Donnerstag, 17. September 2020

»Wenn ich so zurückdenke, war es eigentlich eine verdammt schöne Zeit. «


 ... sinniert Hadmut Danisch über jene Tage, als Bikinis knapp und die Mädels nicht zickig waren (oder wenigstens wesentlich weniger zickig als heute). Ich erinnere mich — da doch noch um einiges älter als Hadmut Danisch — daran vermutlich noch besser, da ich nicht nur die triste Zeit danach, sondern auch noch die teils ebenso triste, andernteils allerdings noch weit durchgeknalltere Zeit davor kennenlernte (Flower-Power & Co., die er ja höchstens im Kindergarten mitbekommen haben konnte).

Und ich kann ihm zustimmen: ja, es war eine verdammt schöne Zeit! Als man noch gewagte Witze reißen konnte — und, wenn man es etwas zu heftig getrieben hatte, vom Professor im Gymnasium coram publico zusammengeschissen wurde oder (höchst selten, aber doch!) eine geknallt bekam (und wußte, wofür ...).

Tempi passati! Als das »Ende der Geschichte« verkündet wurde, und Vollkoffer nur mehr als »Anders-Begabte«, Kotzbrocken als »verhaltensoriginell« bezeichnet werden durften, und ein Kompliment über einen schicken Pullover bei der Kollegin nicht für geschmeicheltes Gekicher, sondern für ein angeödetes Gesicht sorgte, war's vorbei damit.

Bonjour tristesse ...



6 Kommentare:

it's me hat gesagt…

werter lepenseur!
auch ich denke manchmal wehmütig an die alte zeit zurück, als wir ohne helm auf den schweren maschinen fuhren, auf dem sozius eine schöne maid ( manchmal auch blond ) , und dann sehe ich heutzutage junge männer ( männer???? ) mit übergewicht mit helm auf segways.
ich fahre heute noch mit meinem fahrrad - ohne akku - durch die gegend und werde manchmal überholt von wesentlich jüngeren mit helm und akku.
eine lulu-generation ist geboren.

Deutschländer hat gesagt…

Fahrradfahren ist aber ein Code-Verhalten der Linksgrünen. Ich habe vor 10 Jahren meine Räder verschrottet.

gerd hat gesagt…

In der Vergangenheit wurde all das gesät was wir jetzt ernten müssen. Das sollten wir nicht vergessen.

Kreuzweis hat gesagt…

Ich machte, in einer mittelgroßen deutschen Stadt wohnend, 1978 mein Abi. Die Ablösung vom Elternhaus (Arbeiterwohnung), ein erstes Auto (alter R4) waren alles so leicht, daß es auch ängstliche Naturen leicht schafften, sich loszulösen. Es gab ein großes Angebot an billigem Wohnraum, an unkomplizierten Arbeitsangeboten und risikoarmnen Freizeitangeboten. Wir sind damals rumgereist, wie die Bekloppten, Zeichen dafür waren die von "Trampern" belagerten Autobahnauffahrten. Es gab eine Aufgeschlossenheit für Kontakte, die oft schon aufdringlich war; geflirtet wurde eigentlich ständig und überall.
Sicher läuft man Gefahr, die eigene Jugendzeit zu verklären, doch wenn ich mir die heutigen jungen Zombies ansehe, weiß ich, daß es objektiv eine schönere Zeit war, denn sie war viel FREIER ...

Anonym hat gesagt…

Es ist ein Naturgesetz, dass die Vergangenheit gefühlt stets viel besser war als die Gegenwart ist. Es gehört zur Natur des Menschen, so zu empfinden.
Wer das Gegenteil behauptet, erweist sich als Anhänger von Diktaturen. Denn deren Kennzeichen ist es, zu postulieren, die Zukunft werde viel großartiger als alles Bisherige.

SF-Leser hat gesagt…

Nee, da kann ich dem Danisch nicht zustimmen.

Das hört sich so nach früher war einfach alles besser, das Gras war grüner und der Himmel höher!

Natürlich ist heute schon manches schlechter (damit muß man sich ja aktuell herumschlagen!) , aber doch auch vieles besser.

Und zickige Mädel gab es früher auch!!

Also wie immer

Grüße