevertrag nicht erfüllt und deshalb weniger Geld bekommt, dann kreischt sie los, wie diskriminiert sie doch wäre, nur weil sie eine Frau ist. Dass Männer, die zum Beispiel durch eine Verletzung ausfallen und keine Werbung mehr laufen können, meist sogar ganz aus den Werbeverträgen gekickt werden, naja, ist eben so. Es geht ja nicht um patriarchalische Unterdrückungsinstrumente wie Fakten und Recht, sondern um feministische postfaktische Emotionen und Empörung.

Es tobte also in Folge des Mimimi der Athletinnen der übliche linksfeministische Scheißesturm durch das Internet (sie haben eben keine anderen Produkte, die sie auf andere werfen könnten) und schon knickten die Nike-Weicheier jammernd ein und versprachen, auch bei Schwangerschaft die Frauen auch ohne Gegenleistung voll weiter zu bezahlen. Abgesehen davon, dass hier wieder einmal Diskriminierung in die genau andere Richtung gelebt wird, hat das Ganze noch eine ganz andere Dimension.

Denn diese Sportartikelhersteller lassen sich ihre Fetzen und Schuhe billigst in Bangladesh und China zusammennähen, auch mal von geschickten Kinderhänden. Dort wird auf Schwangerschaften kaum Rücksicht genommen und sogar die normale Arbeitszeit nicht zu hundert Prozent bezahlt, wenn die Leistung nicht passt. Die zum Teil noch minderjährigen und großteils komplett rechtlosen Näherinnen müssen rund um die Uhr in überfüllten Nähbunkern zu einem Drecksgehalt die modische Ware für Hipster und modebewusste Klimahüpfer von heute zusammennähen, die wegen einem einfachen Logo darauf schweineteuer verkauft wird.
Und worüber scheißestürmt die feministische Hassblase? Darüber, dass schwangere Sportlerinnen zu wenig von dem Gewinn aus dieser Sklavenarbeit abgreifen können.
Ja, die Gier ist ein Schwein.


Für die Produktion eines 100-Euro-Schuhs werden gerade einmal 40 Cent für die Löhne der Näherinnen aufgebracht. Ins Marketing mit laufenden Litfaßsäulen wie diesen schwangeren Sportskanonen werden dagegen 8,50 Euro gesteckt, also das über 20-fache. Und diese Abgreiferinnen aus den fetten Gewinnanteilen jammern und plärren, dass sie zu wenig abbekommen. Die Näherinnen interessieren die nicht, denn sonst würden sie sich weigern, für solche Hersteller Werbung zu laufen und von denen Geld anzunehmen.
Mimimi auf Luxusniveau.

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