Donnerstag, 29. August 2019

Die Abgreifer

von Fragolin

Sie können es nicht lassen. Auch kurz vor der Wahl fällt den Sozen, die bisher durch eine konsequente Abwesenheit eines inhaltsbefüllten Wahlporgrammes aufgefallen sind, wieder nichts anderes ein als durch Neidbefeuerung eine Sondersteuer einführen zu wollen. Sie werden ihrem Ruf einmal mehr vollkommen gerecht, nichts anderes zu können als anderen Leuten noch mehr Geld aus der Tasche zu pressen. Sozialisten sind eine Art Schmarotzer, so etwas wie Blutegel, die, wenn sie sich allzu stark vermehren oder zu groß werden, ihren Wirtschaftswirt komplett blutleer pumpen.

Erstens: Erbschaftssteuer. Man rechnet sich die Milliarden aus, die man daran verdient, dass reiche Leute sterben. Dass den Sozen kein Grund zum Abkassieren zu makaber ist, auch Leichenfledderei, ist bekannt. Dass sie zu blöd sind zum Rechnen, auch. Denn wenn sie wirklich mit 25% bis 35% auf das bereits mehrfach versteuerte Gesamtvermögen (also auch auf Infrastruktur und Produktionsmittel, was die Übergabe von Unternehmen endgültig abwürgt, aber die Roten hassen Unternehmer so abgrundtief, dass sie gerne alle Unternehmen zerschlagen würden, ohne zu begreifen, dass sie dann niemanden mehr zum Aussaugen hätten) zugreifen, werden Vermögende eben vor dem Ableben entweder ihren Wohnsitz dahin verlagern, wo der Staat nicht voller Neid und Gier zugreift, oder das Vermögen eben über Stiftungen oder ähnliche Konstrukte dem Zugriff des Fiskus entziehen. Aus den erwarteten Milliarden wird nichts werden, aber aus der Abwanderung Vermögender. Die Schweiz wird es freuen, unsere Sozen werden brüllen – und wiedermal über etwas, was sie selbst verbockt haben.

Zweitens: Vermögenssteuer. Man will ja nicht immer warten, bis der Vermögende ins Gras beißt, besser wäre, schon zu Lebzeiten abzugreifen. Man will ja bescheiden sein und nur ein Prozent mitnaschen, aber zum Einen wurde auch hier, als das Vermögen verdient wurde, bereits die Einkommensteuer bezahlt, und das sehr wahrscheinlich mit dem Spitzensteuersatz, und zum Anderen hat auch die Einkommensteuer vor 150 Jahren mal mit einem Prozent angefangen, und wohin die Gier führt, wenn man einmal die Hand in die Tasche stecken kann, sehen wir heute. Aus einem Prozent wurden fünf, dann zwanzig, dann fünfzig… Außerdem mag heute eine Million eine Menge Geld sein, die Sozen wollen ja nur „die Reichen“ abzocken, aber es bedarf nur eines kleinen Inflationsschubes durch eine Finanzkrise (und da steht uns noch einiges bevor), und schon wird die eh schon bestehende Steuer ruckzuck vervielfacht und trifft bereits bescheidensten Wohlstand.

Was für die Roten „Superreiche“ sind konnte man ja bei ihrem Furor gegen den Familienbonus mehr als deutlich sehen: Obwohl der nur den Einstiegsbetrag anhebt, also Arbeiter und Angestellte mit Kindern betrifft, die zwischen 1.200 und 2.500 Euro Nettogehalt beziehen, tobten die Roten, das wäre ein typisches ÖVP-Geschenk an die Superreichen. Wer Arbeiter mit einem Jahreseinkommen um die 15.000 Euro bereits zu den Wohlhabenden und Reichen zählt, der wird auch mit der Million nicht lange zufrieden sein und die Grenze schnell nach unten biegen.

Mit wem sie das umsetzen wollen muss auch noch herausgefunden werden. Für die Schwarzen ist das Thema schlicht indiskutabel, bei den Blauen würde ich die Hand nicht ins Feuer legen, die sind auch gerne sehr linkspopulistisch umverteilend unterwegs, aber Rot-Blau wurde von beiden bereits dezidiert abgelehnt, die Neos haben sich gerade damit abgeschossen, dass sie Österreich in Brüssel anklagen, das kommt bei den Wählern nicht wirklich gut an, und die Grünen werden auch nicht allzu stark abschneiden. Das Schwammerl kann sich ab Oktober schon mal darauf einrichten, wieder in den Gerichtssälen Österreichs daheim zu sein, wenn er nicht gleich nach Venezuela auswandert.

Also, wer neue Steuern will, höhere Abzocke und in Zeiten einer anbrechenden Rezession sowieso drohende Unternehmensflucht, der muss SPÖ wählen. Wer das ebensowenig will wie sperrangelweit offene Grenzen (wofür auch Grüne und Neos stehen) und weitere ungeregelte Massenmigration über das Mittelmeer und den Balkan, der sollte sich das überlegen mit dem kreuz bei diesen Parteien.
Aber ich befürchte, dass im Oktober eh Schwarz-Rot kommen wird, denn zu verlockend riechen die Futtertröge der Macht und die FPÖ ist bei Weitem nicht so geschwächt, wie es sich Ritter Kurz von seinem Koalitionsknappen erwartet. Um das zu verhindern, müssten die Roten auf die Einstellige kommen, und dafür haben sie noch zu viele alte Anhänger und zu viele neu Importierte.

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