Dienstag, 18. November 2025

Emmanuel Todd: „La Défaite de l'Occident“

von LePenseur
 
 
Der Autor, der eineinhalb Jahrzehnte vor dem Zusammenbruch des Sowjet-Imperiums dessen kommenden Untergang vorhersagte und Ähnliches für die Zukunft der USA prognostiziert, wird von Prof. Glenn Diessen interviewt. Sehr interessante Ausführungen, die im Westen natürlich überhaupt nicht gerne gehört werden dürften:
 
 
Hardcore-Libertäre (zu denen sich LePenseur allerdings nicht wirklich zählt) werden selbstverständlich die bloße Erwähnung, daß im Sozialismus überhaupt auch nur irgend etwas „gut“ sein könnte (ab 16'15" des Videos), perhorreszieren. Aber die von Diessen zitiere Beobachtung, daß auch marktliberale Ordnungen ihr bestes Florieren dann erreichten, wenn sie gegen anders geartete Denksysteme konkurrierten und mit deren Wegfall ihr beschleunigter Niedergang einsetzte, sind nicht ganz von der Hand zu weisen.
 
Wie so oft bewahrheitet sich in derlei Fragen ein Diktum eines sicherlich „un-kapitalistischen“ Staatsmannes wie Deng Hsiao Ping: „Es ist egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist, solange sie Mäuse fängt.“

9 Kommentare:

  1. Die chinesischen "Kommunisten" sind:
    1. nationalistisch,
    2. antidemokratisch,
    3. elitär (schulischer Leistungsdruck mit Bestenförderung),
    4. marktwirtschaftlich,
    5. und nicht zuletzt: unchristlich!
    Also das völlige Gegenteil vom "Wertewesten".

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    1. Also wenn sie eines nicht sind, dann marktwirtschaftlich.
      Sie machen sich bloß den (eingeschränkt) freien Markt in ihren Absatzmärkten zu Nutze.

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  2. >> Also wenn sie eines nicht sind, dann marktwirtschaftlich.<<
    Ach, und deshalb geht es selbst dem einfachen Chinesen so gut und deshalb ist er stolz auf sein Land? Da müssen wir von zwei unterschiedlichen Chinas Kunde haben.
    >> Sie machen sich bloß den (eingeschränkt) freien Markt in ihren Absatzmärkten zu Nutze.<<
    Klar, mit Erpessung, Morden, Regimechange und Flugzeugträgern.

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    1. Chinas Aufstieg begann erst mit westlichen Investitionen und westlichem Technologietransfer.
      Und natürlich ist erstmal alles eine drastische Verbesserung, wenn man aus einem System bzw. einer Epoche kommt wo, aus ideologischen Gründen, nicht nur Kultur, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft gezielt zerstört wurden. Sondern wo auch eine der größten Hungersnöte der Weltgeschichte stattgefunden hat.
      Alles was danach kommt ist schon zwangsläufig ein Erfolgsmodell.

      Aber auch für China wachsen die Bäume nicht in den Himmel, natürlich genauso wenig wie für die USA oder die EU.
      Nur achtet man ihn China noch stärker auf eine Kontrolle dessen, was über Land und Leute berichtet wird.
      Über die zahlreichen Fehlschläge und gesellschaftlichen Verwerfungen erfährt man deshalb vor allem abseits der Massenmedien.

      Ein Großteil der Industrie ist etwa direkt im Besitz der CCP oder des Militärs. Und die privaten Anteilseigner sind dann überwiegend wiederum Personen aus dem Staatsapparat. Wer mag soll das als Marktwirtschaft bezeichnen.
      Und ausländische Investoren wiederum sind nicht mal die Mehrheitseigentümer ihrer eigenen Tochterunternehmen in China.
      https://www.google.com/search?q=who+owns+Chinas+industry

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    2. https://www.youtube.com/watch?v=-_1TwnSYGvo

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  3. >> Nur achtet man ihn China noch stärker auf eine Kontrolle dessen, was über Land und Leute berichtet wird. <<
    Es gibt ja eine Sorte Menschen, zumeist Christen, dorten "gelbe Teufel" genannt, die sich hier hier um Epoch Times gruppieren, denen Nestbeschmutzung und Vaterlandsverrat (lies Nixeys "Heiliger Zorn"!) ein inneres Anliegen ist. Als ob man solche Bilder im ach-so-goldenen Westen nicht fände! Und man kann China, solange es eine Meritokratie bleibt, nur wünschen, keine Drecksdemokrattie nach westlichem Vorbild, wo die Dümmsten und Skrupellosesten herrschen, zu werden.

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    1. Afaik ist die Epoch Times ein Medium der Falun Gong Anhänger (buddhistische Sekte), einen Einfluss der USA darf man wohl auch vermuten.
      Dass Personen, die man in China wegen ihres Glaubens ua. als Organspender ausschlachtet, keine Freude mit der chin. Regierung haben ist nachvollziehbar.
      Und soweit mir bekannt ist, gründet sich eine Meritokratie auf persönlichen Verdienst und Leistung (eben Meriten).
      Aber nicht auf Korruption und gute Kontakte in den Parteiapparat.

      Beim Alibaba Gründer Jack Ma hat man ja gesehen, wie schnell jemand weg vom Fenster ist, wenn er nicht mehr nach der Pfeife der Partei tanzt.

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  4. >> ... ua. als Organspender ausschlachtet, keine Freude mit der chin. Regierung haben ist nachvollziehbar. <<
    Komisch, über den Fleiß Israels auf diesem Gebiet wird nie gesprochen. (Sie weiden ja nur "Tiere" aus, also allles paletti). Als mal ein türkischer Krimiauthor ("Tal der Wölfe") dies thematisierte, gab es den üblichen weltweiten Aufschrei.
    Ein wenig Korruption ist immer. Wer hier einen 100%igen Purismus erwartet, ist nicht ganz dicht. Würden unsere Politiker gute Politik für den Mittelstand (um nicht immer das Volk zu bemühen) machen, könnte ich bei etwas Korruption verzeihen.
    Und was bei Jack Ma wirklich lief, wissen weder Sie noch ich und können uns daher müßige Spekulationen ersparen. Zumal wir - der ach-so-freie Westen - in dieser Beziehung wirklich mehr als genug Dreck am Stecken haben, um uns mit Chinas Splittern im Auge befassen zu dürfen.

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    1. Nur eine Vermutung. Aber es könnte daran liegen, dass es weder im Artikel noch in den Kommentaren um Israel oder die Türkei geht.
      Übrigens auch nicht um die Kosovo Albaner, die solche Verbrechen während der Balkankriege auch systematisch an Zivilisten und serbischen Kriegsgefangenen verübt haben. Aber anders als China wird uns keiner dieser drei als nachahmenswertes Vorbild verkauft.
      Und damit ist es halt leider nur Ihr Problem. Und Sie müssen abwarten, bis es einen passenden Artikel zu Ihrem Lieblingsthema Israel gibt.

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