Montag, 24. November 2025

"Die Phantasie ist geweckt"

von LePenseur
 
 
Wenigstens die von Dieter Stern, dessen Kolumne regelmäßig die Titelseite der Jungen Freiheit ziert. Denn er phantasiert, daß für die AfD Regierungsbeteiligungen "näher rücken":
Ihre Führung stellt sich spürbar darauf ein, was es bedeutet, das realpolitisch Machbare anzupacken. Daß es in der vergangenen Woche zu einem handfesten Streit um den Kurs in der Außenpolitik mit Blick auf Rußland kam, paßt in dieses Bild.
Doch seine Phantasie reicht offensichtlich nicht aus, sich vorzustellen, daß es Freiheit jenseits der Atlantik-Brücke geben kann. Und wenn er AfD-Politiker, die am BRICS-Treffen in Sotschi zu "nützlichen Idioten Moskaus" erklärt, fragt man sich: dürfen in Deutschland nur nützliche Idioten des East-Coast-Establishments an die Regierung?
 
Die Junge Freiheit, die in ihren Artikel oft genug auf die geschichtlichen Grundlagen deutscher Bedeutung hingewiesen. Und so erlaube ich mir, Herrn Stern aufr die ihm sicherlich bekannten Erinnerungen von Fürst Bismarck hinzuweisen, der vom Sterbelage dees greisen Kaisers Wilhelm I berichtete:
... er glaubte, der Prinz [Anm.: der spätere Wilhelm II], der im Spetember 1886 dem Zaren in Brest-Litowsk einen Besuch gemacht hatte, säße an meiner Stelle neben dem Bett, und, mich plötzlich mit Du anredend, sagte: "Mit dem russischen Kaiser mußt Du immer Fühlung halten, da ist kein Streit notwendig".
Und Hugo von Reischach, späterer Oberhofmarschall von Wilhelm II, zitierte den sterbenden Kaiser mit den Worten:
Wenn ein Krieg freveentlich vom Zaune gebrochen wird, dann bist Du durch Deine Verträge gebunden, wirst dieselben halten und marschieren. Aber pflege die russische Freundschaft.
War also Kaiser Wilhelm I demnach auch bloß ein "nützlicher Idiot Moskaus" (bzw. Sankt Petersburgs, das damals die Residenz der Zaren und Regierungssitz war)? Oder war es nicht vielmehr so, daß die Zeiten, in denen das damalige Preußen (und spätere Deutschland) mit Rußland in gutem Einvernehmen stand, auch die Zeiten größter Sicherheit und Prosperität waren?
 
Wenn also die AfD nur als getreuer Vasall Washingtons (oder sollte man nicht besser sagen: der Wallstreet und der City of London ...?) nicht in die Kategorie "nützlicher Idioten" (die nach Lenins Wort bekanntlich an ihren verkauften Stricken gehenkt würden) fällt, dann sollte sie sich von "AfD" in "AgD" umbenennen: dann wäre Sie nämlich genau das, was all die politischen und medialen Wasserträger des transatlantischen Imperiums immer schon so gerne waren: keine Alternative für, sondern eine
 
Alternative gegen Deutschland
 
Daß einem Trump, der die Slogans Make America Great Again und America First auf die Fahnen geschrieben hat, das Wohlergehen, die Freiheit  und die Sicherheit Deutschlands am Allerwertesten vorbeigehen, darf als bekannt angenommen werden. Sein bisheriges Verhalten (auch das seiner ersten Amtszeit!) bestätigt diesen Eindruck vollständig.
 
Warum aber die AfD diesem, für einen US-Präsidenten prinzipiell nicht vorwerfbaren Kurs nachsteuern soll, das möge uns die Junge Freiheit und ihr Kolumnist Dieter Stern doch, bitteschön, erklären ...
 

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